Welche Reichweite hat ein durchschnittliches Wi-Fi-Netzwerk?

Die Reichweite von WLAN-Netzwerken: Was Sie wissen sollten

Oftmals sprechen wir davon, außerhalb der WLAN-Reichweite zu sein oder ein schwaches Signal zu haben, besonders wenn wir Probleme mit drahtlosen Apps oder Telefonen beheben. Die Signalstärke ist ein entscheidender Faktor für die Konnektivität und hängt eng mit der Reichweite eines Netzwerks zusammen. Aber wie weit reicht eigentlich ein durchschnittliches WLAN-Netzwerk? Wie nah muss man sich am Router oder einem Access Point aufhalten, um eine stabile Verbindung zu gewährleisten?

Drahtlose Netzwerke nutzen Funksignale, deren Qualität mit zunehmender Entfernung von der Quelle abnimmt. Zudem können dicke Wände, metallische Gegenstände, elektronische Geräte und Interferenzen das Signal erheblich beeinträchtigen. Die Einrichtung eines drahtlosen Netzwerks ist komplex und die Signalstärke ist nur ein Aspekt davon.

In diesem Artikel beleuchten wir alle wichtigen Aspekte, die Sie über Ihr drahtloses Netzwerk und seine Reichweite wissen müssen.

Drahtlosnetzwerkstandards und ihre Signalstärken

Der Standard 802.11 für drahtlose Netzwerke wurde vom IEEE entwickelt und wird von diesem gepflegt. Jede Version des Standards weist eine unterschiedliche Reichweite auf, was wiederum die Qualität Ihres drahtlosen Signals beeinflusst. Aktuell sind die Standards 802.11a, 802.11ac, 802.11b, 802.11g und 802.11n weit verbreitet. Es gibt auch 802.11x, dieser Standard bezieht sich jedoch eher auf zusätzliche Sicherheitsebenen für Netzwerke und ist kein Standard für die drahtlose Verbindung selbst.

  • 802.11a hat eine Reichweite von etwa 35 Metern in Innenräumen und 120 Metern im Freien.
  • 802.11b erreicht ca. 35 Meter in Gebäuden und 140 Meter im Freien.
  • 802.11g bietet eine Reichweite von ungefähr 38 Metern in Innenräumen und 140 Metern im Freien.
  • 802.11n kann bis zu 70 Meter in Gebäuden und 250 Meter im Freien abdecken.
  • 802.11ac hat eine Reichweite von ca. 35 Metern in Innenräumen.

WLAN-Frequenzen und Kanäle

Typische WLAN-Netzwerke operieren auf zwei Hauptfrequenzen, 2,4 GHz und 5 GHz. Dies basiert hauptsächlich auf den Vorgaben der FCC und den zugewiesenen Frequenzen für legale Übertragungen, ähnlich wie bei Radiosendern oder CB-Funkgeräten.

Die 2,4-GHz-Frequenz verfügt über drei nicht überlappende Kanäle und gilt als stärker als der 5-GHz-Bereich. Die höhere Frequenz ist zwar schneller, jedoch anfälliger für Störungen und wird leichter durch Wände oder andere Hindernisse beeinträchtigt.

Die Reichweite Ihres WLAN-Routers bestimmen

Die Reichweite Ihres WLAN-Netzwerks wird maßgeblich von dem verwendeten Router beeinflusst. Die Sendeleistung des Routers, die Sensitivität und Anzahl der Antennen sowie der verwendete Funkkanal und die Frequenz sind entscheidende Faktoren für die Reichweite.

Die meisten Router für den Heimgebrauch sind SOHO-Router (Small Office Home Office), die ein Modem, einen Switch, einen Access Point und einen Router in einem Gerät vereinen. Die WLAN-Reichweite hängt also vor allem vom Wireless Access Point (WAP) des Routers und der Qualität seiner Antennen ab. Auch die Bauweise des Gebäudes und die verwendete Version des 802.11-Standards beeinflussen die Reichweite erheblich.

