In schwierigen Zeiten, wenn Hamsterkäufe und überlastete Lieferketten herrschen, kann es schwierig sein, lebensnotwendige Güter zu bekommen. Zwar bieten manche Online-Shops eine „Benachrichtigen“-Funktion für nicht vorrätige Artikel an, doch trifft dies selten auf alltägliche Haushaltswaren oder medizinische Produkte zu.
Bestandsanzeigen sind nicht immer zuverlässig
Selbst in normalen Zeiten sollte man sich nicht blind darauf verlassen, dass die Webseite eines Geschäfts stets den exakten, aktuellen Lagerbestand anzeigt. Einzelhandelsgeschäfte werden in der Regel keine Benachrichtigung versenden, wenn beispielsweise Toilettenpapier in der Filiale vor Ort wieder verfügbar ist.
Warum haben dann so viele Shops diese „Benachrichtigen“-Schaltflächen? Das werden wir im Folgenden erklären.
„Nicht auf Lager“ versus „Ausverkauft“
Einige Webseiten werben damit, dass man von großen Einzelhändlern Benachrichtigungen auf sein Smartphone erhalten kann, wenn wichtige Waren wieder aufgefüllt werden. Dies ist jedoch nur bedingt richtig. Die Unterscheidung liegt in den grundlegenden Lagerbegriffen „nicht auf Lager“ und „ausverkauft“.
Wenn ein Unternehmen einen Artikel verkauft und plant, diesen nachzubestellen, ist der Artikel „nicht auf Lager“. Wenn das Unternehmen nicht vorhat, diesen Artikel wieder ins Sortiment aufzunehmen, ist der Artikel „ausverkauft“.
Zur weiteren Verwirrung drehen viele große Ketten wie Target diese Terminologie um. „Ausverkauft“ signalisiert dort, dass Target den Lagerbestand verkauft hat und ihn möglicherweise wieder auffüllen wird, während „nicht auf Lager“ bedeutet, dass Target diesen Artikel weiterhin verkauft, der aktuelle Bestand aber aufgebraucht ist. Die offizielle Dokumentation von Target widerspricht hierbei ihrer eigenen Sprachregelung.
Die „Benachrichtigen“-Schaltflächen werden fast nie für stark nachgefragte Artikel angezeigt, die während der COVID-19-Pandemie gehamstert wurden, wie beispielsweise Handdesinfektionsmittel, Toilettenpapier oder Mundschutzmasken. Diese Artikel können zwar vorübergehend nicht verfügbar sein, aber sie sind nicht endgültig ausverkauft. Wenn ein Artikel an einem bestimmten Ort nicht vorrätig ist, weisen die meisten Einzelhändler auf andere Standorte hin, an denen er erhältlich ist, oder bieten Online-Bestellmöglichkeiten an, sofern er dort nicht auch ausverkauft ist.
Die „Benachrichtigen“-Funktion ist stattdessen für Artikel gedacht, die „nicht auf Lager“ sind. Das bedeutet, dass das Unternehmen den Artikel im Sortiment hat und konkrete Pläne zur Wiederauffüllung des Bestandes bestehen. Es gibt viele Gründe, warum Artikel vorübergehend nicht verfügbar sind, von unerwarteter Nachfrage über begrenzte Verfügbarkeitsfenster bis hin zu Produktions- oder Handelsproblemen.
Es ist beispielsweise sehr wahrscheinlich, dass Target seinen Bestand an Toilettenpapier wieder aufstocken wird. Doch wie sieht es mit Targets Lagerbestand von Björks 2017er Single „Blissing Me“ auf Vinyl aus? Das bleibt abzuwarten.
So abonnieren Sie automatische Benachrichtigungen bei Nachlieferung
Um sich für eine Benachrichtigung über die Wiederverfügbarkeit eines Artikels anzumelden, muss man in den meisten Online-Shops lediglich ein kostenloses Konto mit einer E-Mail-Adresse oder Telefonnummer erstellen. Die Schaltflächen „Benachrichtigen“ erscheinen üblicherweise auf der Produktdetailseite. Suchen Sie dort danach, wenn der gewünschte Artikel momentan nicht vorrätig, ausverkauft oder anderweitig nicht verfügbar ist.
Einzelhandelsgeschäfte wollen jedoch nicht sofort eine Benachrichtigung an alle senden, wenn sie gerade einen gefragten Artikel wie Toilettenpapier oder Desinfektionsmittel erhalten, da dies zu einem Ansturm auf das Geschäft führen könnte.
Während der Corona-Pandemie haben viele Supermärkte Sonderöffnungszeiten für ältere und gefährdete Personen eingeführt. Zu diesen Zeiten kann es daher eher vorkommen, dass man stark nachgefragte Waren vorfindet.
Rufen Sie in der Filiale an, um sich nach dem Lagerbestand zu erkundigen
Wie kann man nun herausfinden, welche Artikel in der Filiale vor Ort erhältlich sind? Am besten ruft man direkt im Laden an. Die meisten stationären Geschäfte verfügen zwar über Webseiten, die Auskunft über die Verfügbarkeit von Artikeln geben, doch niemand kennt den Lagerbestand besser als die Mitarbeiter im Geschäft selbst.