Die besten Hardware-Informationstools für Linux
Unter Windows ist es ein Kinderspiel, Systeminformationen abzurufen: Ein Rechtsklick auf „Dieser PC“, dann „Eigenschaften“ – fertig. Bei Linux gestaltet sich das Finden einer Hardwareübersicht oft komplizierter. Viele Desktop-Umgebungen bieten keine so einfache Möglichkeit, die eigenen Computerinformationen anzuzeigen. Das frustriert viele Linux-Neulinge.
Um hier Abhilfe zu schaffen, haben wir eine Auswahl der besten Hardware-Informationstools für Linux zusammengestellt!
Hinweis: Alle hier vorgestellten Programme sind Open Source und laufen problemlos auf den meisten modernen Linux-Distributionen.
1. CPU-X
CPU-X ist das Linux-Pendant zum beliebten Windows-Tool CPU-Z. Es liefert detaillierte Informationen über Ihre CPU unter Linux, aber auch nützliche Details zum Betriebssystem, zur RAM-Auslastung und mehr.
Obwohl es unter Linux eine Vielzahl von CPU-Informationstools gibt, bleibt CPU-X aufgrund seiner intuitiven Benutzeroberfläche einer der Favoriten.
Besondere Merkmale:
- Die Benutzeroberfläche von CPU-X ähnelt stark der von CPU-Z, dem bekannten Windows-CPU-Tool.
- CPU-X zeigt die aktuelle CPU-Temperatur in Grad Celsius an.
- Neben CPU-Daten liefert CPU-X auch Informationen zu Mainboard-Modell und -Hersteller, BIOS-Version und Chipsatz.
- Das Tool zeigt die Größe des verbauten RAMs sowie dessen Taktrate und Modellnummer an.
- Eine „System“-Registerkarte enthält Informationen zum Linux-Betriebssystem, wie Kernel-Version, Distribution, Hostname und Speichernutzung.
- Die Cache-Funktion ermöglicht die Anzeige des CPU-Caches und dessen Geschwindigkeit in Echtzeit.
- Das Programm wird als AppImage bereitgestellt, was die Ausführung auf jeder Linux-Distribution ermöglicht, auch wenn diese nicht direkt vom Entwickler unterstützt wird.
2. I-Nex
I-Nex ist ein grafisches Systeminformationstool für Linux, das Hardware-Details übersichtlich in einer an CPU-Z angelehnten Oberfläche präsentiert.
I-Nex zeigt Hardwareinformationen wie RAM-Größe, CPU-Modell/Geschwindigkeit und GPU-Details an. Es liefert auch Softwareinformationen wie Linux-Kernelversion, GCC, Xorg und GLX.
Besondere Merkmale:
- Die Benutzeroberfläche ähnelt stark CPU-Z und ermöglicht eine vertraute Umgebung für Nutzer.
- I-Nex zeigt die CPU-Temperatur in Grad Celsius an.
- Eine integrierte Screenshot-Funktion ermöglicht es, die Systemspezifikationen einfach mit anderen zu teilen oder zu archivieren.
- I-Nex bietet spezielle Registerkarten für detaillierte Statistiken zu CPU, GPU, Mainboard, Audio, Festplatten und Betriebssystem.
- Systemberichte (CPU, GPU etc.) können exportiert und direkt in Pastebin-Dienste wie Slexy hochgeladen werden. Die Funktion ist anpassbar, und Nutzer können wählen, welche Registerkarten hochgeladen werden sollen.
3. Hardware-Lister (lshw)
Hardware-Lister (auch bekannt als der Befehl lshw) ist ein kleines Linux-Tool, mit dem Benutzer Informationen über ihre Hardware erhalten können. Es bietet umfangreiche Informationen, vom verbauten Arbeitsspeicher bis zur Geschwindigkeit der Festplatten.
Lshw ist in der Linux-Community sehr beliebt, da es einfach mit anderen Programmen, insbesondere dem Grep-Tool, verwendet werden kann, um bestimmte Schlüsselwörter in der Ausgabe herauszufiltern.
Besondere Merkmale:
- Funktioniert gut mit dem Unix-Ökosystem und kann nahtlos mit anderen Befehlen interagieren.
- Hardware Lister kann Systeminformationen in Klartext-, XML- und HTML-Formaten für einfache Lesbarkeit ausgeben.
- Neben der Ausführung im Terminal bietet Lshw eine grafische Oberfläche für übersichtlichere Systeminformationen.
- Die grafische Oberfläche unterstützt den Export von Systemberichten in verschiedenen Formaten, genau wie das Terminal.
- Die Funktion „Businfo“ liefert einen detaillierten Bericht über die Busse des Computers (USB, PCI, SCSI etc.).
- Die Funktion „Bereinigung“ ermöglicht das Unterdrücken von Geräte-Seriennummern zum Schutz der Privatsphäre.
- Mit der Funktion „Class“ können Benutzer den Befehl lshw anweisen, nur bestimmte Hardwareklassen anzuzeigen.
4. Neofetch
Eine schnelle Methode, Systeminformationen zu erhalten, ist die Ausführung eines Befehls im Terminal. Viele der eingebauten Befehle sind jedoch unübersichtlich und schwer verständlich.
Neofetch ist eine bessere Möglichkeit, Systeminformationen anzuzeigen. Es fasst Ihre Systemspezifikationen in einer leicht lesbaren Ausgabe zusammen. Es zeigt den Namen der verwendeten Linux-Distribution, Kernelinformationen, Betriebszeit, Bildschirmauflösung, CPU, GPU und vieles mehr!
Besondere Merkmale:
- Neofetch präsentiert Systeminformationen auf ästhetisch ansprechende Weise und eignet sich ideal für Desktop-Screenshots.
- Das Programm ist anpassbar und bietet viele verschiedene Befehlsoptionen, um die Anzeige von Informationen zu ändern.
- Obwohl Neofetch standardmäßig das Logo Ihres Betriebssystems anzeigt, kann dies mit der „Bild“-Funktion geändert werden, um es besser an den eigenen Stil anzupassen.
- Neofetch funktioniert mit jedem Betriebssystem, das BASH unterstützt, einschließlich Mac OS, Haiku und anderen Nicht-Linux-Plattformen.
5. Hwinfo
Hwinfo ist ein Hardware-Prüfwerkzeug, das vom OpenSUSE Linux-Projekt entwickelt wurde. Es wird hauptsächlich verwendet, um Systemberichte über das Terminal zu erstellen. Ähnlich wie Hardware Lister kann dieses Programm mit anderen Terminalanwendungen (z.B. Grep) kombiniert werden, um zusätzliche Funktionen zu erhalten.
Besondere Merkmale:
- Hwinfo bietet eine „kurze“ Funktion, um die normalerweise umfangreiche Hardwareanzeige in einen leichter lesbaren Bericht zu reduzieren.
- Es kann optional RAID-Geräte in einer Zusammenfassung der Systeminformationen melden.
- Mit der Funktion „HW ITEM“ können Nutzer benutzerdefinierte Systemberichte erstellen, die nur bestimmte Hardwaregeräte enthalten.
Fazit
Eigentlich sollte jede Desktop-Umgebung unter Linux und jede Linux-Distribution einen Bereich bieten, in dem Benutzer Hardwareinformationen einsehen können.
Die Linux-Community ist bekannt für ihre Vielfalt an Ideen, und eine Vereinheitlichung in dieser Hinsicht ist unwahrscheinlich. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Systeminformationstools von Drittanbietern, die diese Lücke schließen!