Der Temp-Ordner unter Windows: Eine Geschichte der temporären Dateien
Lange Zeit existierte unter Windows ein Ordner namens „Temp“. Wie der Name schon vermuten lässt, dient dieser Ordner zur Speicherung temporärer Dateien. Im Laufe der Zeit können sich diese Dateien ansammeln und bis vor Kurzem war eine manuelle Bereinigung erforderlich. Zwar löschen einige Anwendungen, die temporäre Dateien im Temp-Ordner ablegen, diese auch wieder, jedoch geschieht dies selten. Dies führt dazu, dass der Temp-Ordner unnötig viel Speicherplatz belegen kann. Glücklicherweise können Nutzer von Windows 10 (Version 1803 oder 1809 und neuer) den Temp-Ordner nun automatisch bereinigen lassen.
Automatische Bereinigung des Temp-Ordners
Windows 10 bietet eine integrierte Option, um den temporären Ordner automatisch zu leeren. Navigieren Sie dazu in die „Einstellungen“-App und wählen Sie die Kategorie „System“ aus. Dort finden Sie unter dem Reiter „Speicher“ die Funktion „Speicheroptimierung“. Aktivieren Sie diese Option und klicken Sie anschließend auf „Automatische Speicherplatzfreigabe ändern“.
Im folgenden Fenster stellen Sie sicher, dass die Option „Temporäre Dateien“ aktiviert ist. Auf dieser Seite können Sie auch festlegen, wie oft der Papierkorb geleert werden soll. Windows 10 erlaubt es Ihnen, die Bereinigung täglich, alle zwei Wochen, monatlich oder alle zwei Monate durchzuführen.
Der Zeitraum, in dem temporäre Dateien gelöscht werden, richtet sich nach den Einstellungen der Speicheroptimierung (Storage Sense). Diese kann Dateien täglich, wöchentlich, monatlich oder bei knappem Speicherplatz entfernen. Sie haben die Wahl zwischen diesen vier Optionen für die Ausführung der Speicheroptimierung, sowie einen separaten Zeitraum für das Leeren des Papierkorbs.
Bevor Microsoft die Speicheroptimierung (Storage Sense) in Windows 10 integriert hatte, war die manuelle Bereinigung des Temp-Ordners unumgänglich. Das Löschen des Inhalts ist zwar nicht kompliziert, jedoch war vielen Benutzern die Notwendigkeit dessen nicht bewusst. Dies führte häufig dazu, dass der Temp-Ordner großen Speicherplatz beanspruchte. Während Windows 10 nun eine einfache Methode zur Bereinigung des Temp-Ordners anbietet, informiert es Sie jedoch nicht, wenn der Ordner zu groß wird.
Es ist wichtig zu verstehen, dass temporäre Dateien nicht gleichbedeutend mit nutzlosen Dateien sind. Anwendungen, die diese erstellen und speichern, benötigen diese oft für ihre Funktionsweise. Diese Dateien sind in der Regel nur für einen kurzen Zeitraum relevant, und häufig erstellen Programme neue, wenn ältere ablaufen. Wenn Sie jedoch die Speicheroptimierung zu häufig den Temp-Ordner bereinigen lassen, kann es unter Umständen dazu kommen, dass einige Anwendungen sich nicht mehr wie erwartet verhalten. Sollte dies der Fall sein, passen Sie den Zeitraum für die Bereinigung an. Ein Zeitraum von zwei Wochen hat sich als angemessen erwiesen. Die meisten Cookie-Dateien, die Browser speichern, laufen normalerweise nach zwei Wochen ab, und dieser Zeitraum sollte auch für andere Programme und die temporären Dateien, die sie erzeugen oder speichern, funktionieren.