Welche Kameraeinstellungen sollte ich für Landschaftsfotos verwenden?

Eine der häufigsten Fragen zu meinen Landschaftsaufnahmen ist: „Welche Einstellungen verwendest du?“ Viele Anfänger in der Fotografie glauben, es gäbe eine Art geheime Kombination aus Blende, Belichtungszeit und ISO, die ihre Fotos automatisch perfekt macht. Obwohl noch viel mehr dazu gehört, hilft das Verständnis der richtigen Einstellungen dabei, Bilder zu kreieren, die deiner Vision entsprechen. Lass uns das genauer betrachten.

Welche Ausrüstung ist für Landschaftsaufnahmen erforderlich?

Die Landschaftsfotografie ist sehr zugänglich. Grundlegend benötigt man eine Kamera, ein beliebiges Objektiv und natürlich eine passende Landschaft als Motiv. Landschaftsfotografen bevorzugen oft Weitwinkelobjektive, da diese helfen, die Dimensionen der aufgenommenen Landschaft besser darzustellen.

Das 18-55mm Kit-Objektiv, das oft mit DSLRs geliefert wird, ist am weiten Ende eine gute Wahl für den Brennweitenbereich. Dies entspricht etwa 28 mm bei einer Vollformatkamera. Wer tiefer in die Landschaftsfotografie einsteigen möchte, kann später ein weitwinkligeres Objektiv erwerben, aber für den Anfang ist jedes Standardobjektiv ausreichend. Auch mit Teleobjektiven sind Landschaftsaufnahmen möglich, die zwar anders aussehen, aber dennoch beeindruckende Ergebnisse erzielen können.

Bei Landschaftsaufnahmen arbeitet man oft bei schwachem Licht in der Dämmerung mit kleinen Blenden. Das bedeutet, dass längere Belichtungszeiten als üblich verwendet werden können, ohne dass Verwacklungen auftreten. Die erste Anschaffung für die Landschaftsfotografie sollte ein stabiles Stativ sein. Es ermöglicht viele Aufnahmen, die sonst nicht möglich wären. Es gibt weiteres Zubehör wie Fernauslöser und ND-Filter, die man später in Betracht ziehen kann, aber für den Anfang sind sie nicht notwendig.

Blende in der Landschaftsfotografie

Ähnlich wie bei den Objektiven gibt es bei den Kameraeinstellungen in der Landschaftsfotografie keine so strengen Regeln wie in anderen Bereichen wie der Porträtfotografie. Grundsätzlich ist jede Blende unter bestimmten Umständen geeignet. In der Regel versucht man aber bei Landschaftsaufnahmen, die Schärfentiefe und Schärfe zu maximieren. Dies bedeutet, in einem bestimmten Blendenbereich zu arbeiten.

Wenn du Landschaftsaufnahmen mit einem Stativ machst, solltest du meistens eine Blende von etwa f/16 wählen. Diese Blende bietet eine gute Balance zwischen Schärfentiefe und Bildschärfe. Fast alles, was du mit f/16 fotografierst, wird scharf abgebildet.

Das heißt nicht, dass man nur f/16 verwenden kann. Auch f/11 und f/8 ermöglichen eine gute Schärfentiefe mit Weitwinkelobjektiven und lassen gleichzeitig mehr Licht durch. So können kürzere Verschlusszeiten verwendet werden. Das ist wichtig, wenn man die Kamera in der Hand hält oder keine Bewegungen im Bild haben möchte.

Belichtungszeit bei Landschaftsaufnahmen

Die Belichtungszeit bestimmt in der Landschaftsfotografie, wie sich bewegte Objekte darstellen. Mit einem Stativ kann die Belichtungszeit deutlich länger sein, als es bei Handaufnahmen möglich wäre. So können Wasser, Menschen und andere sich bewegende Elemente in der ansonsten statischen Landschaft kreativ verwischt werden.

Ohne Stativ bist du an die Kehrwertregel gebunden: Die Belichtungszeit sollte nicht länger sein als 1/Brennweite (umgerechnet auf Vollformat). Wenn du beispielsweise ein 18mm Objektiv an einer Crop-Sensor Kamera verwendest, solltest du eine Verschlusszeit von mindestens 1/30 Sekunde wählen (18 x 1,5 Crop-Faktor = 27; lies unseren Artikel über Sensorgrößen für mehr Informationen).

Mit Stativ ist die einzige Einschränkung das Umgebungslicht. An einem hellen Tag können keine extrem langen Belichtungszeiten ohne die erwähnten ND-Filter realisiert werden.

Mein bevorzugter Bereich bei Landschaftsaufnahmen, mit Stativ und ohne kreative Langzeitbelichtungen, liegt zwischen 1/10 Sekunde und 3 Sekunden. Bei f/16 und ISO 100 sind dies typische Werte für eine gute Belichtung bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang.

ISO für Landschaftsaufnahmen

Die ISO-Auswahl ist bei Landschaftsaufnahmen selten ein Thema, es sei denn, du hast kein Stativ oder fotografierst in der Nacht. Mit Stativ ist es ratsam, die Kamera auf ISO 100 einzustellen und längere Belichtungszeiten zu wählen, falls hellere Bilder benötigt werden.

Bei Handaufnahmen in der Nacht oder bei eingeschränkten Belichtungszeiten erhöhe die ISO nach Bedarf. Beachte dabei, dass digitales Rauschen hinzukommt.

Die Landschaftsfotografie ist recht flexibel, was die Kameraeinstellungen angeht. Eine gute Orientierungshilfe ist aber die Verwendung eines Stativs, einer Belichtungszeit zwischen 1/10 Sekunde und 3 Sekunden, einer Blende zwischen f/11 und f/16 und einer ISO von 100. Das sind die Einstellungen, die ich immer im Kopf habe, wenn ich mit der Kameraeinstellung beginne.