Da verschiedene Hersteller unterschiedliche Antennen und Sendeleistungen verwenden, kann ich hier nur Durchschnittswerte angeben. Grundsätzlich gilt aber, dass ein Router, der 802.11a unterstützt, eine Reichweite von ca. 35 Metern in Innenräumen hat. Ein Router mit 802.11n kann in Innenräumen bis zu 70 Meter erreichen. Im Freien ist die Reichweite in der Regel höher, da weniger Hindernisse das Signal beeinträchtigen.

Einige Router-Firmwares erlauben die Anpassung der Signalstärke. Mit Drittanbieter-Firmware wie Tomato kann man das drahtlose Signal sogar auf das Maximum des Routers einstellen. Standard-Firmwares haben meist ein sicheres Maximum, das die Hardware nicht überlastet und dennoch eine praktische Reichweite bietet.

Falls die gewünschte Reichweite nicht erreicht wird, können Sie die Antenne des Routers austauschen. Entsprechende Antennen sind oft beim Hersteller oder von Drittanbietern erhältlich. Eine solche Antenne kann die Reichweite leicht verbessern. Alternativ kann man die Reichweite auch mit einem WLAN-Repeater erweitern.

Es gibt viele Faktoren, die die Reichweite eines drahtlosen Netzwerks beeinflussen: das Modell des Routers, die Bauart des Gebäudes, die verwendete Frequenz und der Standard, andere drahtlose Netzwerke und sogar Ihre Geräte. Es ist ein komplexes Thema, das viel Forschung erfordert!

Ursachen für WLAN-Störungen

Funkwellen können durch verschiedene Dinge unterbrochen oder verlangsamt werden. Im WLAN-Bereich sind dies meist dicke Wände, Metallobjekte, bestimmte Isolationsmaterialien, andere elektronische Geräte oder auch andere Funkquellen.

Es ist selten, dass man die volle Indoor-Reichweite eines WLAN-Standards erreicht, da das Signal bei jedem Hindernis schwächer wird. Jedes Mal, wenn das Signal durch eine Wand oder einen Boden muss, es sich mit elektronischen Störungen auseinandersetzen oder sich in der Nähe von Geräten befindet, wird es abgeschwächt. Dies kann die Reichweite erheblich reduzieren.

Die Signalstärke, die bereits erwähnt wurde, hängt mit der Dämpfung der Wellen zusammen. Je niedriger die Frequenz, desto geringer die Dämpfung. Niedrigere Frequenzen haben auf einem Oszilloskop eine langsamere und weniger ausgeprägte Welle. Höhere Frequenzen haben eine steilere Welle, die enger beieinander liegt. Aufgrund dieser langsameren Welle sind niedrigere Frequenzen meist stärker.

Niedrigere Frequenzen sind jedoch auch anfälliger für Störungen. Mehr Geräte nutzen Funk im 2,4-GHz-Bereich als in anderen Frequenzbändern. Wenn Sie beispielsweise in einem Mehrfamilienhaus oder Wohnheim leben, gibt es wahrscheinlich viele andere Geräte, die im 2,4-GHz-Bereich um Sendezeit konkurrieren. Es ist empfehlenswert, WLAN zunächst im 2,4-GHz-Bereich zu betreiben und nur dann auf 5 GHz zu wechseln, wenn zu viele Interferenzen auftreten.

Im Zweifelsfall sollte man 2,4 GHz verwenden, da es ein stärkeres Signal und die Möglichkeit bietet, mehr Geräte in Reichweite zu verbinden. Wenn Geschwindigkeit jedoch Priorität hat, ist 5 GHz schneller, hat jedoch die halbe Reichweite und ist anfälliger für Störungen.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich einen zweiten Router als WLAN-Verstärker verwenden?

Ja, ein zweiter Router kann als Erweiterung des WLAN-Netzwerks Ihres Hauptrouters konfiguriert werden, auch bekannt als WLAN-Repeater. Dazu muss lediglich auf dem zweiten Router das gleiche Netzwerk eingerichtet werden, d. h. dieselbe SSID und dasselbe Passwort wie auf dem Hauptrouter. Der zweite Router sollte für optimale Ergebnisse in einem anderen Raum oder einer anderen Etage platziert werden.

Drahtlose Netzwerkbereiche

Obwohl die theoretische Reichweite eines WLAN-Netzwerks bekannt ist, verhindern Umgebungsstörungen meist, dass es sein volles Potenzial erreicht.

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