VR-Erlebnisse ohne Aktionstaste: Wie funktioniert das?
Google Cardboard markierte den Beginn einer Ära, in der virtuelle Realität für jedermann zugänglich wurde. Obwohl das verwendete Kartonmaterial Fragen nach der Langlebigkeit aufwarf, trug es maßgeblich dazu bei, VR-Anwendungen einem breiteren Publikum zu eröffnen. Seitdem haben zahlreiche Hersteller, von kleinen Start-ups bis hin zu Branchengrößen wie Samsung, eigene VR-Headsets auf den Markt gebracht. Bei einigen Modellen können Unterschiede im Design und den Funktionen auftreten. Eine Besonderheit ist das Fehlen einer Aktionstaste bei manchen Headsets. Dies wirft die Frage auf, wie man in einer VR-App navigiert, wenn keine physische Taste vorhanden ist. Ist ein solches Gerät von minderer Qualität? Die Antwort lautet: Nein, und wir erklären Ihnen, wie VR-Headsets ohne Aktionstaste funktionieren und welche Auswirkungen dies auf Ihr Nutzungserlebnis hat.
Die Aktionstaste von Google Cardboard diente dazu, mit VR-Anwendungen zu interagieren, während das Smartphone im Headset platziert ist. Durch Drücken der Taste konnte man in der App „klicken“ oder „tippen“, ohne das Telefon herausnehmen zu müssen. Ein magnetischer Knopf an der Seite des Geräts (Bild mit freundlicher Genehmigung von Google Developers) übermittelte beim Betätigen ein Signal an das Smartphone.
Wie funktioniert also die Interaktion mit VR-Anwendungen, wenn keine solche Taste vorhanden ist? Die Lösung liegt in der Nutzung des sogenannten „Kopfbewegungsfokus“. VR-Anwendungen nutzen die Ausrichtung des Kopfes, um Interaktionen mit Elementen innerhalb der virtuellen Umgebung zu ermöglichen. Ein interaktives Element wird auf der Benutzeroberfläche hervorgehoben. Wenn der Nutzer dieses Element eine kurze Zeit fokussiert – oft durch ein Fadenkreuz oder einen ähnlichen Cursor auf dem Bildschirm –, registriert die App diese Ausrichtung als Eingabe. Der Nutzer muss den Blick also einige Augenblicke auf dem Ziel fixieren, damit die Eingabe wirksam wird. Ein Beispiel hierfür ist das iOS-Spiel „Zombie Shooter VR“:
Das Spielprinzip von „Zombie Shooter VR“ basiert auf dem gezielten Anvisieren von Zielen. Die App simuliert das Gehen und Schießen automatisch. Der Nutzer muss lediglich seine Aufmerksamkeit auf die Ziele richten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ihr VR-Headset auch ohne Aktionstaste problemlos funktionieren sollte. Es gibt jedoch Ausnahmen. Apps, die die Kopfbewegungssteuerung nicht unterstützen, können das Nutzungserlebnis beeinträchtigen oder sogar unmöglich machen. Solche Fälle sind jedoch selten. Die meisten App-Entwickler setzen heutzutage auf die Kopfbewegungssteuerung, um ihre Anwendungen einem breiten Publikum zugänglich zu machen, unabhängig davon, ob die Nutzer ein teures oder ein günstiges Headset verwenden. Insgesamt müssen Sie also nicht viel verpassen, wenn Ihr VR-Headset keine separate Aktionstaste besitzt.