Hätte mir jemand vor fünf Jahren prophezeit, dass ich ernsthaft über einen tragbaren Gaming-Rechner nachdenken würde, hätte ich ihn wohl ungläubig angesehen. Nach reiflicher Überlegung ist mir jedoch klar geworden, dass ich eigentlich schon immer ein Kandidat für Handheld-Gaming war. In diesem Beitrag werde ich darlegen, warum meine Wahl auf ein tragbares Gaming-Gerät gefallen ist und welche Vorzüge dies mit sich bringt.
1. Aktuelle Spiele auf Konsolen genießen
Obwohl sich meine Spielgewohnheiten seit meiner Kindheit verändert haben, gibt es einen konstanten Faktor: Spielkonsolen. Ich war stets im Besitz einer Konsole jeder Generation. Dies ist ein wesentlicher Grund, warum ich lange gezögert habe, in einen Gaming-PC zu investieren.
Durch diese Bindung habe ich stets Zugriff auf neue Spieleveröffentlichungen. Es stört mich nicht im Geringsten, eine „abgespeckte“ Version im Vergleich zu einer PC-Umsetzung zu spielen. Natürlich klingt es verlockend, Spiele mit maximalen Grafikeinstellungen zu erleben, jedoch hatte ich nie ein ausgeprägtes Interesse daran, die Grenzen der grafischen Darstellung auszuloten.
Wenn ein neues Spiel erscheint, kann ich beruhigt sein, dass meine PlayStation 5 bis zum Erscheinen der nächsten Konsolengeneration bestens gerüstet ist.
2. Optimale Unterstützung meiner Spielesammlung
Brady Meyers/www
Ich bin mir noch unschlüssig, welches tragbare Gaming-Gerät es letztendlich wird, doch meine Präferenz geht zum Steam Deck. Der ROG Ally ist ebenfalls eine reizvolle Option, jedoch verfügen beide Geräte über die notwendige Hardware, um meine Spielebibliothek optimal zu bedienen.
Um das Ganze einzuordnen: Mein aktueller Gaming-PC ist in meinem Empfinden mit acht Jahren schon ziemlich alt. Es handelte sich um einen Komplett-PC, den ich zwar mit einigen Upgrades versehen habe, doch wie so oft bei Komplettsystemen bin ich nun an meine Grenzen gestoßen. Als ich begann, von zuhause aus zu arbeiten, wurde er zusätzlich zu meinem Arbeitsrechner.
Mit einem Komplett-PC hatte ich nie Schwierigkeiten, da meine Spielesammlung auf Steam und GOG schon vor acht Jahren hauptsächlich aus älteren Spielen bestand. Hinsichtlich der Hardware und Software erscheint es übertrieben, einen hochpreisigen Gaming-PC für eine eher retroorientierte Bibliothek zu nutzen.
3. Die Chance zur Abgrenzung von der Arbeit
Es war mir nicht bewusst, wie stark es mich beeinflussen würde, meinen Gaming-PC auch als Arbeitsplatz zu nutzen. Am besten lässt sich dies mit der Schwierigkeit des sozialen Code-Switching beschreiben. Wenn ich an meinem Computer sitze und versuche zu spielen, fällt es überraschend schwer, abzuschalten, da die Grenzen zwischen Spiel und Arbeit so verschwommen sind.
Ein Handheld wie das Steam Deck würde mir die Option geben, meine PC-Spiele überall im Haus zu genießen. Tatsächlich halte ich Handhelds wie den 3DS und die Switch in meiner Nähe, um vor dem Schlafengehen abzuschalten. Trotz einiger Nachteile würde ich dieses Format sogar sehr schätzen, um mich zu entspannen.
Ich kann Morrowind im Bett spielen und habe trotzdem Zugriff auf Mods? Da bin ich dabei! Die Kommentare und Beiträge auf Reddit bestätigen anscheinend, dass dieser Wunsch tatsächlich realisierbar ist.
4. Der Bau eines Gaming-PCs ist kostspielig
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Haben Sie sich schon einmal die Preise für gute Grafikkarten angesehen? Diese bewegen sich entweder in derselben Preisklasse oder liegen sogar über dem Preis eines Steam Decks, und das ist ja nur ein Teil des Ganzen. Ich benötige zudem ein Motherboard, Speicher, ein Gehäuse, RAM, ein Netzteil, eine Maus, eine Tastatur, einen Monitor, einen Prozessor und wahrscheinlich noch eine Windows-Lizenz.
Einige Komponenten sind relativ preiswert, wie etwa Gehäuse und RAM-Riegel, doch die Kosten addieren sich schnell – 60 Euro hier, 40 Euro dort. Schnell übersteigt man das Budget und sucht nach Möglichkeiten, um Kosten zu sparen oder wartet auf ein bestimmtes Teil, das vielleicht irgendwann mal im Angebot ist.
Ich habe schlichtweg keine Geduld für all das. Ich würde lieber zu einem Handheld greifen und mir diesen Aufwand ersparen, was bedauerlich ist, da der Zusammenbau eines PCs eigentlich viel Spaß macht.
Eventuell werde ich in zehn Jahren den Bau eines Gaming-PCs in Erwägung ziehen, doch aktuell scheint es, als sei ich schon immer für ein Handheld bestimmt gewesen. Rückblickend ergibt das durchaus Sinn. Ich habe unzählige Stunden mit der Switch und noch mehr mit dem 3DS verbracht. Das Format kommt mir ebenfalls entgegen; kompakte Handhelds stellen für mich aufgrund meiner kleinen Hände kein Problem dar. Und meinem alten Arbeits-PC könnte ich mithilfe von Linux ein neues Leben einhauchen.
Fazit: In der heutigen Zeit, in der Gaming sich über traditionelle Grenzen hinwegsetzt, erweist sich die tragbare Gaming-Rechner wie das Steam Deck als attraktive Option. Sie bieten nicht nur den Zugang zu einer Vielzahl von Spielen, sondern ermöglichen es den Spielern, sich besser von der Arbeit zu distanzieren und die Freude am Spielen überall zu erleben. Mit der Option, ältere und neue Titel zu genießen, wird die Zukunft des Gamings handlicher und zugänglicher als je zuvor!