Heutzutage ist die Synchronisation von Daten zwischen verschiedenen Geräten ein alltägliches Bedürfnis. Es gibt eine Vielzahl von Anwendungen, die diese Aufgabe übernehmen, wie beispielsweise Bittorrent Sync (jetzt Resilio Sync) oder Syncthing. Diese Tools sind besonders im Serverbereich und bei Endverbrauchern beliebt, da sie eine Peer-to-Peer-Synchronisierung über ein lokales Netzwerk oder das Internet ermöglichen. Obwohl solche Lösungen in der Regel sehr nützlich sind, kann die Einrichtung, besonders auf Linux-Systemen, mitunter zeitaufwendig sein. Wer eine einfache und schnelle Dateisynchronisierung zwischen Computern bevorzugt, sollte die Verwendung von Rsync unter Linux in Betracht ziehen. Rsync bietet eine effiziente Methode, um Dateien über ein Netzwerk oder das Internet zu übertragen.
Installation von Rsync und Grsync
In diesem Leitfaden werden wir uns auf zwei Werkzeuge konzentrieren: das Rsync-Kommandozeilen-Tool und den Grsync-GUI-Wrapper. Hier erfahren Sie, wie Sie diese Programme auf Ihrem Linux-Rechner installieren können.
Wichtig: Sie benötigen auch eine installierte SSH-Verbindung.
Installationsbefehle
Distribution | Befehl |
Ubuntu |
sudo apt install rsync grsync |
Debian |
sudo apt-get install rsync grsync |
Arch Linux |
sudo pacman -S rsync grsync |
Fedora |
sudo dnf install rsync grsync |
OpenSUSE |
sudo dnf install rsync grsync |
Rsync existiert bereits seit 1996 und ist daher auf nahezu jeder Linux-Distribution verfügbar. Suchen Sie einfach im Paketmanager nach „rsync“ und installieren Sie es. Die Verfügbarkeit des Grsync-Wrappers kann variieren. Einige Distributionen führen ihn in ihren Repositories, andere nicht. Um Grsync zu finden, suchen Sie in einem Terminal nach „grsync“. Alternativ kann man Graysync von der Projektseite herunterladen.
Rsync im Terminal nutzen
Das Rsync-Kommandozeilentool ist sehr vielseitig einsetzbar. Für die meisten Anwendungsfälle genügen jedoch die grundlegenden Funktionen. Hier ist, wie es funktioniert. Um den Inhalt eines Ordners in einen anderen zu übertragen, verwenden Sie diesen Befehl:
Beispiele für die Übertragung
Lokale zu Remote-Übertragung
rsync -r /home/username/lokaler/pfad/zur/datei/. [email protected]:/pfad/zum/zielordner
Remote zu Lokale-Übertragung
rsync -r [email protected]:/pfad/zum/remote/. /home/username/lokaler/pfad/zur/datei/
Mit diesen Befehlen können Sie Dateien zwischen Ordnern, lokal oder remote, rekursiv übertragen. Für weitere Optionen führen Sie rsync -h
im Terminal aus, um die zahlreichen Schalter und Optionen anzuzeigen.
Hinweis: Die Rsync-Hilfe ist sehr umfangreich und kann im Terminal unübersichtlich werden. Um dies zu vermeiden, speichern Sie die Hilfe in einer Textdatei mit diesem Befehl:
rsync -h >> rsync-hilfe.txt
Die Grsync-GUI verwenden
Für viele Anwender ist Grsync die benutzerfreundlichere Methode, Rsync zu verwenden. Während die Rsync-Befehle zwar mächtig sind, kann ihre Syntax für einfache Synchronisierungsaufgaben abschreckend wirken. Dies ist nicht immer der Fall, aber manchmal ist eine grafische Oberfläche eben praktischer.
Starten Sie Grsync und öffnen Sie auch einen Dateimanager. Suchen Sie im Dateimanager den lokalen Ordner, den Sie übertragen möchten. Für einen Empfang suchen Sie (oder erstellen) einen Zielordner.
Sobald Sie die Pfade haben, gehen Sie zu Grsync und beginnen Sie mit der Quelleneinstellung. Klicken Sie auf „Öffnen“ und wählen Sie den lokalen Ordner aus. Wenn die Quelle entfernt liegt, geben Sie: [email protected]:/pfad/zu/remote/
ein.
Nach der Eingabe der Quelle fahren Sie mit dem Zielbereich fort. Klicken Sie auf „Öffnen“, um einen Zielordner auszuwählen, oder geben Sie [email protected]:/pfad/von/remote/
für eine Netzwerkübertragung ein.
Grsync kommt mit sinnvollen Standardeinstellungen, die für die meisten Benutzer keine Anpassung erfordern. Um die Übertragung zu starten, klicken Sie auf die „Start“-Schaltfläche. Während der Übertragung wird eine Ladeanzeige eingeblendet. Wenn Sie die zugrunde liegenden Rsync-Befehle einsehen möchten, klicken Sie auf „rsync-Ausgabe“, um die vollständige Kommandoausgabe anzuzeigen.
Grsync-Tipp: Simulationsmodus
Wenn Sie unsicher sind, warum Ihre Dateisynchronisation nicht funktioniert, verwenden Sie den Simulationsmodus. Dieser ermöglicht es, die Rsync-Einstellungen zu testen, ohne tatsächliche Daten zu übertragen. Die simulierten Übertragungen zeigen Ihnen potenzielle Probleme und helfen bei der Optimierung der Einstellungen.
Um den Simulationsmodus in Grsync zu aktivieren, klicken Sie auf „Datei“ und dann auf „Simulation“. Alternativ können Sie die Tastenkombination Strg + S verwenden.
Zusammenfassung
Moderne Synchronisierungsanwendungen haben ihre Berechtigung. Wenn Sie Dateien auf fünf oder sechs Rechner in einem LAN oder über das Internet verteilen müssen, ist Rsync nicht die beste Wahl. Für eine schnelle Synchronisierung zwischen einigen Linux-Systemen ist Rsync jedoch unschlagbar. Sie müssen keine Barcodes scannen, keine Weboberfläche konfigurieren und sich nicht in einer Android-App anmelden. Geben Sie einfach einen Befehl ein oder nutzen Sie Grsync, und die Synchronisierung beginnt sofort.