Die neue App „Slingshot“ von Facebook ist nun im App Store für iOS-Geräte und im Google Play Store für Android-Nutzer verfügbar. Aktuell scheint die App jedoch zunächst nur für Nutzer in den Vereinigten Staaten freigeschaltet zu sein. Wer sich außerhalb der USA befindet, muss sich demnach noch etwas gedulden. Bevor wir zu einem detaillierten Blick auf die App kommen, wollen wir uns kurz mit dem Thema Datenschutz und den Auswirkungen der Nutzung von Slingshot beschäftigen. Die App selbst ist im Wesentlichen das, was viele als Konkurrenz zu Snapchat sehen, und mit einem Giganten wie Facebook im Hintergrund, ist das Design durchaus ansprechend.
Datenschutzaspekte
Sollten Sie bisher standhaft der Meinung gewesen sein, Facebook niemals Ihre Telefonnummer zu geben, müssen Sie diese Überzeugung entweder aufgeben oder auf die Nutzung von Slingshot verzichten. Obwohl die App sich mit Ihrem Facebook-Konto verbindet, um Ihre Freunde zu finden, ist es zwingend erforderlich, dass Sie Ihre Telefonnummer zu Ihrem Konto hinzufügen und sich anschließend damit bei Slingshot anmelden. Die App überprüft, ob die angegebene Nummer mit der auf Ihrem Smartphone verwendeten übereinstimmt, und Ihre SIM-Karte muss sich im entsprechenden Telefon befinden.
Funktionsweise der App
Mit Slingshot können Sie Fotos und Videos aufnehmen und diese mit Freunden teilen, die die App ebenfalls nutzen. Nach der Anmeldung können Sie direkt Ihr erstes Foto aufnehmen. Slingshot hält die Bilder so lange zurück, bis auch der Empfänger ein Foto oder Video gesendet hat. Erst dann wird das gesendete Bild freigegeben. Jedes Foto ist zunächst mit einem pixeligen Overlay versehen, um die Vorschau zu verhindern. Das Teilen wird hier als „Sling“ bezeichnet. Facebook versucht damit womöglich, das Wort „Sling“ als Verb zu etablieren, ähnlich wie bei „Snapchatten“ oder „Googeln“. Sie können ein Foto machen oder ein Video aufnehmen, wobei die App sowohl die Front- als auch die Rückkamera unterstützt. Der Frontkameramodus ist als „Selfie“-Modus gekennzeichnet. Zudem können Sie Ihren Aufnahmen Texte und Zeichnungen hinzufügen. Wenn Sie bereit sind, tippen Sie auf „Verwenden“.
Ihr Foto kann nun an einen Freund geschickt werden. Falls noch keiner Ihrer Freunde die App nutzt, können Sie Ihre Aufnahme auch mit der „Slingshot-Crew“ teilen. Hierbei handelt es sich um eine Art Testgruppe von Facebook, die Ihnen ermöglicht, die App auszuprobieren, bis sich Ihre Freunde der Nutzung anschließen. Die Slingshot Crew wurde von Facebook eingerichtet, um den Nutzern einen einfachen Einstieg zu ermöglichen.
Slingshot verfügt über eine interessante „Reaktions“-Funktion, mit der Sie per Foto oder Video auf eine empfangene Nachricht antworten können. Dies ermöglicht eine interaktive Bildunterhaltung. Das Foto, das Sie empfangen haben, wird in der oberen Hälfte des Bildschirms angezeigt, während Ihr Reaktionsfoto oder -video darunter zu sehen ist. So haben sowohl Sie als auch der Empfänger einen klaren Bezug zwischen Nachricht und Reaktion.
Sie können Freunde per SMS einladen, die App zu nutzen. Slingshot kann auch Ihre Facebook-Freunde durchsuchen und Ihnen anzeigen, wer die App bereits verwendet. Bei meinen Tests auf einem Android-Handy (genauer einem Nexus 5) ist mir aufgefallen, dass das Smartphone unter der Verwendung der App sehr schnell überhitzte. Selbst im Vergleich zur Wärmeentwicklung bei der Aufnahme von Panoramen mit der Google-Kamera-App und dem Fischaugenmodus, hat Slingshot die Temperatur des Geräts deutlich erhöht.