Wie viel brauche ich jeden Monat?

Der Begriff Bandbreite wird oft synonym mit der Geschwindigkeit des Internets verwendet. Grundsätzlich gilt: Je größer die Bandbreite, desto schneller die Internetverbindung. Diese einfache Gleichsetzung ist für den alltäglichen Gebrauch ausreichend. Jedoch ist es wichtig, die technische Bedeutung von Geschwindigkeit im Kontext des Datenaustauschs im Internet genauer zu verstehen.

Wenn wir über die Geschwindigkeit von Autos sprechen, messen wir diese in Kilometern oder Meilen pro Stunde. Bei der Bandbreite ist es ähnlich, nur dass die Maßeinheiten unterschiedlich sind. Die Bandbreite gibt an, wie viele Daten in einer Sekunde übertragen oder empfangen werden können.

Digitale Daten werden in Bits gemessen. Die Bandbreite wird typischerweise in Megabit pro Sekunde (Mbps) angegeben, wobei ein Megabit 1 Million Bits entspricht. Mbps ist die Standardeinheit für Breitbandnetze. Ethernet-Netzwerke können jedoch deutlich höhere Geschwindigkeiten erreichen, die dann in Gigabit pro Sekunde (Gbps) gemessen werden. Auch einige Breitbandverbindungen, insbesondere solche auf Glasfaserbasis, erreichen Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich.

Langsame und schnelle Internetverbindungen

Die Unterscheidung zwischen langsamem und schnellem Internet wird ebenfalls über die Geschwindigkeit definiert. So ist beispielsweise eine Verbindung mit 4 Mbps langsamer als eine mit 20 Mbps. Die Zahlen machen die Sache recht anschaulich, aber was passiert auf technischer Ebene, wenn man eine schnellere Internetverbindung hat? Hier hilft uns wieder der Vergleich mit der Auto-Analogie:

Stellen wir uns eine zweispurige Einbahnstraße vor. Der Verkehr kann gleichzeitig auf beiden Spuren fließen. Wenn die Straße um zwei weitere Spuren erweitert wird, kann sich der Verkehr doppelt so schnell bewegen, vorausgesetzt, alle Autos fahren mit der gleichen Geschwindigkeit. Die Bandbreite verhält sich ähnlich. Bei einer Bandbreite von 4 Mbps werden 4 Millionen Bits pro Sekunde übertragen. Bei 20 Mbps sind es 20 Millionen Bits pro Sekunde.

Eine weitere anschauliche Analogie ist die eines Wasserhahns. Wenn man den Hahn nur halb aufdreht, fließt weniger Wasser. Das entspricht einer langsamen Internetverbindung mit geringer Bandbreite. Dreht man den Hahn voll auf, fließt mehr Wasser, was eine schnelle Verbindung mit hoher Bandbreite darstellt.

Die Anforderungen an die Internetgeschwindigkeit sind abhängig von der Nutzung der Internetverbindung. Bei ein oder zwei Geräten, die dieselbe Verbindung nutzen, reicht eine geringe Bandbreite in der Regel aus. Wer jedoch viele Geräte nutzt oder online spielt und streamt, benötigt eine deutlich schnellere Verbindung.

Bandbreite und Datenvolumen

Bandbreite ist eng verbunden mit dem Datenvolumen, das von Ihrem Internetanbieter (ISP) oder Mobilfunkanbieter festgelegt wird. Das Datenvolumen begrenzt, wie viele Daten in einem bestimmten Zeitraum übertragen werden können. Dieser Zeitraum, meist ein Monat, wird durch Ihren Abrechnungszeitraum definiert und bestimmt, wie viele Daten Sie senden und empfangen können.

Bandbreite ist also die Geschwindigkeit, mit der Daten übertragen werden, während das Datenvolumen die Menge der übertragenen Daten beschreibt. ISPs und Mobilfunkanbieter legen aus verschiedenen Gründen Datenvolumenbegrenzungen fest:

  • Zur Vermeidung von Netzwerküberlastungen.
  • Zur Verhinderung unsachgemäßer/unethischer Nutzung des Netzwerks.
  • Zur Umsatzsteigerung durch den Verkauf von Tarifen mit höherem Datenvolumen.

Es gibt also immer eine geschäftliche Seite der Datenvolumenbegrenzung. Nicht alle Datenvolumenbegrenzungen sind grundsätzlich schlecht, solange sie angemessen sind und Ihr ISP oder Mobilfunkanbieter Ihnen die Möglichkeit bietet, verbleibendes Datenvolumen in den nächsten Abrechnungszeitraum zu übertragen.

Ein Datenvolumen von 80 GB pro Monat bedeutet, dass Sie in diesem Zeitraum maximal 80 GB an Daten herunterladen können. Wenn Sie dieses Limit überschreiten, müssen Sie für die zusätzlich heruntergeladenen Daten bezahlen. Wichtig ist auch zu wissen, dass Datenvolumenbeschränkungen und Bandbreitengeschwindigkeiten nicht nur für Downloads gelten, sondern auch für Uploads. Private Nutzer machen sich weniger Gedanken über Upload-Geschwindigkeiten, aber für Unternehmen, die regelmäßig große Datenmengen hochladen (z.B. im Rahmen von Datensicherungen), ist dies ein entscheidender Faktor. Aus diesem Grund bieten ISPs oft separate Tarife für Privat- und Geschäftskunden an.

Bandbreite und Netzneutralität

Die Netzneutralität ist ein viel diskutiertes Thema. Vielleicht fragen Sie sich, was das mit Bandbreite zu tun hat. Aktuell werden alle Internetinhalte, sowohl Downloads als auch Uploads, gleich behandelt. Das bedeutet, dass Sie eine E-Mail-Datei mit der gleichen Geschwindigkeit herunterladen können wie einen Film auf Netflix ansehen. Ihr ISP behandelt alle Ihre Internetaktivitäten gleich. Das ist die einfachste Definition von Netzneutralität.

Wenn die Netzneutralität eingeschränkt wird, könnten ISPs Ihre Bandbreite abhängig von der Art der Internetnutzung drosseln. Das bedeutet, dass Sie eine E-Mail mit einer 20-Mbps-Verbindung herunterladen könnten, während Ihr ISP die Bandbreite beim Streaming von Netflix auf eine viel geringere Geschwindigkeit drosselt, da es sich um Mediendaten handelt. Um Medien in hoher Geschwindigkeit zu streamen, müssten Sie einen zusätzlichen oder separaten Datentarif erwerben.