Windows ist ein sicheres Betriebssystem, doch sein furchtbarer Ruf hält aus diesen Gründen an

In der heutigen, digital geprägten Welt hat sich Windows als ein bedeutendes Betriebssystem etabliert, dessen Sicherheitsmechanismen kontinuierlich optimiert werden. Dennoch hält sich hartnäckig die Meinung, dass Windows besonders anfällig für Schadsoftware sei. Viele Nutzer erinnern sich noch gut an die Zeiten, als das Surfen im Internet ohne zusätzliche Antivirensoftware von Drittanbietern ein riskantes Unterfangen war. Obwohl die Anfänge von Windows im Netz mit erheblichen Risiken verbunden waren, hat sich die Lage heute grundlegend geändert. Microsoft hat bemerkenswerte Anstrengungen unternommen, um die Sicherheit zu verbessern, doch der Ruf von Windows als unsicheres Betriebssystem bleibt bestehen. Dieser Artikel beleuchtet die Entwicklung der Windows-Sicherheit, die damit verbundenen Herausforderungen und die Gründe, warum es nach wie vor ein attraktives Ziel für Malware darstellt.

Die Vorstellung von Windows als einzigem virusgefährdetem System

In der Vergangenheit war macOS kaum von Viren betroffen, da es eine geringere Nutzerbasis hatte und Malware-Programmierer ihre Schadprogramme hauptsächlich für Windows entwickelten. Dies avancierte zu einem wichtigen Verkaufsargument für Apple, das in seinen bekannten „Mac vs. PC“-Werbespots seine Produkte als besonders sicher bewarb.

Heutzutage erfreut sich macOS jedoch deutlich größerer Beliebtheit als früher, was dazu führt, dass auch für Apple-Systeme zunehmend Schadsoftware entwickelt wird. Windows ist also längst nicht mehr das einzige Betriebssystem, das von Viren bedroht ist. Auch wenn macOS immer noch eine geringere Angriffsfläche für Malware bietet als Windows, hat sich die Situation deutlich gewandelt, und es existieren mittlerweile kostenlose Antivirenprogramme für macOS. Selbst der alte Spruch „Linux kann keine Viren bekommen“ hat sich in einen Mythos verwandelt, der heutzutage nicht mehr der Realität entspricht.

Windows: Ein Hauptziel für Schadsoftware

In den frühen 2000er Jahren wurde Windows aufgrund seiner hohen Verbreitung zum bevorzugten Ziel von Malware-Entwicklern. Da die Intention von Schadsoftware darin besteht, sich möglichst weit zu verbreiten, war es logisch, sich auf das am meisten genutzte Betriebssystem zu konzentrieren.

Diese Situation hat sich bis heute nicht grundlegend geändert. Laut StatCounter erreicht Windows zum jetzigen Zeitpunkt einen Marktanteil von 71,46% weltweit, und viele Unternehmen setzen Windows zur Verwaltung kritischer Infrastrukturen ein. Es gibt daher unzählige Versuche, die Sicherheitsmaßnahmen von Microsoft zu umgehen, wobei Malware-Entwickler alle erdenklichen Methoden nutzen, um ihre Schadprogramme auf die Rechner der Nutzer zu schleusen.

Anfangs waren Viren primär zerstörerisch. Dies änderte sich jedoch, als Ransomware für Cyberkriminelle zu einer lukrativen Option wurde. Statt Daten zu vernichten oder Computer unbrauchbar zu machen, können Angreifer nun Malware entwickeln, die Systeme blockiert, bis hohe Lösegelder für die Freigabe gezahlt werden. Insbesondere Unternehmen sind hier ein lohnendes Ziel mit tiefen Taschen.

Die Konsequenz ist, dass eine Vielzahl von Viren für Windows entwickelt wird, und es kaum eine Woche ohne Berichte über neue Schadsoftware gibt. Dies erweckt fälschlicherweise den Eindruck, Windows sei an sich unsicher. In Wahrheit ist es jedoch lediglich das beliebteste Ziel für Kriminelle, da hier die Aussicht auf finanzielle Gewinne besonders hoch ist. Würden Unternehmen stattdessen ein anderes Betriebssystem wählen, bestünde eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch dieses vermehrt schädlichen Aktivitäten ausgesetzt wäre – nicht aufgrund von Sicherheitslücken, sondern aufgrund seiner steigenden Beliebtheit.

Die Entwicklung von Microsoft Defender

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Microsoft kann sich hier nicht ganz aus der Verantwortung ziehen. Es ist ein weitverbreiteter Glaube, dass der integrierte Virenschutz von Windows, Microsoft Defender (früher „Windows Defender“), in der Vergangenheit schlichtweg ungenügend war. Er war nicht effektiv bei der Erkennung von Viren und verbrauchte zudem viele Systemressourcen. Es war üblich, direkt nach der Installation von Windows eine Antivirensoftware von Drittanbietern zu installieren. Ohne diese zusätzliche Schutzmaßnahme war das Surfen im Internet ein großes Risiko.

Glücklicherweise hat Microsoft heute enorme Fortschritte gemacht, und Defender ist nunmehr eine vollwertige Antivirenlösung. Die Erinnerung an den ehemals schlechten Microsoft Defender bleibt jedoch bestehen, sodass es einige Zeit dauern wird, bis sich die Nutzer an die Vorstellung gewöhnen, ihn tatsächlich zu verwenden.

Trotz seines schlechten Rufes in Bezug auf Sicherheit, der auf seine Geschichte und die häufigen Angriffe auf Windows-Systeme zurückzuführen ist, ist Windows heute ein sicheres Betriebssystem für den alltäglichen Gebrauch. Unter normalen Bedingungen ist es bedenkenlos direkt nach der Installation nutzbar, ohne ein erhöhtes Risiko durch Schadsoftware befürchten zu müssen.

Zusammenfassend: Windows hat sich zu einem sicheren Betriebssystem entwickelt, auch wenn es aufgrund seiner Vergangenheit und Beliebtheit bei Malware-Entwicklern weiterhin einen schlechten Ruf genießt. Während frühere Versionen von Microsoft Defender nicht den heutigen Standards entsprachen, hat Microsoft enorme Anstrengungen unternommen, die Sicherheit zu verbessern. Benutzer sollten daher keine Angst haben, Windows zu nutzen, solange sie sich aktiv um ihre Cybersicherheit kümmern.