Es ist eine bekannte Tatsache, dass Linux-Nutzer manchmal vor der Herausforderung stehen, Systeminformationen auf einfache Weise zu finden. Dies gilt insbesondere, wenn es darum geht, die genauen Spezifikationen eines Linux-PCs herauszufinden. Zwar bieten viele Desktop-Umgebungen unter Linux Möglichkeiten, diese Daten anzuzeigen, doch nicht immer sind diese direkt ersichtlich. Zudem gibt es zahlreiche Drittanbieter-Anwendungen, die beim Auslesen von Systeminformationen behilflich sein können.
Gerade für neue Benutzer, die beispielsweise den Namen ihrer CPU, den verbauten RAM-Typ oder die genaue Bezeichnung ihrer Grafikkarte suchen, kann dies zu Frustration führen. Aus diesem Grund möchten wir in diesem Artikel verschiedene Wege aufzeigen, wie man unkompliziert an die Systeminformationen eines Linux-Rechners gelangt.
Neofetch und Screenfetch
Eine schnelle und umfassende Übersicht über die Hardware eines Linux-PCs bieten sogenannte „Systeminfo“-Tools. Diese Terminal-basierten Programme liefern mit nur einem Befehl detaillierte Auskünfte über verschiedene Aspekte des Systems, wie den CPU-Typ, die Größe des installierten und verwendeten RAMs, die Betriebssystemversion, die Linux-Kernel-Version und die verwendete Terminal-Shell.
Um eines dieser Tools nutzen zu können, muss es zunächst installiert werden. Dazu wird das Terminal geöffnet und die entsprechenden Befehle eingegeben. Sowohl Neofetch als auch Screenfetch sind in den meisten Linux-Distributionen verfügbar. Eine Suche im Paketmanager wird in der Regel schnell zum Erfolg führen.
Ubuntu
sudo apt install neofetch
oder
sudo apt install screenfetch
Debian
sudo apt-get install neofetch
oder
sudo apt-get install screenfetch
Arch Linux
sudo pacman -S neofetch
oder
sudo pacman -S screenfetch
Fedora
sudo dnf install neofetch
oder
sudo dnf install screenfetch
OpenSUSE
sudo zypper install screenfetch
Systeminformationen mit Neofetch anzeigen
Nachdem Neofetch installiert ist, kann das Programm durch Eingabe des folgenden Befehls im Terminal gestartet werden:
neofetch
Nach kurzer Zeit wird eine detaillierte Übersicht des Linux-Systems mit Angaben zu CPU, GPU, RAM und weiteren Komponenten angezeigt.
Systeminformationen mit Screenfetch abrufen
Screenfetch funktioniert ähnlich wie Neofetch, bietet jedoch optisch weniger ansprechende Ausgaben. Um die Systemdaten mit diesem Tool abzurufen, öffnet man das Terminal und gibt den folgenden Befehl ein:
screenfetch
Auch Screenfetch benötigt einige Sekunden, um die Systeminformationen zu sammeln. Anschließend wird eine detaillierte Übersicht des Linux-Systems im Terminal dargestellt.
Systeminformationen auf traditionelle Art ermitteln
Systeminfo-Programme wie Neofetch und Screenfetch sind praktisch, aber nicht die einzige Möglichkeit, detaillierte Informationen über das Linux-System zu erhalten. Tatsächlich existieren in den meisten Linux-Distributionen Systemdateien, die von jedem Nutzer eingesehen werden können, um Hardwareinformationen zu gewinnen. Die folgenden Abschnitte zeigen, wie man diese Informationen ermitteln und bei Bedarf speichern kann.
Beginnen wir mit der Ermittlung der CPU-Informationen unter Linux. Im Terminal gibt man dazu den folgenden Befehl ein:
lscpu
Der Befehl lscpu
liefert Informationen über die CPU, wie z.B. die Anzahl der Kerne, die Taktfrequenz, das CPU-Modell usw. Möchte man diese Informationen für später speichern, kann die Ausgabe in eine Datei umgeleitet werden:
lscpu >> ~/cpu-info.txt
Das Tool lshw
kann nicht nur Informationen über die CPU, sondern auch über viele weitere Hardwarekomponenten anzeigen. Die einfache Eingabe von lshw
im Terminal führt zu einer umfangreichen Liste.
Um spezifische Hardwareinformationen aus der Liste herauszufiltern, kann der Befehl mit -class kombiniert werden.
Um beispielsweise die Größe des Arbeitsspeichers anzuzeigen, gibt man folgenden Befehl ein:
sudo lshw -class memory
Um Informationen zum Speichertyp auf dem Linux-PC zu erhalten, kann man -class storage
nutzen.
sudo lshw -class storage
Um die gesamte Ausgabe von lshw
in einer Textdatei zu speichern, wird folgender Befehl verwendet:
sudo lshw -class classname >> /home/username/Desktop/lshw-classname-info.txt
oder
sudo lshw >> /home/username/Desktop/lshw.txt
Hardwareinformationen beschränken sich jedoch nicht nur auf interne Komponenten wie die CPU. Auch die USB- und PCI-Busse sind von Bedeutung. Um Informationen über diese beiden Bereiche zu erhalten, werden die Befehle lsusb
und lspci
genutzt. Beginnen wir mit lspci
.
Die Verwendung des Befehls lspci
ähnelt der anderer Listen-basierter Tools. Um alle PCI-Geräte anzeigen zu lassen, die mit dem Linux-PC verbunden sind, gibt man folgenden Befehl ein:
lspci
Die Ausgabe wird viele verschiedene PCI-Geräte anzeigen. Um die Sortierung zu erleichtern, kann der Befehl mit more
ergänzt werden:
lspci | more
Mit der Eingabetaste kann man nun durch die Liste navigieren.
Um ein bestimmtes Gerät in der Liste zu isolieren, kann der Befehl mit grep
verwendet werden. Um beispielsweise die Nvidia-PCI-GPU zu finden, gibt man folgenden Befehl ein:
lscpi | grep NVIDIA
Um die gesamte Ausgabe dieses Befehls in einer Datei zu speichern, wird folgender Befehl verwendet:
lspci >> ~/lspci-list.txt
Kommen wir nun zu den USB-Geräten. Der Befehl lsusb
funktioniert sehr ähnlich wie lspci
. Um die USB-Geräte in einer langen Liste anzuzeigen, wird der Befehl wie folgt eingegeben:
lsusb
Um die Liste übersichtlicher zu gestalten, kann man more
hinzufügen:
lsusb | more
Einzelne USB-Geräte lassen sich mithilfe von grep
herausfiltern:
lsusb | grep "USB NAME"
Um die gesamte Ausgabe in einer Datei zu speichern, wird folgender Befehl verwendet:
lsusb >> ~/lsusb-info.txt
Wer eine grafische Benutzeroberfläche bevorzugt, um seine Systemdaten einzusehen, sollte einen Blick auf Stacer werfen.