Der Begriff Hardwarebeschleunigung ist weit verbreitet und vielen bekannt. Meistens begegnet er uns als Einstellung, die für diverse Anwendungen auf unserem Computer aktiviert werden kann. Ein typisches Beispiel ist der Browser Chrome, wo man die Hardwarebeschleunigung wahlweise ein- oder ausschalten kann. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Ist es sinnvoll, sie zu nutzen, und welche Vorzüge bietet sie?
Was ist Hardwarebeschleunigung?
Hardwarebeschleunigung beschreibt den Vorgang, bei dem eine Anwendung andere Hardwarekomponenten des Systems nutzt, um bestimmte Aufgaben effizienter zu erledigen. Normalerweise übernimmt die CPU den Hauptteil der Rechenlast, aber da sowohl Anwendungen als auch Hardware sich weiterentwickelt haben, haben sich die Anforderungen verändert. Häufig werden die Soundkarte und die GPU zur Entlastung der CPU eingesetzt.
Anwendungen mit grafikintensiven Aufgaben, wie die Wiedergabe von HD-Videos oder 3D-Inhalten, lagern diese Arbeit an die GPU aus. Ähnlich verhält es sich mit audiointensiven Anwendungen, die einen Großteil der Last an die Soundkarte übergeben, anstatt die CPU damit zu belasten. In der Regel werden Aufgaben bei der Hardwarebeschleunigung an die GPU delegiert, während die Soundkarte seltener zum Einsatz kommt.
Hardware vs. Software
Es ist wichtig zu verstehen, ob die Hardwarebeschleunigung von der Software unterstützt werden muss oder ob das System bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss, damit eine Anwendung davon Gebrauch machen kann. Die Hardwarebeschleunigung ist an die Kapazitäten des Systems gebunden. Wenn diese nicht vorhanden sind, kann eine Anwendung die Aktivierung nicht erzwingen. Die meisten modernen Systeme unterstützen die Hardwarebeschleunigung. Dies kann in den Einstellungen der jeweiligen GPU überprüft werden.
Wenn man beispielsweise die NVIDIA Systemsteuerung öffnet und die Registerkarte „Set PhysX Configuration“ aufruft, findet man eine kurze Erklärung darüber, was dieses Panel steuert, inklusive der „GPU-Beschleunigung“. Dies ist ein anderer Begriff für Hardwarebeschleunigung.
Eine aufwendigere Methode zur Überprüfung, ob das System Hardwarebeschleunigung unterstützt, ist der Besuch einer der Demos auf dieser Seite von Mozilla. Hierbei sollte man zwei Tests durchführen: Im ersten Test ist die Hardwarebeschleunigung im Browser aktiviert, im zweiten ist sie deaktiviert. Man achte auf folgende zwei Unterschiede:
Erhöht sich die CPU-Last?
Wird die Animation weniger flüssig oder sehr abgehackt?
Wenn man diese beiden Effekte beim Deaktivieren der Hardwarebeschleunigung beobachtet, bedeutet dies, dass das System diese Funktion unterstützt und Anwendungen davon profitieren. Es kann auch auffallen, dass sich die Lüfter des Systems beim Deaktivieren der Hardwarebeschleunigung schneller drehen. Dies kann jedoch auch bei aktivierter Hardwarebeschleunigung der Fall sein.
Sollte man sie nutzen?
Die klare Antwort ist: Ja, unbedingt! Die Hardwarebeschleunigung trägt zu einer besseren Leistung des Systems bei und unterstützt Anwendungen, die dedizierte Hardware benötigen. Zwar steigt der Stromverbrauch etwas, aber dies macht sich in der Regel nicht drastisch bemerkbar und führt nicht zu einer enormen Stromrechnung.