Sicheres Entfernen von USB-Laufwerken unter Windows
Das sichere Entfernen eines USB-Sticks oder einer externen Festplatte ist eine Sache von wenigen Sekunden. Unter Windows gibt es verschiedene Wege, ein solches Laufwerk auszuwerfen. Dies kann entweder über die Taskleiste oder den Datei-Explorer geschehen. Im Datei-Explorer wählt man das gewünschte USB-Laufwerk aus und klickt auf den Reiter „Verwalten“. Hier findet sich die Schaltfläche „Auswerfen“, mit der man das Laufwerk sicher entfernen kann. Alternativ kann man in der Taskleiste mit der rechten Maustaste auf das USB-Symbol klicken und die Option „Auswerfen“ für das gewünschte Laufwerk wählen. In der Regel bestätigt Windows den Vorgang und das Laufwerk kann sicher entfernt werden. Es gibt jedoch Situationen, in denen Windows meldet, dass das Entfernen nicht sicher ist, da das Laufwerk von einer Anwendung oder einem Prozess genutzt wird. Die Meldung gibt jedoch nicht preis, welche Anwendung oder welcher Prozess dies ist. Im Folgenden wird beschrieben, wie man herausfinden kann, was das sichere Auswerfen verhindert.
Zwar existieren spezielle Anwendungen, die anzeigen können, welcher Prozess oder welche Anwendung ein USB-Laufwerk verwendet, aber Windows verfügt über ein eigenes integriertes Tool: die Ereignisanzeige.
Die Ereignisanzeige protokolliert sämtliche Aktivitäten auf dem System, sowohl Benutzeraktionen als auch Systemereignisse. Für den durchschnittlichen Windows-Nutzer ist sie eher unbekannt, aber für Systemadministratoren ist sie ein wichtiges Werkzeug. Wir nutzen sie hier, um die Anwendung oder den Prozess zu identifizieren, der die sichere Entfernung des USB-Laufwerks verhindert.
Um die Ereignisanzeige zu öffnen, ist keine Administratorberechtigung notwendig. In der linken Spalte der Anwendung erweitert man „Windows-Protokolle“ und wählt darunter „System“ aus. In der rechten Spalte wählt man anschließend „Aktuelles Protokoll filtern…“.
Der Filter ermöglicht es, die angezeigten Systemereignisse einzugrenzen. Da das Problem des nicht auswerfbaren USB-Laufwerks ein Systemereignis ist, suchen wir im Bereich „Windows-Protokolle > System“. Um das fehlgeschlagene Auswerfen des USB-Laufwerks zu finden, muss ein Filter angewendet werden.
Im Dialogfenster „Aktuelles Protokoll filtern“ klickt man in das Feld „Alle Ereignis-IDs“. Hier ersetzt man die Standardeinstellung mit der Zahl 225 und bestätigt mit „OK“.
Ein fehlgeschlagenes USB-Auswerfereignis hat die Ereignis-ID 225. Der Filter zeigt nun nur noch die Ereignisse an, die sich auf fehlgeschlagene USB-Auswürfe beziehen. Durch einen Doppelklick auf das neueste Ereignis können dessen Details eingesehen werden.
In den Details des Ereignisses wird die Anwendung oder der Prozess angezeigt, der das Auswerfen des USB-Sticks verhindert. Unter dem Reiter „Allgemein“ findet sich eine Beschreibung des Ereignisses, die das Problem näher beleuchtet. Hier wird jedoch nicht die genaue Anwendung oder der Prozess als solche hervorgehoben.
Der Screenshot unten zeigt beispielhaft die Anwendung „Video.UI.exe“, die das Stoppen eines USB-Laufwerks verhinderte. „Video.UI.exe“ ist die Standard-App für Filme & TV unter Windows 10.
Wenn eine Anwendung das Anhalten des USB-Laufwerks verhindert, sollte man sicherstellen, dass alle Instanzen dieser Anwendung geschlossen sind. Ist ein Prozess der Übeltäter, wird es etwas komplizierter. Das zwangsweise Beenden eines Prozesses ist generell nicht ratsam, es sei denn, man weiß genau, was dieser Prozess tut. Vorsicht ist hier geboten. Wenn man unsicher ist, ob man einen Prozess beenden soll, ist es ratsamer, das System in den Ruhezustand zu versetzen oder neu zu starten und das Laufwerk anschließend zu entfernen.
Diese Methode funktioniert unter Windows 7, 8/8.1 und 10.