Geschwindigkeitstests bieten eine rasche Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit Ihrer Internetverbindung zu beurteilen. Internetanbieter werben oft mit Geschwindigkeiten „bis zu“ einem bestimmten Wert, erreichbar unter idealen Bedingungen. Ein Geschwindigkeitstest ermöglicht es Ihnen, die tatsächliche Geschwindigkeit Ihrer Verbindung zu verifizieren.
Was genau ist ein Geschwindigkeitstest?
Ein Geschwindigkeitstest für das Internet ist ein hervorragendes Hilfsmittel, um die aktuelle Leistungsfähigkeit Ihrer Verbindung zu ermitteln. Die Download- und Upload-Raten werden oft von dem Dienst, über den Sie sich verbinden, beschränkt. Dies hängt vom gewählten Tarif, der lokalen Auslastung und möglichen Drosselungsmaßnahmen ab.
Der Knackpunkt ist, dass Internetanbieter fast immer den Zusatz „bis zu“ verwenden. Dies gibt ihnen einen gewissen Spielraum. Wenn Ihnen beispielsweise „bis zu 30 Mbit/s“ versprochen wurden und Sie konstant 28 Mbit/s erreichen, kann der Anbieter behaupten, dass er sein Versprechen erfüllt. Erhalten Sie jedoch lediglich 10 Mbit/s, zahlen Sie für eine Leistung, die Sie nicht bekommen, und sollten Ihren Internetanbieter kontaktieren.
Ein Geschwindigkeitstest erfasst den Ping, sowie die Download- und Upload-Geschwindigkeiten. Die Messung der letzten beiden Parameter ist wichtig, da Internetanbieter häufig separate Zusagen für Download- und Upload-Geschwindigkeiten geben. In der Regel wird die Download-Geschwindigkeit stärker betont, aber bei genauerer Betrachtung legt der Anbieter oft eine niedrigere Upload-Geschwindigkeit für jede Tarifstufe fest. Beispielsweise bietet unser lokaler Internetanbieter einen Tarif mit einer Download-Geschwindigkeit von 500 Mbit/s, jedoch nur 125 Mbit/s für den Upload an.
Wie läuft ein Geschwindigkeitstest ab?
Nach der Auswahl eines Servers wird ein Test bestehend aus Ping, Download und Upload durchgeführt.
Wenn Sie einen Geschwindigkeitstest starten, finden verschiedene Prozesse statt. Zunächst lokalisiert der Client Ihren Standort und den nächsten Testserver. Dieser Schritt ist wichtig. Manche Anbieter, wie zum Beispiel Ookla mit Speedtest.net, bieten die Möglichkeit, den Server zu wechseln. Sobald der Testserver ermittelt ist, sendet der Geschwindigkeitstest ein einfaches Signal (einen Ping) an den Server, welcher daraufhin antwortet. Der Test misst die Zeit für diese Hin- und Rückreise in Millisekunden.
Im Anschluss an den Ping-Test beginnt der Download-Test. Hierfür öffnet der Client mehrere Verbindungen zum Server und versucht, einen kleinen Datenblock herunterzuladen. An dieser Stelle werden zwei Dinge erfasst: Die Zeit, die benötigt wird, um das Datenfragment zu erhalten, und die Menge an Netzwerkressourcen, die dabei genutzt werden.
Stellt der Client fest, dass noch freie Kapazitäten vorhanden sind, öffnet er weitere Verbindungen zum Server und lädt noch mehr Daten herunter. Ziel ist es, Ihre Internetverbindung voll auszulasten und zu prüfen, welche Datenmenge sie gleichzeitig verarbeiten kann.
Vergleichen Sie Ihre Internetverbindung mit einer Autobahn mit Tempolimit. Das Öffnen zusätzlicher Verbindungen ist wie das Hinzufügen weiterer Fahrspuren zur Autobahn. Das Tempolimit bleibt zwar bestehen, aber mehr Fahrzeuge können die gleiche Strecke schneller passieren. Das 50. Auto auf einer vierspurigen Autobahn erreicht das Ziel somit eher als auf einer zweispurigen.
Sobald der Client die benötigten Verbindungen hat, um Ihre Internetverbindung zu testen, lädt er zusätzliche Datenblöcke herunter, misst die heruntergeladene Menge innerhalb des Zeitraumes und gibt die Download-Geschwindigkeit an.
Im nächsten Schritt folgt der Upload-Test. Dieser verläuft im Grunde wie der Download-Test, nur umgekehrt. Anstatt Daten vom Server zu Ihrem PC zu ziehen, lädt der Client Daten von Ihrem PC auf den Server hoch.
Weitere detaillierte technische Erklärungen finden Sie unter Speedtest.net Erklärung zur Funktionsweise des Tests.
Sind Geschwindigkeitstests zuverlässig?
Dieser Router-Test zeigt die tatsächlichen Geschwindigkeiten des Internetanbieters. Andere Tests, die über Wi-Fi laufen, sind aufgrund der Verbindung langsamer.
