Tragbare Linux-Betriebssysteme für unterwegs
Ein portables Linux-Betriebssystem bietet eine flexible Möglichkeit, auf wichtige Daten zuzugreifen, E-Mails zu verwalten und sicher zu kommunizieren, unabhängig vom Standort oder dem verwendeten Computer.
Die Auswahl an portablen Linux-Distributionen für USB-Sticks ist groß und der Trend zur Mobilität setzt sich fort. Um den Überblick zu erleichtern, stellen wir einige der herausragenden portablen Linux-Systeme vor. Alle hier besprochenen Distributionen können von einem USB-Stick, einer CD oder DVD gestartet werden und stehen kostenlos zum Download bereit.
1. Puppy Linux
Puppy Linux ist ein quelloffenes Betriebssystem, das speziell für den Betrieb von USB-Sticks oder älteren Computern mit begrenzter Hardwareleistung entwickelt wurde. Puppy Linux ist kostenlos erhältlich und benötigt laut den Entwicklern nur etwa 300 MB Speicherplatz, um von einem USB- oder CD-Laufwerk zu starten.
Dieses Betriebssystem ist ein echtes Multitalent, ausgestattet mit zahlreichen Anwendungen, benutzerfreundlich und bietet die Möglichkeit, Dateien dauerhaft zu speichern. Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn Sie ein funktionsreiches Linux suchen, das von einem USB-Stick läuft, ist Puppy Linux eine ausgezeichnete Wahl.
Besondere Merkmale
- Puppy Linux ermöglicht es Nutzern, zusätzliche Programme nach Bedarf zu installieren, anstatt sich auf die vorinstallierten zu beschränken.
- Es verfügt über einen Persistenzmodus, der Ihre Dateien und Einstellungen speichert.
- Die Benutzeroberfläche bietet verschiedene Designs, die eine einfache Anpassung des Erscheinungsbildes ermöglichen.
- Es kann sowohl auf 32-Bit- als auch auf 64-Bit-Systemen genutzt werden.
2. Slax
Slax ist ein portables Betriebssystem, das auf der beliebten Debian-Distribution aufbaut. Sein Fokus liegt auf einer modernen und praktischen Benutzererfahrung bei gleichzeitig geringem Ressourcenverbrauch.
Das System bietet eine minimalistische Softwareausstattung. Die Entwickler geben an, dass es lediglich mit einem Webbrowser und einem Terminal ausgeliefert wird, um die grundlegenden Bedürfnisse der Nutzer zu decken.
Obwohl Slax für Linux-Einsteiger, die ein Betriebssystem auf ihrem USB-Stick installieren möchten, möglicherweise nicht die beste Wahl ist, ist es ideal für fortgeschrittene Nutzer, die einen schnellen Zugriff auf eine Linux-Kommandozeile benötigen.
Besondere Merkmale
- Slax ist hochgradig anpassbar und bietet einfache Möglichkeiten zur Gestaltung der Oberfläche.
- Es basiert auf Debian, einer weit verbreiteten Linux-Basis.
- Programme lassen sich über das Modulsystem von Slax einfach hinzufügen.
- Es unterstützt sowohl 32-Bit- als auch 64-Bit-Architekturen.
3. SliTaz
SliTaz ist eine portable USB-Linux-Distribution, die auf Debian und dem Fenstermanager Openbox basiert. Sie ist quelloffen und verwendet ein Rolling-Release-Modell, wodurch stets die aktuellsten Sicherheitsupdates bereitgestellt werden.
Die Besonderheit dieser Distribution sind ihre geringen Systemanforderungen. Laut den offiziellen Angaben läuft SliTaz mit lediglich 192 MB RAM und passt sogar auf ein Diskettenlaufwerk.
SliTaz unterstützt standardmäßig keine „Persistenz“, was eine übliche Funktion der meisten USB-Linux-Systeme ist. Trotzdem ist es aufgrund seines geringen Ressourcenbedarfs ein bemerkenswertes Betriebssystem, das einen Testlauf wert ist.
Besondere Merkmale
- SliTaz bietet standardmäßig keinen Persistenzmodus, kann aber bei Bedarf manuell eingerichtet werden.
- Es wird mit dem TazLiTo-Tool geliefert, mit dem Nutzer ihre eigene angepasste SliTaz Live-CD erstellen können.
- Programme können über Debians Apt-Paketmanager oder Tazpkg installiert werden.
- Es unterstützt verschiedene CPU-Architekturen.
4. Porteus
Porteus ist eine umfassende Linux-Distribution für Wechselmedien wie USB-Sticks, CDs und DVDs. Es handelt sich um ein Open-Source-Projekt, dessen Betriebssystem lediglich rund 300 MB groß ist.
Die Distribution existiert in zwei Versionen: 32-Bit und 64-Bit. Diese Unterscheidung ist bemerkenswert, da immer mehr Linux-Distributionen die 32-Bit-Unterstützung einstellen.
Porteus hat viele Vorzüge, doch das herausragendste Merkmal ist sein modulares System. Nutzer können benötigte Funktionen bei Bedarf aktivieren und nicht benötigte deaktivieren.
Besondere Merkmale
- Das Betriebssystem ist modular aufgebaut, sodass Nutzer Funktionen flexibel austauschen, verändern und aktivieren können.
- Der „Always Fresh“-Modus von Porteus ermöglicht es Nutzern, das Betriebssystem zu nutzen, ohne das Gastsystem zu verändern.
- Neben der Nutzung von USB-Medien kann das Betriebssystem auch auf einer dedizierten Festplatte installiert werden.
5. Tiny Core Linux
Viele portable Linux-Systeme versuchen, eine möglichst vollständige Desktop-Umgebung mit zahlreichen Programmen und Dienstprogrammen bereitzustellen. Tiny Core Linux verfolgt jedoch ein anderes Ziel.
Tiny Core Linux ist ein Projekt, das sich darauf konzentriert, das kleinste und effizienteste Betriebssystem zu entwickeln. Das Ergebnis ist ein extrem schlankes System mit einer Größe von nur etwa 16 MB und einem minimalen Ressourcenverbrauch.
Tiny Core Linux ist möglicherweise nicht die erste Wahl für den täglichen Gebrauch, aber es ist ideal für alle, die ein sehr schlankes und schnelles Linux-System benötigen, das von einem USB-Stick auf fast jedem Rechner gestartet werden kann.
Besondere Merkmale
- Tiny Core Linux ist mit nur etwa 10 MB sehr klein und lässt sich damit auf vielen portablen Geräten, sogar Disketten, installieren.
- Trotz seiner geringen Größe verfügt es über eine vollwertige GUI und ermöglicht die Installation kompletter Desktop-Umgebungen (XFCE, Fluxbox etc.).
- Eine „Micro“-Version, die nur aus der Kommandozeile besteht (unter 10MB), ist für spontanen Terminalzugriff verfügbar.
Fazit
Diese Liste stellt eine Auswahl der besten tragbaren Linux-Betriebssysteme vor. Wenn Sie ein Linux-System benötigen, das von Ihrem USB-Stick bootfähig ist, sollten Sie sich diese Systeme genauer ansehen!
Haben Sie ein bevorzugtes portables Linux-Betriebssystem? Teilen Sie es uns gerne im Kommentarbereich mit!