So erstellen, mounten und brennen Sie eine ISO-Datei unter Linux

ISO-Dateien sind ein gängiges Format zur Verteilung von Betriebssystemen und anderen Daten, insbesondere wenn diese nicht auf physischen Datenträgern vorliegen. Sie sind unter Windows und Linux gleichermaßen handhabbar, doch vielen Benutzern ist der Umgang mit ihnen nur dann vertraut, wenn sie bereits eine solche Datei besitzen. Die Erstellung von ISO-Dateien, der Brennvorgang und ihre Funktionsweise sind oft unbekannt. Daher werden wir uns hier eingehend mit der Materie befassen und alles Wichtige rund um ISO-Images erläutern. Wir erklären, wie man sie erstellt, wie man sie auf USB-Sticks sowie CDs und DVDs brennt. Zudem zeigen wir, wie man unter Linux auf die Inhalte einer ISO-Datei zugreift.

Erstellung einer ISO-Datei unter Linux

Zur Erstellung einer ISO-Datei unter Linux nutzen wir das Terminal. Zunächst erstellen wir mit dem Befehl mkdir ein Verzeichnis, welches als Basis der ISO-Datei dient. Alle Dateien, die in die ISO aufgenommen werden sollen, müssen in diesem Ordner abgelegt werden. In diesem Beispiel legen wir den Ordner direkt im Home-Verzeichnis an:

mkdir ~/iso-dateien

Anschließend verwenden wir den Befehl mv, um einzelne Dateien oder ganze Ordner in dieses ISO-Verzeichnis zu verschieben:

mv ~/Dokumente/datei.a ~/iso-dateien
mv ~/Downloads/datei.b ~/iso-dateien
mv -R ~/Bilder/* ~/iso-dateien

Sind alle gewünschten Dateien im Quellordner, können wir die ISO-Datei mit dem Tool mkisofs erstellen:

mkisofs -o testiso.iso ~/iso-dateien

Die Ausführung von mkisofs kann eine Weile dauern. Nach Abschluss des Prozesses liegt ein brennbares (und flashbares) ISO-Image auf Ihrem Linux-Rechner.

Einbinden einer ISO-Datei unter Linux

ISO-Dateien sind weit verbreitet, da sie eine einfache Methode darstellen, um große Datenmengen von einem Image auf ein bootfähiges USB-Laufwerk, eine CD oder DVD zu übertragen. Der Zugriff auf die Dateien ist jedoch nicht direkt durch Doppelklick möglich. Stattdessen muss die ISO-Datei „eingebunden“ werden, ähnlich wie bei einer Festplatte oder einem USB-Stick. Hierzu sind folgende Schritte im Terminal notwendig:

Schritt 1: Erstellen Sie einen Ordner, in dem die ISO-Datei eingebunden werden soll. Dieser Ordner dient als Mountpoint. Wenn die ISO beispielsweise nach /home/username/ eingebunden würde, wären alle Inhalte direkt im Home-Verzeichnis verfügbar. Daher sollte ein eigener Mountpoint genutzt werden:

mkdir ~/iso-mount

Schritt 2: Nun wird die ISO-Datei als Loop-Gerät eingebunden:

sudo mount -o loop testiso.iso ~/iso-mount

Beachten Sie, dass einige ISO-Dateien aufgrund ihrer Struktur nicht im „Lese/Schreib“-Modus, sondern nur im „Nur-Lesen“-Modus eingebunden werden können, um Änderungen an den enthaltenen Daten zu verhindern.

Um die ISO-Datei wieder zu entfernen, nutzen Sie den Befehl:

sudo umount ~/iso-mount

Brennen von ISO-Dateien auf USB unter Linux

Linux-Nutzer kommen oft mit Disk-Image-Dateien in Berührung, da viele Linux-Distributionen als ISO-Image-Dateien verteilt werden. Um ein solches Image zu nutzen, muss es auf einen Datenträger gebrannt oder auf einen USB-Stick „geflasht“ werden. „Flashen“ bedeutet, dass ein Programm die Daten des Images analysiert und auf den USB-Stick überträgt.

Unter Linux gibt es mehrere einfache Methoden dafür. Hier werden zwei Wege beschrieben: die Nutzung des Terminals und die Nutzung einer grafischen Benutzeroberfläche.

Terminal-Anweisungen

Schließen Sie einen USB-Stick an und öffnen Sie das Terminal. Führen Sie dort den Befehl lsblk aus, der alle verbundenen Speichergeräte auflistet. Suchen Sie nach dem Eintrag /dev/sdX (ersetzen Sie X durch den passenden Buchstaben). Mit folgendem Befehl können Sie das ISO-Image auf den USB-Stick flashen:

dd if=isodatei.iso of=/dev/sdx bs=4m

Der Vorgang ist abgeschlossen, wenn Sie wieder Befehle im Terminal eingeben können.

Anleitung mit grafischer Oberfläche

Eine empfehlenswerte Methode zum Flashen von ISO-Dateien ist die Verwendung von Etcher. Diese Anwendung basiert auf Electron. Nach dem Herunterladen und Entpacken können Sie die AppImage-Datei per Rechtsklick ausführen. Bestätigen Sie das Erstellen einer Verknüpfung mit „Ja“.

Sobald Etcher geöffnet ist und Ihr USB-Stick angeschlossen ist, können Sie im Programm die ISO-Datei auswählen und auf „Flash!“ klicken, um den Vorgang zu starten.

Brennen von ISO-Dateien auf DVD und CD unter Linux

Viele Desktop-Umgebungen verfügen immer noch über DVD-Brennprogramme, auch wenn dies nicht immer der Fall ist. Nutzer von KDE Plasma können auf K3B zurückgreifen. Gnome-Benutzer können Brasero verwenden, während XFCE-Nutzer XfBurn nutzen können. Sollten Sie kein Brennwerkzeug haben, können Sie diese installieren: Brasero, K3b oder Xfburn. Alle drei Programme funktionieren gut.

Die Schritte zum Brennen einer CD oder DVD unter Linux sind wie folgt:

Schritt 1: Legen Sie einen leeren Datenträger in das Laufwerk ein.

Schritt 2: Starten Sie die Disk-Brennsoftware.

Schritt 3: Wählen Sie mit dem Brennwerkzeug die zu brennende ISO-Datei aus. Alternativ können Sie im Dateimanager die ISO-Datei per Rechtsklick öffnen und die Option „Öffnen mit“ auswählen und das Brennprogramm wählen.

Schritt 4: Klicken Sie auf die Schaltfläche „Brennen“ und warten Sie, bis die Daten auf die Disk gebrannt wurden.