Nach der Vorstellung von Android L und dem Material Design war die anfängliche Zurückhaltung von Google, sofort Material Design-Versionen für Chrome, YouTube, Keep, Gmail und viele andere Apps zu veröffentlichen, eine Enttäuschung. Die Entwicklergemeinschaft hat sich jedoch mit Begeisterung dem Material Design zugewandt, und es entstehen beeindruckende Anwendungen. Eine der neuesten ist „Narrate“. Diese Notiz-App ermöglicht es, Notizen per Sprache zu erfassen und bietet zudem eine Kalenderfunktion. Mit der Pro-Version können die Notizen über Dropbox und die iOS-App „Day One“ synchronisiert werden. Der Nutzer kann neue Notizen entweder durch Diktieren oder manuelles Eintippen erstellen. Datum und Uhrzeit werden automatisch hinzugefügt, und Schlagwörter können nachträglich ergänzt werden. Die Funktion für Standort-Tags und Orte ist derzeit noch in Entwicklung.
Der Startbildschirm der App zeigt eine schwebende Schaltfläche zum Erstellen der ersten Notiz. Jede Notiz besteht aus einem Titel und dem Notiztext selbst. Um eine Notiz zu diktieren, wird die Mikrofontaste auf der Tastatur betätigt, und die Spracheingabe beginnt. Die Aufnahme kann jederzeit unterbrochen werden. Ein automatischer Zeit- und Datumsstempel wird der Notiz zugeordnet, kann aber später durch Anklicken der entsprechenden Felder angepasst werden. Die Notizen werden chronologisch sortiert, und sie können sowohl über die Bearbeitungsansicht als auch innerhalb der Leseansicht als Favoriten markiert werden.
Narrate beinhaltet auch einen Kalender, der es ermöglicht, Notizen zu bestimmten Tagen hinzuzufügen. Dies geschieht entweder durch einfaches Tippen auf den entsprechenden Tag oder durch die Plus-Schaltfläche. Die Kalenderansicht dient auch als nützliche Methode, um Notizen nach Monaten zu durchsuchen. Unter jeder Monatsansicht werden alle an oder um diesen Zeitpunkt erstellten Notizen aufgelistet.
Die Funktionalität der Notizen selbst ist einwandfrei. Es ist einfach, Notizen zu erstellen, obwohl die App nicht wirklich dafür gedacht ist, ein ausführliches Tagebuch auf dem Smartphone zu führen. Ein Nachteil ist die Aufforderung, die Pro-Version zu erwerben, um die Synchronisationsfunktion nutzen zu können. In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten kostenlosen Notiz-Apps mindestens die Synchronisation mit Google Drive unterstützen, erscheint dieser Schritt etwas übertrieben. Es soll nicht gesagt werden, dass kostenpflichtige Apps grundsätzlich abgelehnt werden, jedoch gibt es andere Apps mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis.
Aktualisiert: 9. Dezember 2020 um 6:12 Uhr