Was ist DLC in Videospielen?

Nahezu jedes bedeutende Videospiel, das auf den Markt kommt, beinhaltet heutzutage eine Form von DLC. DLC steht für „Downloadable Content“ (herunterladbare Inhalte) und bezeichnet Zusatzinhalte, die ein Spiel erweitern. Wir wollen uns ansehen, wie DLC angeboten wird und warum es so verbreitet ist.

Was genau ist DLC?

DLC, oder herunterladbare Inhalte, sind digitale Erweiterungen, die Spieler zusätzlich zum eigentlichen Spiel installieren können. Diese Inhalte können entweder direkt im Spiel, über Plattformen wie Steam oder den Playstation Store bezogen werden. Manchmal ist DLC kostenlos, manchmal muss man es separat kaufen oder es ist Teil eines Bundles mit dem Hauptspiel.

Die Vielfalt von DLC ist groß. Es gibt einfache kosmetische Anpassungen wie Skins oder neue Sprachausgaben, aber auch umfangreiche Erweiterungen, die neue Gebiete, Handlungsstränge oder sogar Spielmechaniken hinzufügen und das gesamte Spielerlebnis verändern können.

Manche DLC-Pakete bieten sogar hunderte Stunden zusätzlichen Spielspaß. Entwickler nutzen DLC oft, um ein Spiel auf dem neuesten Stand zu halten und das Interesse der Spieler auch Monate oder Jahre nach der Erstveröffentlichung aufrechtzuerhalten.

Herunterladbare Inhalte sind in vielerlei Hinsicht die logische Weiterentwicklung der früher üblichen Erweiterungspakete. Die Idee der Spielerweiterungen stammt ursprünglich aus Rollen- und Kartenspielen. Sie gaben den Anbietern die Möglichkeit, neue Inhalte einzuführen, ohne ein komplett neues Spiel entwickeln zu müssen. Erweiterungen fügten oft neue Gegenstände, Charaktere oder Fähigkeiten hinzu, um die Lebensdauer eines Spiels zu verlängern und die Spieler bei der Stange zu halten.

Später kamen Erweiterungspakete auch in der Welt der Videospiele – vor allem auf dem PC – an. Diese wurden oft als Discs verkauft, die man dem Spiel auf dem Computer hinzufügen konnte. Erweiterungspakete waren auch in Massively Multiplayer Online Games (MMOs) weit verbreitet, von Ultima Online bis World of Warcraft.

Heutzutage bezeichnet das Wort „Erweiterungen“ meist umfangreiche Downloads mit einer großen Menge an Inhalten.

DLC als Mittel zur Monetarisierung

Viele Spielehersteller nutzen DLC als zusätzliche Einnahmequelle. Die Preise können dabei von wenigen Cent bis hin zum Preis des eigentlichen Spiels oder sogar darüber hinaus reichen.

Um die Monetarisierung zu maximieren, werden DLC oft in kleinere Einheiten, sogenannte „Mikrotransaktionen“, aufgeteilt. Diese kleinen Käufe sind oft kosmetische Gegenstände, Outfits oder spielbare Modi. Mikrotransaktionen sind besonders bei Free-to-Play-Spielen eine beliebte Methode zur Refinanzierung.

Eine weitere gängige Option ist der „Season Pass“. Dieser wird oft kurz nach der Veröffentlichung eines Spiels angeboten und ermöglicht es den Spielern, alle aktuellen und zukünftigen DLCs innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu einem reduzierten Preis im Vergleich zum Einzelkauf herunterzuladen. Season Passes sind besonders bei Spielereihen beliebt, die regelmäßig aktualisiert werden, um den Spielern bis zur Veröffentlichung des nächsten Teils kontinuierlich neuen Content zu liefern.

Season Passes stehen jedoch auch in der Kritik. Oftmals werden sie als überteuert und intransparent wahrgenommen, da die Spieler viele Inhalte erst Monate nach dem Kauf erhalten und so nur schwer abschätzen können, ob sich die Investition wirklich lohnt.

Zudem werden umfangreichere DLC-Pakete oft nicht in Season Passes inkludiert, sondern weiterhin separat verkauft.

Von Benutzern erstellter DLC

Nicht alle DLCs stammen von den Spieleentwicklern. Viele Spiele erlauben es den Spielern selbst, eigene Inhalte zu kreieren und zum Download anzubieten. Solcher von Spielern erstellte DLC wird oft als „Mod“ bezeichnet. Benutzergenerierte Inhalte können ein Spiel auf vielfältige Weise erweitern und führen häufig zur Bildung von Sub-Communities und Foren, die sich der Erstellung, dem Vertrieb und der Prüfung von Spiel-Mods widmen.

Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist The Elder Scrolls V: Skyrim. Obwohl Skyrim bereits fast neun Jahre alt ist, gibt es immer noch eine der größten und aktivsten Modding-Communitys im Internet. Eine einfache Google-Suche führt zu Tausenden von Anleitungen, Datenbanken und Tools für das Skyrim-Modding. Dies liegt zum großen Teil daran, dass Bethesda Game Studios (der Entwickler) das Spiel so konzipiert hat, dass es sich benutzerfreundlich und einfach modifizieren lässt.

Community-Inhalte können die Lebensdauer eines Spiels auch dann verlängern, wenn die Entwickler keine Updates mehr veröffentlichen. Blizzards Warcraft III, das im Jahr 2003 herauskam, hat beispielsweise immer noch eine aktive Spieler-Community, was vor allem den vielen Mods zu verdanken ist, die weiterhin gepflegt werden.

DLC bietet mehr Spielspaß

Auch wenn DLC bei manchen großen Spieleherstellern zu fragwürdigen Monetarisierungspraktiken führt, gibt es doch viele Beispiele dafür, dass er zur Verbesserung von Spielen eingesetzt wird.

Ein gutes Beispiel für ein Spiel, das DLC sinnvoll einsetzt, ist das Open-World-Erkundungsspiel No Man’s Sky. Bei der Veröffentlichung wurde es dafür kritisiert, dass es versprochene Features und einzigartigen Content vermissen ließ.

Seitdem hat das Spiel jedoch zahlreiche umfangreiche kostenlose DLC-Updates erhalten. Diese haben das Gameplay erweitert, Multiplayer-Funktionen hinzugefügt, die Menge an Inhalten deutlich erhöht und das Spiel insgesamt noch angenehmer gemacht. No Man’s Sky hat heute eine treue und aktive Spielerbasis und verkauft sich auch weiterhin sehr gut.

Wenn man ein Spiel liebt, ist die Option, mehr davon spielen zu können, immer ein Bonus. Aus diesem Grund begrüßen viele Spieler DLC trotz aller Kritikpunkte.