In unserer heutigen Zeit, in der fast jeder ein Smartphone besitzt, liegt es nahe, dieses auch zum Bezahlen zu nutzen. Hier kommen mobile Zahlungsplattformen wie Google Pay ins Spiel. Google Pay ist jedoch viel mehr als nur ein Mittel zur Bezahlung. Wir erklären es Ihnen.
Google hat Google Pay Ende 2020 neu aufgelegt und damit eine Reihe neuer Funktionen eingeführt. Die App ermöglicht nicht nur das mobile Bezahlen, sondern dient auch als persönliche Banking-Lösung. Google Pay lässt sich so vielseitig oder einfach nutzen, wie Sie es wünschen. Lassen Sie uns tiefer eintauchen.
Hinweis: Google Pay ist für Android-Smartphones, Tablets und iPhones verfügbar. Die „Tap-to-Pay“-Funktion für mobile Zahlungen ist jedoch nur für Android-Geräte nutzbar.
Mobile Zahlungsabwicklung
Vor der Neuausrichtung diente Google Pay primär dem mobilen Bezahlen. Dies ist nach wie vor ein wesentlicher Bestandteil des Services. Durch das Hinzufügen Ihrer Kredit-, Debit- oder Kundenkarten zur App können Sie Ihr Telefon mit kontaktlosen Lesegeräten verbinden, um Transaktionen durchzuführen. Das Herausnehmen einer Karte aus der Brieftasche oder Handtasche entfällt.
Sobald Sie Zahlungsmethoden zu Google Pay hinzugefügt haben, können Sie diese auch in anderen Bereichen nutzen. Die App verfügt über einen Bereich für die Essensbestellung, der mit über 100.000 Restaurants zusammenarbeitet. Ebenso gibt es eine Funktion zum Bezahlen an Tankstellen, ohne die Zapfsäule berühren zu müssen. All dies finden Sie auf der Hauptregisterkarte „Bezahlen“ in der App.
Peer-to-Peer-Zahlungen
Eine weitere wichtige Funktion von Google Pay sind Peer-to-Peer-Geldüberweisungen. Wenn Sie mit Venmo vertraut sind, dann ist dies eine sehr ähnliche Funktion. Sie können Geld an andere Google Pay-Nutzer senden und von ihnen empfangen.
Google Pay ermöglicht auch das Erstellen von Gruppen. Wenn Sie beispielsweise mit Freunden ein Geschenk zusammenlegen, können Sie alle in einer Gruppe sein und nachverfolgen, wer bereits bezahlt hat oder noch zahlen muss. Dies ist auch eine praktische Funktion für Mitbewohner oder andere Personen, die häufig Rechnungen teilen.
Jede Einzel- oder Gruppenzahlung findet in einer Chatroom-ähnlichen Oberfläche statt. So können Sie mit den anderen Teilnehmern darüber sprechen, wofür gezahlt wird, wer noch zahlen muss usw. Alles wird innerhalb der App abgewickelt.
Angebote & Rabatte
Google Pay bietet eine Registerkarte „Entdecken“, um Angebote und Rabatte zu finden. Viele dieser „Deals“ sind Cashback-Angebote, die Ihrem Google Pay-Konto gutgeschrieben werden. Sie können dieses Guthaben überweisen, wenn Sie es anderweitig nutzen möchten.
Interessant werden diese Angebote durch die Möglichkeit, den Google-Algorithmus zur Analyse Ihrer Transaktionen zu nutzen, um die Angebote zu personalisieren. Google bietet Ihnen an, die Funktion drei Monate lang zu testen und dann zu entscheiden, ob Sie sie weiterhin nutzen möchten.
Wenn Sie ein passendes Angebot finden, können Sie es „aktivieren“ und mit einer Ihrer Karten verknüpfen. Es wird Ihrem Konto automatisch gutgeschrieben, wenn Sie mit dieser Karte bei dem jeweiligen Unternehmen einkaufen.
Ein weiterer Teil der Registerkarte „Entdecken“ ist ein QR-Code-Scanner am oberen Rand. Wenn Sie in einem Geschäft einkaufen, können Sie ein Produkt scannen, und Google Shopping zeigt Ihnen die Preise dieses Artikels in anderen Läden an.
Persönliche Finanzen
Die letzte Registerkarte in Google Pay heißt „Insights“. Hier können Sie ein Bank- oder Kreditkartenkonto hinzufügen und sich Finanzinformationen von Google bereitstellen lassen.
Das Konzept hinter der Registerkarte „Insights“ ist ähnlich dem von Mint und Simplifi. Sobald Sie Ihre Konten verbunden haben, zeigt Google Pay Berichte zu Ihren Ausgabegewohnheiten, anstehenden Rechnungen und mehr an.
Wenn Sie Google bereits Zugriff auf Ihre persönlichen Konten gewähren, werden Sie vielleicht erfreut sein zu hören, dass Google Mail und Google Fotos auch nach Belegen durchsucht werden können. Diese Informationen werden dann an Google Pay übermittelt und Ihren Finanzberichten hinzugefügt. Da es sich um ein Google-Produkt handelt, verfügt es auch über leistungsstarke Suchfunktionen.
Ab 2021 führt Google „Google Plex“ ein, mit dem Sie direkt in der Google Pay-App ein Bankkonto eröffnen können. Zum Start werden 11 Banken und Kreditgenossenschaften unterstützt. Es fallen keine monatlichen Gebühren, Überziehungsgebühren oder Mindestguthaben an.
Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?
Datenschutz ist immer ein wichtiges Thema, wenn es um Google-Produkte geht, und das Unternehmen ist sich dessen bewusst. Google hat einige Maßnahmen ergriffen, um diese Bedenken auszuräumen.
Am wichtigsten ist, dass viele der bereits erwähnten Funktionen explizit aktiviert werden müssen. Das bedeutet, dass sie nur aktiviert werden, wenn Sie dies während der Ersteinrichtung ausdrücklich wünschen. Sie melden sich nicht unwissentlich für Funktionen an, indem Sie einfach die App installieren.
Wenn Sie keine dieser zusätzlichen Funktionen nutzen möchten, kann Google Pay auch ausschließlich für „Tap-to-Pay“ (nur Android) oder Peer-to-Peer-Zahlungen verwendet werden.
Darüber hinaus versichert Google, dass es keine der in Google Pay gesammelten Daten an Dritte verkauft oder weitergibt. Die Daten werden auch nicht für personalisierte Werbung in anderen Google-Diensten verwendet. Und wie bereits erwähnt, haben Sie die Option, sich für personalisierte Angebote anzumelden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Google Pay ein funktionsreicher Dienst ist, der jedoch so komplex oder einfach genutzt werden kann, wie Sie es möchten. Wenn Sie alle Funktionen aktivieren, kann es Apps wie Venmo, PayPal, Mint, Simplifi und andere ersetzen. Es kann aber auch eine einfache mobile Zahlungs- und Peer-to-Peer-Zahlungs-App sein. Es liegt ganz bei Ihnen.