Das Akronym NSFW, ein vielseitiger Begriff im Internet, findet sich immer häufiger in Online-Artikeln und Beiträgen in sozialen Netzwerken. Doch was genau bedeutet NSFW, woher stammt es und wie wird es korrekt eingesetzt? Keine Sorge, dieser Text ist absolut SFW.
Nicht jugendfrei für den Arbeitsplatz
NSFW ist eine Abkürzung, die für „not safe for work“ steht, was auf Deutsch so viel wie „nicht sicher für die Arbeit“ bedeutet. Bei sachgemäßer Anwendung dient NSFW als Warnung, die signalisiert, dass ein bestimmter Link, ein Video, ein Bild oder ein Audiobeitrag Inhalte aufweist, die als unangemessen gelten könnten. Zwar wird das Kürzel oft mit pornografischem Material in Verbindung gebracht, doch es fungiert auch als Hinweis auf potenziell gewalttätige, anstößige, beleidigende oder sogar politisch brisante Inhalte.
Abgesehen von seiner wörtlichen Bedeutung („nicht sicher für die Arbeit“) wird das Kürzel NSFW verwendet, um dich vor jeglicher Art von peinlichen Situationen in der Öffentlichkeit zu bewahren oder auch, um deine Kinder vor potenziell traumatischen Eindrücken zu schützen. Du kannst es beispielsweise im Titel eines YouTube-Videos, in der Betreffzeile einer E-Mail oder vor einem externen Link auf einer Webseite oder in einem Nachrichtenartikel sehen.
In einigen Fällen wird NSFW genutzt, um anzuzeigen, dass eine bestimmte Webseite möglicherweise ein Gefühl des Unbehagens auslösen kann – ein sehr weit gefasster Begriff. In solchen Fällen wird NSFW häufig von einem sogenannten „Trigger-Warnhinweis“ (TW) begleitet. Beispielsweise könnte ein Video, das detaillierte Kriegsszenen zeigt, mit „NSFW TW: Krieg“ oder einer ähnlichen Formulierung gekennzeichnet sein.
Die Etymologie von NSFW
In früheren Zeiten war es relativ einfach, potenziell unangemessene Inhalte zu meiden. Filme erhielten eine Altersfreigabe (R-Rating), schlüpfrige Zeitschriften wurden als solche gekennzeichnet, und bei der Maury Show gab es die obligatorische Warnung, die Kinder so schnell wie möglich aus dem Raum zu schicken.
Im Internetzeitalter kann jedoch jeder Inhalte erstellen. Und erwartungsgemäß verspüren die meisten Menschen nicht den Drang, ihre Fotos, Videos und Webseiten als unangemessen zu kennzeichnen. (Ehrlicherweise muss man sagen, dass solche „unangemessenen“ Inhalte oft in Communities gepostet werden, in denen diese Inhalte als akzeptabel gelten.)
Aus dieser Perspektive betrachtet, wirkt NSFW wie eine zeitgemäße Version des Hinweises „Diese Sendung enthält Szenen, die für einige Zuschauer anstößig sein könnten.“ Obwohl es heutzutage so verwendet wird, entstand der Begriff tatsächlich als Reaktion auf ein spezifisches Problem.
Wie VICE berichtete, hat der Begriff NSFW seine Wurzeln in der Forenkultur von Snopes.com. Im Jahr 1998 beschwerte sich eine Nutzerin im Forum darüber, dass andere Nutzer ihre unangemessenen Beiträge als „NFBSK“ – „nicht für britische Schulkinder“ – kennzeichnen sollten. Vielleicht hätte sie auch eine Kopie der Net Nanny-Software erwerben sollen.
Diese Beschwerde wurde jedenfalls zu einem Running Gag bei Snopes, der so beliebt war, dass Snopes sogar ein NFBSK-Forum ins Leben rief. (Du brauchst es nicht zu suchen, es gleicht im Grunde einer einjährigen South Park-Episode.)
NFBSK erlangte als Witz Popularität, adressierte aber gleichzeitig ein ernstes Problem, das sich nicht mit anderen Worten beschreiben ließ. Das Internet ist nun einmal ein Sammelbecken für alles, und es ist überall zugänglich. Im Laufe der Zeit fand NFBSK langsam seinen Weg in unzählige Foren und Chatrooms. Es wurde zu „NSFW“ vereinfacht, und siehe da, nun ist es sogar im Websters Wörterbuch verzeichnet!
Wann verwendet man NSFW?
Im Vergleich zu manch anderen Internet-Begriffen ist der Gebrauch von NSFW recht unkompliziert. Du kannst es als Label oder als Abkürzung in einem Satz einsetzen. Das ist im Grunde alles, was es zu beachten gilt.
Als Kennzeichnung ist NSFW nur dann sinnvoll, wenn es vor den potenziell unpassenden Inhalten platziert wird, die du versenden möchtest. Es gehört in die Betreffzeile einer E-Mail, in einen Reddit-Beitrag oder auf eine Webseite. Auch wenn Webseiten wie YouTube Videos gerne automatisch abspielen, ist das Hinzufügen von „NSFW“ zum Titel unangemessener Videos nach wie vor eine gute Idee.
Und ja, dies solltest du auch bei Textnachrichten berücksichtigen. Füge einfach „NSFW“ zu Nachrichten hinzu, die Links zu unangemessenen Inhalten enthalten. Wenn du Bilder oder Videos an eine Nachricht anhängst, frage den Empfänger, ob er mit dem Empfang von NSFW-Inhalten einverstanden ist, bevor du den Senden-Button betätigst. (Wenn du denkst, dass es dem Empfänger unangenehm sein könnte, solltest du ihm oder ihr wahrscheinlich ohnehin keine unpassenden Inhalte senden.)
Als Abkürzung verwendest du NSFW einfach dort, wo es grammatikalisch als „nicht sicher für die Arbeit“ Sinn ergibt. Wenn dir beispielsweise jemand einen Link schickt, könntest du fragen: „Ist das NSFW?“
Weiter oben in diesem Text haben wir bereits den Begriff SFW (Safe for Work) erwähnt. Ähnlich wie NSFW kann SFW sowohl als Bezeichnung als auch als Abkürzung verwendet werden. Du kannst Nachrichten, E-Mails oder Links als SFW kennzeichnen und deine Freunde fragen: „Ist das SFW?“
Nun, da du weißt, wie du das Wort NSFW erkennst und anwendest, könntest du deinen Internet-Wortschatz mit weiteren ungewöhnlichen Begriffen erweitern. Wie NSFW werden auch Akronyme wie TLDR und FOMO regelmäßig in Nachrichtenartikeln und in den sozialen Netzwerken verwendet. Es schadet nicht, sie zu kennen, und keine Sorge, sie sind SFW.