Wo befindet sich die Person, mit der du gerade kommunizierst? Ist sie wirklich die Person, die sie vorgibt zu sein? Um das zu überprüfen, kannst du diese Person bitten, auf einen speziellen Link zu klicken. Dadurch wird ihre IP-Adresse sichtbar und du kannst ihren ungefähren Standort ermitteln.
Wie IP-Tracking-Links funktionieren
Stell dir vor: Die Person behauptet, sich in Deutschland zu befinden, aber die IP-Adresse deutet auf ein ganz anderes Land hin!
Vor kurzem haben wir einen Betrug mit einem gefälschten Jobvermittler aufgedeckt. Wir wussten von Anfang an, dass es sich um einen Betrug handelt, aber wir wollten den Standort des Betrügers verifizieren. Der Betrüger behauptete, sich in Deutschland aufzuhalten – aber stimmte das auch? Wir konnten dies bestätigen, indem wir ihre IP-Adresse mit einem speziellen Link verfolgten.
Im Grunde genommen ist das kein Geheimnis: Wenn jemand online auf eine Ressource zugreift, sieht der Server dessen eindeutige IP-Adresse. Und IP-Adressen sind mit groben geografischen Gebieten verknüpft. Allerdings zeigen dir gängige Webdienste die IP-Adresse einer Person normalerweise nicht an, obwohl du sie sehen könntest, wenn du deinen eigenen Webserver betreibst. Bei dieser Methode wird ein Online-Dienst genutzt, der einen echten Link für dich „verpackt“ und die IP-Adresse verfolgt, die darauf zugreift, bevor die Person schnell zum eigentlichen Ziel des Links weitergeleitet wird.
Es gibt dabei jedoch Einschränkungen. Jede Person kann ein VPN verwenden, um ihren tatsächlichen Standort zu verschleiern. Aber selbst wenn dies der Fall ist, ist es wahrscheinlich, dass das VPN einen anderen Standort angibt, als die Person behauptet. In unserem Fall des gefälschten Personalvermittlers gab der Betrüger an, sich in Deutschland aufzuhalten, griff aber über eine IP-Adresse aus einem anderen Land auf unseren Link zu.
Wenn du nicht weißt, wo eine Person angeblich ist, und nur sicherstellen möchtest, dass sie authentisch ist, solltest du sie zunächst nach ihrem Aufenthaltsort fragen, bevor du ihr den Link sendest. Dies in ein Gespräch einzubauen, sollte nicht schwierig sein, denn das Internet hat es zur Routine gemacht, nach dem Standort zu fragen – erinnert sich noch jemand an die Frage „A/S/L“?
Sobald du diese Information hast, musst du eine Datei zum Versenden vorbereiten. Ein Bild, ein Word-Dokument oder etwas, das du an einen Cloud-Speicher-Link anhängen kannst, ist ausreichend. Wenn du es mit einem potenziellen Betrüger zu tun hast, wird dieser dich eventuell bitten, ihm im Rahmen eines Betrugs etwas zu senden. Wenn du dich online verabredest, möchtest du vielleicht ein Foto senden. Sobald du bereit bist, eine Datei zu senden, musst du diesen normalen Link mit einem IP-Tracking-Dienst verbinden.
Leider erstellt dieser Prozess einen Link, der offensichtlich zum Nachverfolgen dient. Deshalb benötigst du einen weiteren Dienst, um dies zu verbergen. Du möchtest schließlich nicht, dass dein Gegenüber deinen Trick durchschaut.
Wie man einen getarnten Tracking-Link erstellt
Du kannst einen Link zu jeder beliebigen Online-Seite verwenden, aber diese Anleitung zeigt dir, wie du einen Link erstellst, der zu einer deiner Dateien oder Fotos führt.
Der erste Schritt ist, deine Datei in einen Cloud-Dienst wie Dropbox oder Google Drive hochzuladen. Wenn du vermutest, dass die Person, mit der du interagierst, nicht vertrauenswürdig ist und du keine persönlichen Daten preisgeben möchtest, solltest du kein Hauptkonto verwenden. Vielleicht erstellst du besser ein zweites „Wegwerf“-Konto, falls du noch keins hast.
Nachdem du deine Datei hochgeladen hast, verwende die Website, um einen Link zum Teilen zu erstellen. In Google Drive kannst du mit der rechten Maustaste auf die Datei klicken und „Teilbaren Link erstellen“ auswählen. In Dropbox bewegst du den Mauszeiger über die Datei und wählst „Teilen“.
Dies ist der Link, auf dem dein potenzieller Betrüger am Ende des Prozesses landet. Aber gib ihm diesen Link noch nicht! Er allein sagt uns nichts.
Gehe stattdessen zur IP-Logger-Website und füge deine URL in das Feld „URL and Image Shortener“ ein. Klicke darunter auf die Schaltfläche „IPlogger-Code abrufen“.
Im nächsten Bildschirm werden dir ein „IP-Logger-Link zum Sammeln von Statistiken“ und ein „Link zum Anzeigen von Statistiken“ angezeigt. Kopiere den Link „Statistiken anzeigen“ und speichere ihn sicher. So kannst du später die IP-Adresse und den Standort der Person sehen.
Der Link zum „Sammeln von Statistiken“ ist der eigentliche IP-Tracking-Link. Leider ist die URL „iplogger.com“ ein offensichtliches Warnsignal für deinen Empfänger.
Um zu verbergen, was du tust, kannst du einen URL-Kürzungsdienst verwenden. Diese Dienste mögen jedoch die URLs von IP-Logger nicht und erzeugen Fehler. Um dies zu umgehen, klicke auf das Dropdown-Menü iplogger.org rechts neben „Wählen Sie einen Domänennamen“ und wähle „2no.co“ für deine Domain. Der Tracking-Link oben wird aktualisiert. Kopiere diesen neuen Link.
Als Nächstes gehst du zu bit.ly – du kannst natürlich auch einen anderen Kürzungsdienst ausprobieren, aber wir haben mit Bitly gute Erfahrungen gemacht. Wenn du noch kein Konto hast, erstelle eines.
Klicke auf die Schaltfläche „Erstellen“ in der oberen rechten Ecke der Bitly-Website.
Füge deinen 2no.co-Tracking-Link in das Feld „Lange URL einfügen“ ein und klicke auf die Schaltfläche „Erstellen“.
Du hast nun einen Bitly-Link, den du deinem potenziellen Betrüger geben kannst. Du kannst auf die Schaltfläche zum Kopieren klicken, um den Link schnell abzurufen.
Wie man die IP-Adresse des Empfängers sieht
Sende diesen Link wie einen normalen Link an die Person, mit der du kommunizierst. Gehe anschließend zurück zum IP-Logger, kopiere den Link zu den Anzeigestatistiken und füge ihn in deinen Browser ein.
Du siehst nun eine Liste aller IP-Adressen, die auf den Link zugegriffen haben, von welchem Standort sie stammen und möglicherweise welchen Browser sie verwenden.
Denke daran, dies wird dir nicht alles verraten. Wenn die Person ein VPN oder eine ähnliche Technologie verwendet, siehst du nicht ihren tatsächlichen Standort. Aber es ist ein weiteres nützliches Werkzeug, um Personen zu entlarven, die nicht die sind, für die sie sich ausgeben. Wenn deine Tracking-Ergebnisse ein anderes Land als erwartet anzeigen, sei vorsichtig und erwäge, die Kommunikation zu beenden.