Metas neue Smart Glasses klingen vielversprechend, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie das Licht der Welt erblicken werden.

Metas „Orion“: Ein Blick in die Zukunft der Augmented Reality oder ein flüchtiger Traum?

Das Meta Connect Event am vergangenen Mittwoch enthüllte neben dem Meta Quest 3S auch spannende Details über ein neues Gerät namens „Orion“. Diese Smart Glasses könnten sich als bahnbrechende Innovation im Bereich der Augmented Reality (AR) erweisen und eine Vielzahl von Features bieten, die sowohl Technikenthusiasten als auch Science-Fiction-Fans begeistern. Angesichts der rasanten Fortschritte in der AR-Technologie und dem wachsenden Interesse an immersiven Erlebnissen stellt sich die Frage, ob Meta mit Orion wirklich neue Maßstäbe setzen wird.

Während der Veranstaltung pries Mark Zuckerberg, der CEO von Facebook, die Brille als „vollständig holographisches“ Erlebnis mit einer „revolutionären Display-Architektur“ an. Er erwähnte, dass die Entwicklung der Brille etwa zehn Jahre gedauert hat.

AR-Brillen für ein breites Publikum?

Bildquelle: Meta

Das Gerät besteht aus drei Elementen: einem sogenannten „Puck“, der intern als „Zentraleinheit“ bezeichnet wird, der eigentlichen Brille und einem Armband. Das Design der Brille erinnert an die Brillen mit Buddy-Holly-ähnlichen Rahmen, die in den frühen 2010er Jahren ein Comeback erlebten. Zu den hervorstechenden Funktionen von Orion zählen eine neuronale Schnittstelle sowie die Unterstützung für Hand- und Augen-Tracking.

Wir haben bereits diskutiert, wie ideal AR-Brillen für Videospiele sind, und viele Technik- und Science-Fiction-Fans träumen davon, dass AR-Brillen die Augmented Reality zu einer alltäglichen Technologie machen könnten. Orion scheint ein Schritt in diese Richtung zu sein. Es gibt jedoch Zweifel, ob die Brille überhaupt jemals auf den Markt kommen wird.

Yahoo Finance berichtete am Donnerstag, dass zwei ehemalige Ingenieure, die an dem Projekt beteiligt waren, erhebliche Zweifel an der Marktfähigkeit von Orion haben. Laut dem Bericht wurde die ursprüngliche Produktionsmenge von 1.000 Brillen drastisch auf 100 reduziert, von denen nur etwa 20 tatsächlich funktionierten und ein Bild darstellen konnten. Diese Entwicklung treibt die Kosten für jeden funktionierenden Prototyp in den sechsstelligen Bereich. Es ist ungewiss, ob Orion jemals als Massenprodukt erhältlich sein wird.

Die ungewisse Zukunft von Orion

Zudem meldete die Reality Labs-Abteilung von Meta, die für die Entwicklung von Orion zuständig ist, im zweiten Quartal einen Verlust von 4,48 Milliarden Dollar. Dieser Verlust ist nicht einzigartig.

Seit 2020 hat die Reality Labs-Abteilung von Meta hohe Verluste gemacht. Im Juni wurden zusätzlich etwa 100 Mitarbeiter entlassen. Für manche, einschließlich mir, werfen diese Vorkommnisse einen Schatten auf die Zukunft von Orion. Die offizielle Ankündigung von Meta zu Orion vermittelt eine ähnliche Sichtweise.

„Obwohl Orion nicht für Verbraucher erhältlich sein wird“, so heißt es in der Mitteilung, „sollten Sie sich nicht täuschen lassen: Dies ist kein Forschungsprototyp.“ Diese Aussage lässt die Brille weniger wie eine bevorstehende Markteinführung und eher wie eine holographische Vision erscheinen – selbst wenn sie Fortschritt signalisiert.

Wenn bereits zehn Jahre Entwicklungszeit und Milliarden von Dollar in das Projekt geflossen sind, ohne marktreife Ergebnisse zu liefern, ist es angebracht, nicht zu optimistisch zu sein. Es ist klar, dass die Brille in naher Zukunft nicht in den Geschäften erhältlich sein wird. Dies bedeutet leider, dass die Zukunft von Metas vielversprechendem Orion-Projekt weiterhin unklar bleibt.

Fazit: Die Smart Glasses „Orion“ von Meta haben hohe Erwartungen geweckt, aber ihre Marktfähigkeit und die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Projekts sind fraglich. Trotz innovativer Funktionen bestehen Bedenken hinsichtlich der Produktionsbedingungen und der finanziellen Verluste in der Reality Labs-Abteilung. Der Weg von Orion zum Endverbraucher könnte sich als lang und herausfordernd gestalten.