Manokwari: Eine Windows-ähnliche Alternative für den Linux-Desktop
Manokwari präsentiert sich als eine alternative Shell für Gnome auf Linux-Systemen. Sie nutzt viele Elemente der Gnome Shell und arrangiert diese in einer klaren, an Windows angelehnten Benutzeroberfläche. Obwohl Manokwari nicht die erste Desktop-Umgebung ist, die Gnome neu interpretiert, lohnt sich ein Blick für Ubuntu-Nutzer, die nach einer frischen Desktop-Erfahrung suchen.
Ubuntu-Anwender können Manokwari über ein Launchpad PPA beziehen. Es gibt jedoch eine Einschränkung: Dieses PPA ist nicht kompatibel mit Ubuntu 18.04 LTS und neueren Versionen. Aktuell werden nur 16.04 LTS und 17.04 unterstützt.
Um Manokwari auf aktuellen Systemen zu betreiben, sind einige Anpassungen erforderlich. Es ist jedoch möglich, den Desktop auch auf neueren Ubuntu-Versionen zu installieren, indem man die offizielle Softwarequellen-Datei modifiziert.
Vorbereitende Maßnahmen
Die Installation von Manokwari auf aktuellen Ubuntu-Versionen ist zwar machbar, birgt aber potenzielle Risiken. Daher ist es unerlässlich, vorab ein vollständiges Backup Ihrer originalen Ubuntu-Softwarequellen-Datei zu erstellen. So können Änderungen bei Problemen einfach rückgängig gemacht werden.
Um eine Sicherung Ihrer App-Quellen zu erstellen, führen Sie diesen Befehl im Terminal aus:
sudo cp /etc/apt/sources.list ~/Dokumente/sources.list.bak
Bewahren Sie diese Datei sicher in Ihrem Dokumentenordner auf oder laden Sie sie in einen Cloud-Speicher wie Dropbox oder Google Drive hoch.
Das Backup stellen Sie wie folgt wieder her:
sudo -s rm /etc/apt/sources.list mv /home/benutzername/Dokumente/sources.list.bak sources.list mv /home/benutzername/Dokumente/sources.list /etc/apt/
Hinzufügen des Manokwari PPA zu Ubuntu
Nach der Sicherung können Sie mit der Modifikation beginnen. Fügen Sie zunächst die Zeile „#Manokwari Shell“ zur Quellendatei hinzu. Diese Markierung hilft Ihnen später, die Manokwari-Softwarequellen in der Datei schnell zu identifizieren.
sudo -s
echo '#Manokwari Shell' >> /etc/apt/sources.list echo ' ' >> /etc/apt/sources.list
Nach dem Hinzufügen des Labels müssen Sie das PPA der Quellendatei hinzufügen. Verwenden Sie dazu erneut den echo-Befehl im Terminal.
Wichtig: Dieses PPA muss manuell hinzugefügt werden. Verwenden Sie nicht den Standardbefehl add-apt-repository. Durch die manuelle Eingabe der PPA-Softwarequelle können Sie eine ältere Ubuntu-Version angeben, was für die Funktion von Manokwari auf neueren Systemen notwendig ist.
echo 'deb https://ppa.launchpad.net/dotovr/manokwari/ubuntu xenial main' >> /etc/apt/sources.list echo 'deb-src https://ppa.launchpad.net/dotovr/manokwari/ubuntu xenial main' >> /etc/apt/sources.list
Schließen Sie die Einrichtung des Manokwari PPA ab, indem Sie den PPA-Schlüssel manuell zu Ihrem Ubuntu-System hinzufügen:
apt-key adv --recv-keys --keyserver keyserver.ubuntu.com EF54E20E465FF80C
Hinzufügen des Ubuntu 16.04 Paketarchivs
Das Manokwari PPA für 16.04 ist funktionsfähig. Als nächstes müssen Sie das offizielle Ubuntu 16.04 Paketarchiv hinzufügen. Ohne dieses Archiv kann Manokwari die benötigten Abhängigkeiten nicht installieren, was zu einer fehlgeschlagenen Installation führen würde.
echo ' ' >> /etc/apt/sources.list
echo '#Ubuntu 16.04 packages' >> /etc/apt/sources.list echo ' ' >> /etc/apt/sources.list echo 'deb https://us.archive.ubuntu.com/ubuntu/ xenial main universe multiverse restricted' >> /etc/apt/sources.list
Nachdem nun alle notwendigen Softwarequellen in Ubuntu eingerichtet sind, ist der Modifizierungsprozess abgeschlossen. Führen Sie abschließend den Update-Befehl aus:
apt update
Installation von Manokwari
Starten Sie ein Terminalfenster, um Manokwari zu installieren. Verwenden Sie den Apt-Paketmanager, um den Desktop zu installieren:
sudo apt install manokwari
Für ein optimales Erlebnis sollten Sie auch diese zusätzlichen Pakete installieren:
sudo apt install tebu-flat-icon-theme bromo-theme
Deinstallation von Manokwari
Haben Sie Manokwari getestet und sind nicht zufrieden? Möchten Sie es deinstallieren? So geht’s: Rufen Sie zunächst eine Root-Shell im Terminal mit dem Befehl sudo -s
auf.
sudo -s
Ersetzen Sie nun Ihre sources.list
-Datei durch das zuvor erstellte Backup:
rm /etc/apt/sources.list mv /home/benutzername/Dokumente/sources.list.bak sources.list mv /home/benutzername/Dokumente/sources.list /etc/apt/
Führen Sie ein Ubuntu-Update durch, um die Änderungen an der sources.list
zu übernehmen.
apt update
Deinstallieren Sie die Manokwari-Desktopumgebung. Verwenden Sie den --purge
-Schalter, um alle Spuren des Desktops von Ihrem System zu entfernen:
apt remove manokwari --purge
Entfernen Sie alle verbleibenden Abhängigkeiten mit dem Befehl autoremove
:
apt autoremove
Starten Sie abschließend Ihren Computer neu. Beim Neustart wird Manokwari vollständig entfernt sein!
Anmeldung bei Manokwari
Die Manokwari-Desktopumgebung ist stark von Gnome Shell inspiriert, sodass die Anmeldung über den Standard-Ubuntu-Login-Manager problemlos möglich sein sollte. Melden Sie sich von Ihrer aktuellen Sitzung ab, um zum Login-Manager zu gelangen. Suchen Sie das Zahnradsymbol, um die verfügbaren Desktop-Umgebungen anzuzeigen.
Wählen Sie in der Liste der Sitzungen „Manokwari“ aus. Geben Sie Ihren Benutzernamen und das zugehörige Passwort ein und drücken Sie die Eingabetaste, um sich bei Manokwari anzumelden. Zum Abmelden klicken Sie auf das Ubuntu-Symbol und wählen Sie unter Einstellungen den Netzschalter.