Ein Server ohne Kopf, oft als Headless-Server bezeichnet, ist ein Rechner, der ohne herkömmliche Peripheriegeräte wie Monitor, Tastatur oder Maus betrieben wird. Die Steuerung solcher Systeme erfolgt üblicherweise über ein Netzwerk. Ein typisches Beispiel sind die in Rechenzentren verbauten, rackmontierten Rechner, die Websites und Anwendungen bereitstellen. Diese sind in der Regel Headless-Server.
Was bedeutet „kopflos“ in diesem Kontext?
Der Begriff „kopflos“ beschreibt in der Informationstechnologie ein System, dem eine lokale Benutzerschnittstelle fehlt. Das bedeutet, dass kein Bildschirm („Kopf“) angeschlossen ist und auch keine Tastatur, Maus, Touchscreen oder ähnliche Eingabegeräte zur direkten Steuerung verfügbar sind.
Solche Systeme sind nicht für die direkte, interaktive Nutzung wie ein Desktop-Computer konzipiert. Es existiert keine grafische Benutzeroberfläche. Stattdessen werden sie ferngesteuert und verwaltet, hauptsächlich über ein Netzwerk. Die Fernsteuerung kann über webbasierte Kontrollpanels oder mittels SSH (Secure Shell) erfolgen, was einen sicheren Zugriff auf die Kommandozeile über das Netzwerk ermöglicht. Darüber hinaus ermöglichen Lösungen wie Remote Desktop oder VNC den Fernzugriff auf eine grafische Desktop-Umgebung.
Der Begriff „kopflos“ wird in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet, wobei die Grundaussage immer dieselbe ist: „Headless Linux“ meint ein Linux-System ohne Monitor und Tastatur, während ein „Headless Minecraft Server“ ein Computer ohne lokale Schnittstelle ist, der einen Minecraft-Server betreibt und über das Netzwerk erreichbar ist.
Warum sind Headless-Server sinnvoll?
Nicht jedes Computersystem benötigt zwingend einen Monitor, eine Tastatur oder eine Maus. Viele Rechner agieren als Server, die primär für die Fernwartung ausgelegt sind. Rechenzentren sind gefüllt mit rackmontierten Systemen, die auf maximale Rechenleistung bei geringstmöglichem Platzbedarf optimiert sind. Durch den Verzicht auf Monitore für jeden Server können Platz, Energie und Kosten erheblich gespart werden.
Headless-Systeme finden nicht nur in Rechenzentren Anwendung. Beispielsweise kann ein ausgedienter Rechner als Medienserver verwendet werden, um Medien über das lokale Netzwerk auf andere Geräte zu streamen. Nach der Einrichtung ist es nicht notwendig, den Monitor und die Tastatur dauerhaft anzuschließen, da der Zugriff über das Netzwerk erfolgt. Der Server-PC kann beispielsweise in einem Schrank untergebracht und ferngesteuert werden. So wird das System zu einem Headless-Server.
Die Fernsteuerung und -verwaltung solcher Systeme ermöglicht einen ungestörten Betrieb ohne störende Peripheriegeräte. Sollte es zu Wartungs- oder Fehlerbehebungszwecken notwendig sein, können Monitor und Tastatur jederzeit angeschlossen werden.
Beispielsweise schätzte Gartner, dass Google im Juli 2016 weltweit ungefähr 2,5 Millionen Server in seinen Rechenzentren betrieb. Es handelt sich dabei fast ausschließlich um Headless-Server, da Google kaum 2,5 Millionen Monitore und Tastaturen benötigt. Quelle