Manchmal werden Windows-Rechner von Viren und anderer Schadsoftware befallen, aber nicht jeder träge oder fehlerhafte PC ist zwangsläufig mit Malware infiziert. Hier erfahren Sie, wie Sie feststellen, ob Sie wirklich einen Virus haben – und ob ein verdächtiger Prozess gefährlich ist oder nicht.
Welche Symptome deuten auf einen Virus hin?
Eine verringerte Leistungsfähigkeit, abstürzende Programme und blockierende Computer können gelegentlich Anzeichen dafür sein, dass ein Virus oder eine andere Art von Malware gravierende Schäden anrichtet. Dies ist jedoch nicht immer der Fall: Es gibt viele andere Ursachen für Probleme, die Ihren PC verlangsamen können.
Nur weil Ihr PC reibungslos funktioniert, bedeutet das nicht, dass er frei von Malware ist. Viren, wie sie vor zehn Jahren auftraten, waren oft auffällige Störenfriede und beanspruchten viele Systemressourcen. Moderne Malware agiert eher heimlich im Hintergrund und versucht, unentdeckt zu bleiben, um Ihre Kreditkartendaten und andere persönliche Informationen zu stehlen. Mit anderen Worten, moderne Malware wird häufig von Kriminellen entwickelt, um finanziellen Gewinn zu erzielen, und gut gemachte Malware verursacht oft keinerlei spürbare PC-Probleme.
Trotzdem kann eine plötzliche Verschlechterung der PC-Leistung ein Indiz für Malware sein. Auch ungewöhnliche Anwendungen auf Ihrem System können ein Hinweis auf Malware sein – aber auch hier gibt es keine Garantie, dass es sich tatsächlich um Malware handelt. Manche Anwendungen öffnen bei der Aktualisierung ein Eingabeaufforderungsfenster. Daher können seltsame Fenster, die auf Ihrem Bildschirm aufblitzen und schnell verschwinden, ein normaler Bestandteil legitimer Software auf Ihrem System sein.
Es gibt kein einheitliches Erkennungsmerkmal, nach dem Sie suchen können, ohne Ihren PC tatsächlich auf Malware zu scannen. Malware kann manchmal PC-Probleme verursachen, während sie sich in anderen Fällen unauffällig verhält und im Verborgenen ihre Ziele verfolgt. Die einzige sichere Methode, um festzustellen, ob Malware vorhanden ist, besteht darin, Ihr System gründlich zu überprüfen.
So untersuchen Sie, ob ein Prozess ein Virus ist
Möglicherweise fragen Sie sich, ob Ihr Rechner von einem Virus befallen ist, weil Sie im Windows Task-Manager einen merkwürdigen Prozess entdeckt haben. Sie können den Task-Manager öffnen, indem Sie Strg+Umschalt+Esc drücken oder mit der rechten Maustaste auf die Windows-Taskleiste klicken und „Task-Manager“ auswählen.
Es ist normal, dass dort einige Prozesse angezeigt werden – klicken Sie auf „Mehr Details“, wenn Sie eine kürzere Liste sehen. Viele dieser Prozesse tragen seltsame, schwer verständliche Namen. Das ist üblich. Windows beinhaltet einige Hintergrundprozesse, Ihr PC-Hersteller hat weitere hinzugefügt, und von Ihnen installierte Anwendungen fügen häufig ebenfalls Prozesse hinzu.
Schadsoftware, die sich auffällig verhält, verbraucht oft erhebliche Mengen an CPU-, Arbeitsspeicher- oder Festplattenressourcen und fällt hier möglicherweise auf. Wenn Sie feststellen möchten, ob ein bestimmtes Programm bösartig ist, klicken Sie im Task-Manager mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie „Online suchen“, um weitere Informationen zu finden.
Wenn die Online-Recherche des Prozesses Informationen über Malware ergibt, ist dies ein Zeichen dafür, dass Sie wahrscheinlich Malware haben. Gehen Sie jedoch nicht davon aus, dass Ihr Rechner virenfrei ist, nur weil ein Prozess legitim erscheint. Ein Prozess könnte sich fälschlicherweise als „Google Chrome“ oder „chrome.exe“ ausgeben, tatsächlich aber Malware sein, die sich als Google Chrome tarnt und sich in einem anderen Verzeichnis auf Ihrem System befindet. Wenn Sie befürchten, dass Sie Malware haben, ist ein Anti-Malware-Scan sehr empfehlenswert.
Die Option „Online suchen“ ist unter Windows 7 nicht verfügbar. Falls Sie Windows 7 verwenden, müssen Sie stattdessen den Namen des Prozesses in Google oder einer anderen Suchmaschine eingeben.
So scannen Sie Ihren Rechner auf Viren
Standardmäßig scannt Windows 10 Ihren PC kontinuierlich mit der integrierten Windows-Sicherheitsanwendung, auch bekannt als Windows Defender, auf Malware. Sie haben jedoch auch die Möglichkeit, manuelle Scans durchzuführen.
Öffnen Sie unter Windows 10 das Startmenü, geben Sie „Sicherheit“ ein und klicken Sie auf die Verknüpfung „Windows-Sicherheit“, um sie zu öffnen. Alternativ können Sie auch zu Einstellungen > Update & Sicherheit > Windows-Sicherheit > Windows-Sicherheit öffnen navigieren.
Um einen Anti-Malware-Scan durchzuführen, wählen Sie „Viren- & Bedrohungsschutz“.
Klicken Sie auf „Schnellscan“, um Ihr System auf Malware zu untersuchen. Windows-Sicherheit führt den Scan durch und präsentiert die Ergebnisse. Wenn Malware entdeckt wird, bietet die Anwendung an, diese automatisch von Ihrem PC zu entfernen.
Falls Sie eine zweite Meinung einholen möchten – was immer ratsam ist, wenn Sie Malware vermuten und Ihr primäres Antivirenprogramm nichts findet – können Sie einen Scan mit einer weiteren Sicherheitsanwendung durchführen.
Wir schätzen und empfehlen Malwarebytes, das sich hervorragend mit der Windows-Sicherheit ergänzt, um Ihren PC zusätzlichen Schutz zu bieten. Mit der kostenlosen Version von Malwarebytes können Sie manuelle Scans durchführen, um Ihren PC auf Viren und andere Malware zu untersuchen. Die kostenpflichtige Version bietet Echtzeitschutz. Wenn Sie jedoch lediglich einen Computer auf Malware überprüfen möchten, ist die kostenlose Version völlig ausreichend.
Windows 7 beinhaltet keine integrierte Antivirensoftware. Für ein kostenloses Antivirenprogramm können Sie Microsoft Security Essentials herunterladen und damit scannen. Dies bietet einen vergleichbaren Schutz wie die in Windows 10 integrierte Windows Defender-Sicherheitssoftware.
Wenn Ihre Antivirensoftware Malware erkennt, diese jedoch nicht entfernen kann, sollten Sie versuchen, einen Scan im abgesicherten Modus durchzuführen. Zudem können Sie sicherstellen, dass sich keine Malware auf Ihrem PC befindet, indem Sie Windows 10 auf den ursprünglichen Zustand zurücksetzen.