Jedes größere Update von Windows 10 bringt eine Konstante mit sich: Es verlagert bestimmte Einstellungen von der klassischen Systemsteuerung in die modernere Einstellungs-App. Mit dem Update 1803 verschwand der Abschnitt der Systemsteuerung, der es den Nutzern ermöglichte, Standardanwendungen für verschiedene Dateitypen festzulegen. Ein Klick auf diese nun veraltete Option leitet den Benutzer direkt zur Einstellungs-App weiter. Dort werden bei der Auswahl einer Anwendung entweder einige UWP-Apps zur Auswahl angezeigt, oder man wird aufgefordert, eine solche im Microsoft Store herunterzuladen. Dieser Artikel zeigt eine Methode, diese Einschränkung zu umgehen und unter Windows 10 1803 eine Standardanwendung für einen spezifischen Dateityp zu definieren.
ACHTUNG: Ein Video-Tutorial am Ende des Artikels veranschaulicht die Methode.
Standardanwendungen für Dateitypen zuweisen
Die Herausforderung besteht darin, ein Menü zu finden, in dem sich bereits installierte Anwendungen auswählen und als Standard-App festlegen lassen. Wenn die Standardzuordnungen nicht bereits bei der Installation der Anwendung erfolgt sind, gibt es eine relativ einfache Vorgehensweise.
Zunächst muss der Dateityp identifiziert werden, für den eine Standardanwendung festgelegt werden soll. Wenn eine solche Datei bereits vorhanden ist, kann dieser Schritt übersprungen werden. Ansonsten kann man relativ leicht eine solche Datei erstellen.
Erstelle eine einfache Textdatei mit dem Editor (Notepad) und ändere die Dateiendung in diejenige, für die eine Standardanwendung festgelegt werden soll.
Nachdem die Datei erstellt wurde, klicke mit der rechten Maustaste darauf und wähle die Option „Öffnen mit“. Das erscheinende Menü sollte bekannt vorkommen. Scrolle durch die Liste der Anwendungen bis zum Ende. Dort befindet sich die Option „Andere App auf diesem PC suchen“. Wähle die Anwendung aus, die du mit dem Dateityp verknüpfen möchtest. Im Anschluss daran aktiviere die Option „Immer diese App zum Öffnen von Dateien verwenden“.
Das ist alles. Die erstellte „Fake“-Datei kann nun gelöscht werden. Wiederhole diesen Vorgang für alle Dateitypen, denen du eine bestimmte Anwendung zuweisen möchtest. Auch wenn es sich um einen umständlichen Weg handelt, ist es derzeit die einzige Methode. Microsoft scheint den Prozess unnötig verkompliziert zu haben. Das ist nicht überraschend, da es versucht, die Einstellungen zu vereinfachen, dabei aber kontinuierlich Funktionen einschränkt. Es wirkt nicht so, als würde Microsoft verstehen, dass die Systemsteuerung nicht Schritt für Schritt aus dem System entfernt werden sollte. Die Einstellungs-App kann parallel existieren und Nutzern eine einfachere Oberfläche bieten, um ihr System anzupassen. Wenn alle Funktionen der Systemsteuerung in die Einstellungs-App integriert werden, entsteht nur eine neue App, die von Nutzern erlernt werden muss, jedoch ohne den Funktionsumfang der klassischen Systemsteuerung.