Am 8. Oktober 1990, einem denkwürdigen Tag, revolutionierte Microsoft mit der Einführung von Minesweeper, integriert in das Microsoft Entertainment Pack für Windows, die globale Produktivität. Zunächst an Nutzer von Windows 3.0 gerichtet, hat dieses einfache, doch tiefgründige Strategie-Spiel in den letzten drei Jahrzehnten Millionen Menschen in seinen Bann gezogen. Doch was macht die Faszination von Minesweeper aus?
Das Geheimnis: Fesselnde Strategie
Minesweeper präsentiert sich als ein logisches Puzzle, angesiedelt auf einem gitterartigen Minenfeld. Die Aufgabe des Spielers ist es, jedes Feld des Gitters zu enthüllen, ohne dabei auf eine der versteckten Minen zu stoßen – und das möglichst schnell. Beim Aufdecken der Felder erscheinen numerische Hinweise, die angeben, wie viele Minen sich in den angrenzenden acht Feldern befinden.
Zusätzlich können Spieler Felder, die sie als Minenverdächtig halten, per Rechtsklick mit einer Markierung versehen. Aber Vorsicht: Ein einziger Fehlklick auf eine Mine beendet das Spiel sofort.
Selbst ein einmaliges Berühren einer Mine demotiviert selten, sobald man die grundlegende Strategie des Spiels verinnerlicht hat. Minesweeper vermittelt ein Gefühl von Intelligenz, gepaart mit einem prickelnden Nervenkitzel. Es erinnert ein wenig an Sudoku, jedoch mit der Gefahr von Explosionen. Das führt oft dazu, dass man immer wieder von Neuem beginnt, in der Hoffnung, die eigene Bestzeit zu unterbieten.
So gerät man schnell in den fesselnden Sog von Minesweeper.
Die Entstehungsgeschichte von Minesweeper
Das von Microsoft veröffentlichte Minesweeper, ursprünglich unter dem Namen Mine bekannt, entstand durch die Zusammenarbeit der Microsoft-Mitarbeiter Robert Donner und Curt Johnson. Donner ließ sich dabei von Johnsons früherem Spiel für OS/2 inspirieren. Anfangs wurde die Entwicklung nur innerhalb des Freundeskreises der Entwickler verbreitet.
Kurz nach der Entwicklung von Windows 3.0 beschloss Bruce Ryan, ein Produktmanager bei Microsoft, eine Sammlung von Spielen zusammenzustellen, die den Verkauf von PCs mit Windows fördern sollten. Ryan kontaktierte verschiedene Microsoft-Mitarbeiter, darunter auch Robert Donner, der seine Version von Mine einreichte. Nach einigen kleineren grafischen Anpassungen war der umbenannte Minesweeper geboren.
Wie bereits erwähnt, wurde Minesweeper im Jahr 1990 als Teil des Microsoft Entertainment Packs für Windows eingeführt. Zu dieser Zeit war Windows 3.0 noch keine fünf Monate alt. Das Paket umfasste sechs Spiele (Cruel, Golf, Minesweeper, Pegged, Taipei, Tetris, TicTactics) sowie den Bildschirmschoner IdleWild.
Minesweeper avancierte innerhalb von Microsoft zum beliebtesten Spiel – eine beachtliche Leistung, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass die Sammlung auch Tetris umfasste. Ein Artikel der Washington Post aus dem Jahr 1994 berichtete sogar, dass Bill Gates einst so sehr von Minesweeper gefesselt war, dass er es von seinem eigenen Computer entfernte, um es stattdessen heimlich auf dem PC eines Kollegen zu spielen.
Diese Beliebtheit könnte ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass Microsoft Minesweeper als fester Bestandteil in Windows 3.1 integrierte, als es 1992 auf den Markt kam. Dabei wurde das äußerst anspruchsvolle Reversi entfernt.
Nachdem Minesweeper zum festen Bestandteil von Windows wurde, wurde es millionenfach weltweit gespielt und erlangte einen hohen Bekanntheitsgrad. Microsoft integrierte es in jede Version von Windows von 1992 bis 2009 (Windows 3.1 bis Windows 7). Es ist daher wahrscheinlich, dass Hunderte von Millionen Menschen in den letzten drei Jahrzehnten Minesweeper gespielt haben.
