Wie alle anderen sozialen Medienplattformen ist auch Snapchat darauf angewiesen, sich selbst zu regulieren. Dies dient dazu, unerwünschte Inhalte wie Spam, Trolling und Belästigungen zu unterbinden oder Nutzer für Regelverstöße zu sanktionieren. Diese Selbstregulierung ist essenziell, damit soziale Apps und Plattformen ihre Nutzerbasis langfristig halten können. Im Gegensatz zu Diensten wie Facebook und Twitter, bietet Snapchat keine direkte Meldefunktion für Benutzer. Zwar können Nutzer blockiert werden, eine Meldung an die Plattform ist jedoch nicht vorgesehen. Ob ein Nutzer auf Snapchat gesperrt wird, liegt somit im Ermessen der App selbst. Das bedeutet jedoch nicht, dass Snapchat willkürlich Konten sperrt. Vielmehr zielt ein Snapchat-Bann auf Nutzer ab, die gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen oder die App missbräuchlich nutzen.
Die Wellen der Snapchat-Sperren
Snapchat geht nicht proaktiv gegen Benutzer vor, die die Richtlinien verletzen. In vielen Fällen können Verstöße eine Zeit lang unbemerkt bleiben, sofern keine Meldung erfolgt. Sperren werden oft in Wellen verhängt. Nutzer, die nicht übermäßig gegen die Regeln verstoßen, können so unter Umständen eine Sperre vermeiden, bis die nächste Welle von Sperrungen erfolgt. Zwischen diesen Wellen besteht die Möglichkeit, das eigene Verhalten anzupassen, um bei der nächsten Sperrrunde nicht betroffen zu sein.
Gründe für eine Snapchat-Sperre
Hauptsächlich gibt es drei Gründe, warum Snapchat Konten sperrt:
- Das Versenden von Spam und missbräuchliches Verhalten, das gegen die Nutzungsbedingungen verstößt.
- Das Veröffentlichen von illegalen Inhalten, wie beispielsweise Anleitungen zum Bankraub.
- Die Verbreitung von Hassreden oder die Anstiftung zu Gewalt.
- Das Hinzufügen von zu vielen Freunden, ohne eine bestätigte Telefonnummer oder E-Mail-Adresse zu hinterlegen.
- Die Nutzung von Apps und Plugins von Drittanbietern, um die App zu manipulieren.
Die Nutzung eines gerooteten oder Jailbreak-Geräts führt nicht automatisch zu einer Sperrung.
So vermeidet man eine Snapchat-Sperre
Es ist relativ einfach, eine Sperre auf Snapchat zu vermeiden. Wichtig ist, die eigene Telefonnummer und/oder E-Mail-Adresse zu bestätigen und Benutzer nicht mit Spam oder Belästigungen zu überhäufen. Im Grunde sind die Richtlinien nicht schwer zu befolgen. Der Bereich, in dem viele Nutzer Probleme haben, ist die Verwendung von Drittanbieter-Apps oder -Plugins.
Es existieren Apps, die es ermöglichen, Snapchat zu nutzen und dabei einige Sicherheitsfunktionen zu umgehen. Einige dieser Anwendungen erlauben es beispielsweise, Screenshots von Snaps zu machen oder Snaps zu speichern, ohne dass der Absender dies bemerkt. Dies stellt einen klaren Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen von Snapchat dar. Eine häufig genutzte App dieser Art ist Snapchat++, deren Verwendung zu einer Sperrung führen kann. Diese App erlaubt es beispielsweise, Snaps anzusehen, ohne dass der Absender dies mitbekommt, und Snaps unbegrenzt geöffnet zu lassen.
Jede App oder jedes Plugin, das damit wirbt, Funktionen von Snapchat zu umgehen, verstößt gegen die Nutzungsbedingungen. Von deren Verwendung sollte man absehen. Es handelt sich dabei nicht um illegale Handlungen im strafrechtlichen Sinne, jedoch führt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Sperrung des Kontos.
Einspruch gegen eine Snapchat-Sperre
Snapchat bietet kein formelles Berufungsverfahren an. Allerdings werden Konten nicht sofort dauerhaft gesperrt. Wenn Inhalte gemeldet wurden, wird Snapchat in der Regel innerhalb von 24 Stunden auf diese Meldung reagieren und die beanstandeten Inhalte entfernen. Bei besonders schweren Verstößen kann eine 24-stündige Kontosperre verhängt werden. Nach einer solchen Sperre sollte man abwarten, bevor man versucht, sich wieder anzumelden.