SmartClose friert Hintergrund-Apps in iOS ein, um die Akkulaufzeit zu verbessern

Die ewige Frage: Apps manuell schließen oder iOS regeln lassen?

Selbst nach jahrelanger Beschäftigung mit mobilen Apps, Optimierungen und nützlichen Kniffen habe ich noch keine eindeutige Antwort auf die Frage gefunden: „Soll ich Apps im Multitasking-Menü selbst beenden oder das Betriebssystem die Hintergrundverwaltung übernehmen lassen?“

Es existieren hier zwei unterschiedliche Ansichten. Die erste, welcher ich persönlich mehr zuneige, besagt, dass Apple iOS intelligent genug gestaltet hat, um Hintergrundprozesse effizient zu handhaben und schlecht programmierte Apps automatisch zu beenden. Die zweite Meinung vertritt die Ansicht, dass manuelle Eingriffe nötig sind, da App-Entwickler oft nicht in der Lage sind, ressourcenschonende Anwendungen zu erstellen.

Gibt es also eine Kompromisslösung? Der bekannte iOS-Jailbreak-Tweak-Entwickler Ryan Petrich glaubt daran. Sein kürzlich veröffentlichter Tweak namens SmartClose soll einen intelligenteren Weg bieten, um mit Hintergrund-Apps umzugehen.

Standardmäßig können iOS-Apps bis zu 10 Minuten oder sogar länger im Hintergrund aktiv bleiben, besonders wenn sie spezielle iOS-Schnittstellen nutzen. Letztendlich werden diese Apps vom System in ihrem aktuellen Zustand „eingefroren“. Wenn ein Nutzer eine eingefrorene App wieder aufruft, also „auftaut“, benötigt dies weniger Zeit, als die App komplett neu zu laden. iOS erledigt diesen Vorgang automatisch.

Wenn Sie Leser von wdzwdz sind, kennen Sie vielleicht schon Optimierungen wie SwitchSpring, die das sofortige „Beenden“ aller Hintergrund-Apps ermöglichen. Dieses Beenden ist jedoch abrupter, die Apps können ihren letzten Zustand nicht speichern oder Aufgaben abschließen. Folglich ist der Energieverbrauch beim erneuten Laden beendeter Apps relativ hoch, da iOS die App komplett neu starten muss.

SmartClose hingegen versetzt aktive Apps direkt in den „eingefrorenen“ Zustand, nachdem es durch eine festgelegte Activator-Geste ausgelöst wurde. Activator ist ebenfalls ein Produkt von Ryan Petrich. Sie können das Starten von Apps oder die Änderung von Systemeinstellungen an zahlreiche Gesten binden, wie z.B. das Drücken der Sperrtaste oder das Wischen vom unteren Bildschirmrand. Petrich empfiehlt, die Funktion an die Sperrtaste zu koppeln, sodass Hintergrund-Apps automatisch eingefroren werden, wenn Sie Ihr iOS-Gerät nicht mehr aktiv nutzen.

Auf diese Weise vermeiden Sie unnötige Hintergrundaktivitäten, sorgen aber gleichzeitig dafür, dass das erneute Aufrufen einer kürzlich genutzten App schneller geht und weniger Akku benötigt. Eine Win-Win-Situation, zumindest theoretisch.

Berichte aus Online-Communities wie Reddit deuten darauf hin, dass SmartClose die Akkulaufzeit deutlich verbessern kann. Mit meinem in die Jahre gekommenen iPhone 4S bin ich durchaus bereit, meine bisherige Haltung („iOS macht das schon“) zu überdenken, wenn SmartClose tatsächlich so gut funktioniert, wie versprochen. Ich werde dies in den nächsten Tagen genauer testen.

SmartClose ist kostenlos über Cydia erhältlich. Sie müssen zuvor das Repository von Ryan Petrich (https://rpetri.ch/repo) unter „Verwalten“ -> „Quellen“ -> „Bearbeiten“ -> „Hinzufügen“ einbinden.

Lassen Sie uns wissen, wie Ihre Erfahrungen damit sind!