So synchronisieren Sie Dateien automatisch zwischen Linux-Computern mit Syncthing

Der Vorteil von Cloud-Speichern liegt unter anderem in der Möglichkeit, Dateien geräteübergreifend zu synchronisieren. Allerdings hat dieser Komfort seinen Preis. Für die Übertragung großer Datenmengen sind in der Regel kostenpflichtige Abonnements erforderlich. Außerdem kann es lange dauern, eine Datei auf einen Remote-Server hochzuladen, nur um sie dann auf einen anderen Rechner im eigenen Netzwerk herunterzuladen. Zum Glück gibt es eine einfachere Lösung für die Synchronisation von Dateien zwischen Linux-Rechnern: Syncthing.

Syncthing ist ein Tool zur Dateisynchronisation. Es ermöglicht Benutzern, beliebige Datenmengen sowohl über das Internet als auch im lokalen Netzwerk zu übertragen. Teure Cloud-Speicherabonnements für zusätzlichen Speicherplatz sind nicht mehr nötig. Der Speicherplatz von Syncthing entspricht der Kapazität der eigenen Festplatten, und die Geschwindigkeit hängt von der eigenen Netzwerk- und Internetverbindung ab.

Das Beste daran ist, dass Syncthing unter Linux verfügbar ist. Hier ist eine Anleitung zur Einrichtung.

Installation

Die Installation von Syncthing unterscheidet sich ein wenig von der anderer Programme, da es sich um eine webbasierte Anwendung handelt, die lokal ausgeführt wird. Syncthing läuft im Hintergrund und übernimmt die Berechnungen, während die gesamte Konfiguration über einen Webbrowser erfolgt. Das macht die Software auch ideal für die Installation auf einem Linux-Server.

Ubuntu und Debian

Zunächst muss der PGP-Signaturschlüssel hinzugefügt werden, da Ubuntu und Debian keine Software ohne diesen Schlüssel installieren können. Öffne ein Terminal und hole den Schlüssel mit folgendem Befehl:

curl -s https://syncthing.net/release-key.txt | sudo apt-key add -

Als Nächstes wird das Syncthing-Repository zur Liste der Softwarequellen in `/etc/apt/sources` hinzugefügt:

echo "deb https://apt.syncthing.net/ syncthing stable" | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/syncthing.list

Das neue Repository ist nun auf dem System hinterlegt. Syncthing wird jedoch erst installiert, wenn die Softwarequellen die Änderungen übernommen haben.

sudo apt-get update

Schließlich installieren Sie die Software mit diesem Befehl:

sudo apt-get install syncthing

Arch Linux

Das Syncthing-Server/Web-UI-Tool ist im Arch Linux User Repository verfügbar. Lade es hier herunter und installiere es, um es unter Arch zum Laufen zu bringen.

Andere Distributionen

Die meisten anderen Linux-Distributionen bieten keine vorgefertigten Pakete an. Stattdessen steht ein Tarball-Archiv des Programms zur Verfügung.

Lade das Archiv hier herunter und befolge die darin enthaltenen Anweisungen zur Installation.

Starte den Syncthing-Dienst mit dem Befehl `syncthing`.

Die Web-Benutzeroberfläche öffnet sich automatisch im Standardbrowser des Linux-Rechners.

Andere Plattformen

Obwohl sich dieser Artikel auf Linux konzentriert, synchronisiert Syncthing auch Dateien mit anderen Plattformen wie Mac, Windows und Android. Die einzige Voraussetzung für die Dateifreigabe ist, dass sich alle Geräte im selben Netzwerk befinden müssen. Die Apps für diese Plattformen sind hier erhältlich.

Verwendung von Syncthing

Die Synchronisationseinstellungen sind unter `https://localhost:8080` erreichbar. In der Weboberfläche kann der Benutzer neue freigegebene Ordner erstellen und entfernte Geräte hinzufügen. Um einen neuen Ordner freizugeben, klicke auf „Ordner hinzufügen“. Daraufhin öffnet sich ein Fenster mit Eingabefeldern für die Ordnerbezeichnung, die Ordner-ID und den Ordnerpfad.

Beginne mit der Ordnerbezeichnung. Gib deiner Freigabe einen Namen, der die Inhalte beschreibt. Die Ordner-ID kann übersprungen werden, da diese automatisch generiert wird.

Füge zuletzt den Ordnerpfad zur neuen Freigabe hinzu. Zum Beispiel `/home/username/Music/`, wenn du den Ordner „Meine Musik“ freigeben möchtest. Jeder beliebige Ordner kann verwendet werden, auch ein neuer.

Hinzufügen eines Remote-Geräts

Ein Ordner wird nicht freigegeben, bevor andere Geräte zum Synchronisationsserver hinzugefügt wurden. Gehe dazu auf einen anderen Rechner, auf dem Syncthing läuft, und suche die „Geräte-ID“. Diese eindeutige Kennung ermöglicht es Syncthing, das Gerät im Netzwerk zu finden und hinzuzufügen. Sobald du die ID hast, klicke auf „Remote-Gerät hinzufügen“. Es öffnet sich ein Popup-Menü.

Gib die „Geräte-ID“ des Geräts ein, mit dem du teilen möchtest. Deine eigene Geräte-ID findest du im „Aktionen“-Menü unter „ID anzeigen“.

Freigabe eines Ordners

Nachdem ein Gerät erfolgreich hinzugefügt wurde, erscheint es in der Liste mit dem Status „Nicht verwendet“. Dies bedeutet, dass dein Syncthing-Dienst das Gerät sehen kann und eine Verbindung besteht, aber noch keine Elemente freigegeben wurden. So fügst du einen Ordner hinzu:

Gehe zum zuvor erstellten Ordner und klicke auf „Bearbeiten“. Suche die Option „Mit Geräten teilen“. Dort sollte das zuvor hinzugefügte Gerät zu finden sein. Aktiviere die Checkbox. Dein freigegebener Ordner wird mit allen darin enthaltenen Dateien mit diesem Gerät synchronisiert.

Fazit

Wer eine schnelle und einfache Methode zur Dateisynchronisierung zwischen Linux-Rechnern oder anderen Betriebssystemen sucht, sollte Syncthing in Betracht ziehen. Zwar ist das Programm nicht das erste seiner Art, aber die benutzerfreundliche Art und Weise, wie es die Herausforderung der Dateisynchronisierung angeht, hebt es deutlich von anderen ähnlichen Lösungen ab. Wenn du eine unkomplizierte Lösung für die Dateisynchronisierung suchst, ist Syncthing eine gute Wahl.