Mehr Tiefe, als es scheint
Wer jemals Minesweeper gespielt hat, weiß, dass es nicht so simpel ist wie Solitaire. Trotz seines einfachen Äußeren verbirgt sich ein tiefgründiges Strategiespiel. Dies hat dazu geführt, dass Menschen weltweit an Turnieren teilnehmen.
Nahezu jeder mit Grundkenntnissen der Minesweeper-Strategie kann mit genügend Zeit und etwas Glück ein schwieriges Feld räumen. Die größte Herausforderung im Wettbewerb ist es jedoch, ein solches Feld in möglichst kurzer Zeit zu bewältigen.
Auf der Suche nach dem ultimativen Minesweeper-Ergebnis, einer schnellen Zeit auf einem schweren Feld, haben erfahrene Spieler Mustergruppen identifiziert, die, wenn sie auswendig gelernt werden, die benötigte Zeit deutlich reduzieren können.
Fortgeschrittene Spieler haben auch Techniken wie den 1.5 Klick entwickelt, um Minenfelder schneller aufzudecken. Einige verzichten sogar komplett auf das Setzen von Flaggen, um Zeit zu sparen.
Doch auch Gelegenheitsspieler sollten sich von diesen fortgeschrittenen Techniken nicht abschrecken lassen. Man kann auch in einem entspannten Tempo Spaß an Minesweeper haben.
Wissenswertes über Minesweeper
Hier sind einige interessante Fakten und Tipps rund um das beliebte Spiel:
Um in der Windows 3.x-Version zu schummeln, geben Sie „xyzzy“ ein, drücken Sie Umschalt+Eingabe und anschließend erneut die Eingabetaste. Ein kleiner Punkt erscheint in einer Ecke des Bildschirms und wird schwarz, wenn sich die Maus über einer Mine befindet. |
Die italienische Version von Windows 2000 enthielt eine Minesweeper-Variante namens Prato Fiorito („Blumenfeld“). Hier wurden Blumen anstelle von Minen angezeigt, als Reaktion auf den Druck einer Organisation namens Die internationale Kampagne zum Verbot von Winmine. |
Die Windows Vista-Version von Minesweeper bot in einigen Regionen die Option, Blumen anstelle von Minen zu verwenden, und in manchen Regionen war diese Einstellung sogar Standard. |
Laut dem Guinness-Buch der Rekorde liegt die schnellste kombinierte Zeit für alle drei Schwierigkeitsgrade bei 38,65 Sekunden, aufgestellt im Jahr 2014 von Kamil Murański aus Polen. |
Minesweeper heutzutage spielen
Ab Windows 8 wurden Minesweeper (und Solitaire) zu optionalen Anwendungen, die im Microsoft Store verfügbar sind. Das Spiel ist weiterhin für Windows 10 erhältlich, wird jedoch durch gelegentliche In-Game-Werbung unterbrochen. Die Integration von Xbox Live sowie die bemerkenswerte „Abenteuer“-Variante, die in einem Höhlensystem mit Gold, Monstern und Pfeilen spielt, sind weitere Neuerungen.
Wer eine klassische, kostenlose Version von Minesweeper bevorzugt, findet mehrere Optionen online. Eine beliebte Version bei Wettkampfspielern ist Minesweeper X. Es bietet sowohl das klassische Windows 3.x-Design als auch neue Skins zur optischen Anpassung. Zudem werden detaillierte Statistiken geführt und in Tabellen exportiert, was für ambitionierte Spieler interessant sein dürfte.
Wer die ursprüngliche Windows 3.x-Version von Minesweeper ausprobieren möchte, kann eine emulierte Version direkt im Browser nutzen, dank des Internetarchivs. Wir bieten auch eine werbefreie, webbasierte Version von Minesweeper (sowie Solitaire) an.
Egal für welche Version man sich entscheidet, die Suchtgefahr ist hoch, sobald man die Grundlagen verinnerlicht hat. Alles Gute zum Geburtstag, Minesweeper!