So passen Sie die Gnome-Shell mit Erweiterungen an

Wer seinen Linux-Desktop durch Individualisierung auf ein neues Level heben möchte, hat Glück. Die Gnome-Desktopumgebung unterstützt Erweiterungen, ähnlich wie es bei Webbrowsern der Fall ist. Diese Erweiterungen ermöglichen es Benutzern, die Funktionalität ihres Desktops durch Hinzufügen von benutzerdefinierten Funktionen zu erweitern. Die Erweiterungen sind dabei für alle ohne komplizierte Eingriffe nutzbar. Ein Webbrowser ist die einzige Voraussetzung, um das Ganze in Gang zu bringen. In diesem Artikel wird erläutert, wie die Gnome-Browserlaufzeit installiert wird, wo Erweiterungen gefunden werden können und wie man sie installiert. Darüber hinaus wird die Verwendung des Gnome-Tweak-Tools zum Deaktivieren und Deinstallieren von Erweiterungen beleuchtet.

Chrome-Integrationswerkzeug

Für die Anpassung der Gnome Shell mit Erweiterungen ist ein Webbrowser unerlässlich. Dies liegt daran, dass Gnome stark auf einen browserbasierten Erweiterungsstore setzt. Leider gestaltet sich das Laden von Inhalten in Browser zunehmend schwierig. Plugins funktionieren nicht mehr reibungslos. Google Chrome kooperierte früher problemlos mit der Gnome-Erweiterungsseite, doch die Entfernung der Netscape-Plugin-API durch Google beendete diese Zusammenarbeit.

Aus diesem Grund haben die Entwickler von Gnome ein Integrationswerkzeug geschaffen. Dieses Tool ermöglicht es Benutzern, Chrome zu verwenden, um ihre bevorzugten Desktop-Anpassungen zu installieren. Die Installationsanleitung für verschiedene Linux-Distributionen folgt im nächsten Abschnitt.

Arch Linux

Die Chrome Gnome Laufzeit ist nicht in den offiziellen Arch Linux Repositories verfügbar. Ein AUR Paket stellt jedoch eine Lösung dar.

Es kann durch das Herunterladen dieses AUR Pakets installiert werden.

Ubuntu

Unter Ubuntu erfolgt die Installation über den folgenden Befehl:

sudo apt-get install chrome-gnome-shell

Fedora

Auch für Fedora steht die Gnome Laufzeit über ein Copr-Paket zur Verfügung. Die Installation erfolgt durch:

sudo dnf copr enable region51/chrome-gnome-shell
sudo dnf install chrome-gnome-shell

OpenSUSE

Für OpenSUSE ist die Google Chrome Gnome Laufzeit im OpenSUSE Build Service zu finden. Auf dieser Seite finden Sie die Installationsanweisungen.

Jede aktuelle OpenSUSE Version (Leap und Tumbleweed) bietet einen 1-Klick-Installationsbutton. Nach einem Klick auf diesen Button wird das YaST-Installationswerkzeug gestartet und die Chrome Gnome Laufzeit wird installiert.

Gentoo

Die Installation unter Gentoo erfolgt mit folgendem Befehl:

sudo emerge -av gnome-extra/chrome-gnome-shell

Andere

Sollte Ihr Betriebssystem nicht auf dieser Liste stehen, kann die Chrome Laufzeit am besten durch eine manuelle Kompilierung bezogen werden. Die Bauanleitung finden Sie hier.

Firefox Browsererweiterung

Die Installation von Gnome-Erweiterungen auf Linux mit Firefox erfordert eine Browsererweiterung, die eine direkte Interaktion zwischen Firefox und der Gnome Shell Desktopumgebung ermöglicht. Die Browsererweiterung ist hier erhältlich. Nach der Installation der Erweiterung verschwindet die Warnung, die zur Installation aufforderte.

Hinweis: Zusätzlich zur Installation der Browsererweiterung müssen die oben genannten Anweisungen für die Chrome Laufzeit befolgt werden, damit Erweiterungen mit Firefox funktionieren.

Installation von Erweiterungen

Gnome-Erweiterungen können einfach auf Linux installiert werden. Der erste Schritt ist der Besuch der offiziellen Erweiterungsseite. Diese Seite beherbergt eine Vielzahl von Optimierungen und Anpassungen für die Gnome Desktopumgebung. Die Suchfunktion kann für die Suche nach bestimmten Erweiterungen genutzt werden, oder man kann durch die nummerierte Liste blättern. Jede Erweiterung verfügt über eine eigene Seite mit einer detaillierten Beschreibung und einem Installationsbutton. Mit einem Klick auf den Installieren-Button wird die Erweiterung auf dem Gnome-Desktop installiert.

Aktivierung, Deaktivierung und Deinstallation von Erweiterungen

Die Verwaltung von Erweiterungen erfolgt über das Programm „Gnome Tweak Tool“. Dieses Tool ermöglicht das Aktivieren, Deaktivieren und Deinstallieren von Erweiterungen. Das Tweak Tool ist ein wichtiger Bestandteil der Gnome Desktopumgebung und bietet viele Einstellungen zur Optimierung.

Normalerweise ist dieses Tool auf Gnome-basierten Linux-Systemen bereits installiert. Falls nicht, ist die Installation unkompliziert.

Hinweis: Ihr Betriebssystem ist nicht in der Liste? Keine Sorge! Suchen Sie einfach nach „gnome-tweak-tool“ in der Softwareverwaltung.

Ubuntu

sudo apt install gnome-tweak-tool

Fedora

sudo dnf install gnome-tweak-tool

Arch-Linux

sudo pacman -S gnome-tweak-tool

OpenSUSE

sudo zypper install gnome-tweak-tool

Debian

sudo apt-get install gnome-tweak-tool

Nach der Installation finden Sie das „Tweak Tool“ im Anwendungsmenü. Nach dem Start kann unter dem Punkt „Erweiterungen“ in der Seitenleiste die Verwaltung der Erweiterungen erfolgen.

Erweiterungen können durch Anklicken des Schiebereglers daneben deaktiviert werden. Dies entfernt die Erweiterung nicht dauerhaft, sondern deaktiviert sie lediglich. Die Aktivierung erfolgt durch erneutes Klicken auf den Schieberegler.
Für die vollständige Entfernung der Erweiterung, suchen Sie die entsprechende Erweiterung in der Liste und klicken Sie auf „Deinstallieren“. Die Erweiterung wird dann vom System gelöscht. Nach der Entfernung muss die Erweiterung erneut von der Gnome-Erweiterungsseite installiert werden, um sie wieder zu verwenden.

Hinweis: Nicht alle Erweiterungen können entfernt werden. Erweiterungen, die Teil von Gnome selbst sind, bieten keine Deinstallationsoption. Es ist ratsam, diese zu deaktivieren, falls sie nicht benötigt werden.

Fazit

Obwohl Gnome für seine Einfachheit und Eleganz bekannt ist, werden Erweiterungen immer wichtiger. Unter Linux ist die Individualisierung ein wichtiger Aspekt, aber auch hier können Benutzer nicht zu viele Änderungen an der Arbeitsweise vornehmen. Dank der Erweiterungen kann die Gnome Shell angepasst werden. Es bleibt zu hoffen, dass andere Linux-Desktop-Entwickler sehen, was Gnome mit Erweiterungen erreicht, und ähnliche Funktionen implementieren.