Ihr WLAN-Router verfügt über Sicherheitsmechanismen, die Ihr Netzwerk abschirmen. Im Allgemeinen denken die meisten Menschen dabei an das Passwort, das für die Verbindung zum Netzwerk erforderlich ist. Tatsächlich ist die zugrundeliegende Technik jedoch weitaus komplexer. Das Passwort ist nur ein Element des Sicherheitsprotokolls, das Ihr Router verwendet, um Ihr Netzwerk und Ihre Verbindung zu schützen. Es ist jedoch nicht das einzige Gerät, das ein solches Protokoll verwendet.
Ihre Endgeräte, seien es Smartphones oder Computer, nutzen ebenfalls Sicherheitsprotokolle, um Ihre Online-Aktivitäten und die Geräte selbst vor potenziellen Bedrohungen zu schützen. Aktuell ist das WPA2-Sicherheitsprotokoll weit verbreitet, aber das wird sich in naher Zukunft ändern. Die WiFi Alliance hat einen Nachfolger entwickelt, der kurz vor der Zertifizierung steht. Dieses neue Sicherheitsprotokoll, bekannt als WPA3, wurde entwickelt, um die Schwachstellen von WPA2 zu beheben und den wachsenden Sicherheitsanforderungen von IoT-Geräten gerecht zu werden.
Der neue WLAN-Sicherheitsstandard WPA3
WPA3 wird WPA2 als neuer Sicherheitsstandard für WLAN ablösen. Es befindet sich momentan in der Zertifizierungsphase und es gibt noch keine Geräte, die es unterstützen. Nach der Einführung wird es die Sicherheit von WLAN, insbesondere in öffentlichen Netzen, deutlich verbessern. Es schließt Sicherheitslücken, die durch IoT-Geräte in Ihrem Netzwerk entstanden sind, erschwert das Hacken Ihres Netzwerks erheblich und verbessert die Verschlüsselung Ihrer Daten.
Verbesserter Schutz gegen Brute-Force-Angriffe
Ein wesentlicher Vorteil von WPA3 ist der verbesserte Schutz vor Brute-Force-Angriffen. Das bisherige WPA2-Protokoll erlaubt es Angreifern, mit wiederholten Versuchen Ihr Netzwerk durch das Erraten des Passwortes zu kompromittieren. In vielen Fällen sind solche Angriffe durch bloße Wiederholung, geschicktes Erraten und Verwendung von schwachen Passwörtern erfolgreich. WPA3 macht diese Methode jedoch unwirksam, da die Passwörter auf andere Weise authentifiziert werden. Jeder Authentifizierungsversuch erfordert eine Kommunikation zwischen dem Gerät und dem Netzwerk, wodurch die Geräte anders authentifiziert werden als mit WPA2, was Brute-Force-Angriffe stark erschwert.
Einfachere WLAN-Verbindung
Eines der Hauptziele des neuen Protokolls ist die Sicherheit für das Internet der Dinge (IoT). WPA2 wurde nicht für Geräte entwickelt, die kein Display oder ähnliche Eingabemöglichkeiten für eine einfache Netzwerkverbindung haben. Damals war die Vorstellung, dass ein Kühlschrank oder ein Thermostat mit dem Internet verbunden sein könnte, noch unüblich. Heute ist dies jedoch Realität. Um die Verbindung solcher Geräte zu vereinfachen, bietet WPA3 „WiFi Easy Connect“. Hierbei scannt ein vertrauenswürdiges Gerät (z. B. Ihr Smartphone), das bereits mit Ihrem WLAN verbunden ist, einen QR-Code auf dem Router und dem neuen Gerät. Das Smartphone dient dann als Vermittler, um die Verbindung herzustellen. Easy Connect ist optional; Nutzer müssen nach Geräten suchen und diese kaufen, die diese Funktion unterstützen, um sie nutzen zu können.
Verbesserte Datenverschlüsselung in öffentlichen WLANs
Es ist bekannt, dass öffentliche WLANs oft als unsicher gelten. Selbst in privaten Netzwerken wird von Sicherheitsexperten die Nutzung eines VPN empfohlen, um Daten zu schützen. Mit WPA3 müssen Sie sich weniger Sorgen um die Sicherheit in öffentlichen WLANs machen. Wenn sowohl der Router als auch Ihr Endgerät dieses Protokoll unterstützen, werden Ihre Daten im Netzwerk verschlüsselt.
Auswirkungen auf Geräte
Um den neuen Standard nutzen zu können, müssen Router und Netzwerkkarten in Telefonen und Computern entsprechend aufgerüstet werden. In manchen Fällen können vorhandene Geräte durch Firmware- oder Treiber-Updates WPA3-fähig gemacht werden, meist ist jedoch der Kauf neuer Hardware notwendig. Das bedeutet, dass Sie möglicherweise ein neues Smartphone, einen neuen Computer und einen neuen Router benötigen. Auch wenn dies kostspielig erscheint, wird sich der neue Standard in den kommenden Jahren durchsetzen. Ältere Geräte, die nur WPA2 unterstützen, werden sich weiterhin mit Routern verbinden können, die WPA3 unterstützen. So werden Sie eines Tages nicht mit einem Gerät aufwachen, das keine Internetverbindung mehr herstellen kann.
Aktuell gibt es noch keine WPA3-zertifizierten Geräte. Die Zertifizierungen wurden erst vor einigen Tagen angekündigt, daher wird es eine gewisse Zeit dauern, bis Gerätehersteller diese anbieten können. Ob vorhandene Geräte aktualisiert werden können oder ob neue Hardware benötigt wird, wird sich erst noch zeigen.