Geschwindigkeitstests wirken simpel, aber die genaue Messung Ihrer Verbindungsgeschwindigkeit ist komplexer als es scheint.
Betrachten wir den ersten Schritt: die Wahl eines Testservers. Oft ist der nächstgelegene Server sehr nahe, möglicherweise in derselben Stadt. Diese Nähe ist ideal, da die Daten nicht weit transportiert werden müssen. Unternehmen sind sich der Bedeutung der Nähe bewusst und nutzen, wie beispielsweise Netflix, Content-Delivery-Netzwerke, um Daten näher an die Nutzer zu bringen.
Jedoch befindet sich nicht das gesamte Internet in Ihrer Nähe. Ein Großteil ist auf Computern gespeichert, die weit entfernt sind, manchmal sogar in anderen Ländern. Obwohl Ihr Geschwindigkeitstest daher sehr schnelle Übertragungen anzeigen kann, kann das Herunterladen eines Programms langsam sein, wenn sich der Server, der die Daten bereitstellt, weit entfernt befindet. In diesem Fall können Ihre Ergebnisse eine höhere Geschwindigkeit anzeigen, als Sie tatsächlich nutzen.
Der Unterschied in den Serverstandorten ist der Grund, warum die Ergebnisse verschiedener Tests voneinander abweichen. Das gilt für Tests von Ookla, Netflix oder Google. Auch Ihr Internetanbieter kann einen Geschwindigkeitstest bereitstellen, wie z.B. Komcast, Spektrum oder AT&T. Sie sollten sich jedoch nicht ausschließlich auf einen Geschwindigkeitstest Ihres Anbieters verlassen. Diese Tests sind auf optimale Bedingungen und nahegelegene Server ausgelegt, die häufig im gleichen Netzwerk verwaltet werden, über das Sie testen. Sie werden so ein schnelleres Ergebnis erhalten als beispielsweise bei einem Test von Netflix oder Google. Dies ist in Ordnung, wenn Sie nur mit der Leistung Ihres Anbieters angeben möchten, aber es ist nicht ideal, um ein realistisches Bild der tatsächlichen Geschwindigkeiten zu bekommen.
Im zweiten Schritt des Tests versucht der Client, zusätzliche Verbindungen aufzubauen und Ihre Netzwerkauslastung zu maximieren. Sollte Ihr Netzwerk bereits überlastet sein, kann der Geschwindigkeitstest Ihre Ressourcen nicht voll ausschöpfen. Wenn Sie beispielsweise während eines Netflix-Streams oder während eines größeren Downloads testen, werden die Ergebnisse wahrscheinlich niedriger ausfallen als ohne diese Aktivitäten.
Von allen Tests war dieses Ergebnis das langsamste. Zum Zeitpunkt des Tests wurde ein Betriebssystem-Update auf der Xbox One heruntergeladen.
Auch die Art Ihrer Verbindung und die Geräte, mit denen Sie den Test durchführen, haben Einfluss auf die Ergebnisse. Ein PC mit Ethernet-Verbindung sollte eine höhere Geschwindigkeit als ein Tablet mit Wi-Fi-Verbindung erzielen, da Wi-Fi in der Regel langsamer ist als Ethernet. Sie werden möglicherweise feststellen, dass die Ergebnisse auf verschiedenen Geräten selbst bei gleicher Verbindung variieren.
Wie man genaue Testergebnisse erhält
Genaue Testergebnisse hängen davon ab, was Sie messen möchten. Möchten Sie feststellen, ob Ihr Anbieter die versprochenen Geschwindigkeiten liefert? Dann sollten Sie optimale Bedingungen schaffen. Nutzen Sie ein Gerät mit Ethernet-Verbindung, wählen Sie einen Testserver in Ihrer Nähe und stoppen Sie alle Aktivitäten, die die Internetverbindung belasten könnten (z.B. Streaming-Dienste).
Es kann auch sinnvoll sein, Ihren Router neu zu starten, bevor Sie einen Geschwindigkeitstest durchführen. Wenn Ihr Router über einen integrierten Test verfügt, verwenden Sie diesen anstelle eines Tests im Browser. Dies reduziert die Anzahl der notwendigen Schritte für den Prozess.
Wenn Sie hingegen Ergebnisse erzielen möchten, die der realen Nutzung näher kommen, sollten Sie einen Test im Browser oder in der App durchführen. Durch den Umweg über den Router-Test können Sie einen weiter entfernten Server auswählen. Wenn Sie regelmäßig ein oder zwei Video- oder Audiostreams nutzen, starten Sie diese, bevor Sie den Internet-Geschwindigkeitstest beginnen.
Egal welche Schritte Sie unternehmen oder wie Sie messen, Sie werden letztendlich kein vollkommen exaktes Ergebnis erhalten. Sie können jedoch ein ausreichend genaues Ergebnis erzielen, um Ihre Neugier zu befriedigen oder die Versprechen Ihres Internetanbieters zu überprüfen.