Warum Sie keine MicroSD-Karten in DSLR- oder spiegellosen Kameras verwenden sollten

Warum Sie keine MicroSD-Karten mit Adapter in Ihrer Kamera verwenden sollten

MicroSD-Karten sind heutzutage weit verbreitet, sei es in Action-Kameras, Smartphones oder Videospielkonsolen. Doch für Ihre dedizierte Kamera, besonders wenn diese keinen nativen MicroSD-Slot hat, sollten Sie vielleicht lieber darauf verzichten. Warum?

Das Problem ist der kleine Plastikadapter, die sogenannte „Hülse“, die fast jeder handelsüblichen MicroSD-Karte beiliegt. Sie ist praktisch, um den Inhalt der MicroSD-Karte auf Laptops oder Desktop-Computern ohne entsprechenden Slot auszulesen, jedoch nicht für den dauerhaften Einsatz gedacht. Die Qualität dieser Hüllen ist oft minderwertig und kann die Schreibgeschwindigkeit Ihrer Kamera beeinträchtigen.

Moderne Kameras verarbeiten enorme Datenmengen: Bilder mit 15 Megapixeln und mehr sowie HD- und 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde oder sogar mehr. Im Gegensatz zu Smartphones haben Kameras in voller Größe wenig internen Speicher und müssen daher alles direkt auf eine Flash-Speicherkarte schreiben. Je mehr Bilder und Videos Sie pro Sekunde aufnehmen, desto schneller muss die Datenübertragung erfolgen.

Daher ist die „Leistung“ einer Speicherkarte so wichtig. Spezifikationen wie „Klasse 10“ oder „UHS-3“ beziehen sich auf die maximale Datenmenge, die die Karte gleichzeitig lesen und schreiben kann. Eine schnelle MicroSD-Karte kann diesen Datendurchsatz zwar meistern, die mitgelieferte SD-Adapterhülle jedoch nicht.

Theoretisch sollte die Hülle die gleiche schnelle Datenübertragung wie die MicroSD-Karte ermöglichen, da die elektrischen Kontakte lediglich miniaturisierte Verlängerungskabel sind. Tatsächlich können einige getestete Hüllen in Laufgeschwindigkeitstests ähnlich gut abschneiden wie die nicht unterstützten MicroSD-Karten. Doch bei Verwendung in einer Hochleistungskamera verlangsamen die zusätzlichen Schreibschritte die Leistung.

Ein Beispiel: Meine Sony Alpha A6000 kann sechs 24-Megapixel-Bilder pro Sekunde aufnehmen. Das klingt wie ein kleines Plastikmaschinengewehr, aber das sind enorme Datenmengen zwischen 20 und 100 Megabyte pro Sekunde, je nach Bildinhalt und Qualitätseinstellung. Wenn der kleine Pufferspeicher der Kamera voll ist, braucht es eine superschnelle SD-Karte, um das volle Potenzial der Hardware auszuschöpfen.

Meine bevorzugte Speicherkarte ist die SanDisk Ultra SDXC. Sie ist für eine Lesegeschwindigkeit von 80 MB/s ausgelegt, die Schreibgeschwindigkeit gibt SanDisk nicht an, aber meine Tests am PC ergaben etwa 40 MB/s. Bei maximaler Bildrate dauert es etwa fünf bis sechs Sekunden, bis die Kamera verlangsamen muss, um ca. 55-60 Bilder weiter zu schreiben.

Ich besitze auch eine Samsung 256 GB EVO Plus MicroSD-Karte, die normalerweise in meinem Smartphone verwendet wird. Sie ist mit ca. 60 MB/s sogar schneller beim Schreiben als die SanDisk SD-Karte. In der Kamera sollte ich damit noch mehr Aufnahmen in voller Geschwindigkeit machen können. Da es sich aber um eine MicroSD-Karte handelt, brauche ich den Adapter. Trotz der U3-Klassifizierung und einer besseren Schreibrate, wird die Kamera bereits nach drei Sekunden und ca. 35 Fotos langsamer. Der einzige Unterschied ist der Adapter, der mit der Kamera und der MicroSD-Karte nicht mithalten kann.

Es ist absolut in Ordnung, MicroSD-Karten in Geräten zu verwenden, die dafür konzipiert wurden. Die meisten Benutzer, die MicroSD-Karten mit Adapter verwenden, werden den Unterschied nicht oder selten bemerken. Wenn Sie Ihre DSLR- oder spiegellose Kamera jedoch für schnelle und zuverlässige Leistung gekauft haben, sollten Sie eine separate Karte kaufen, die speziell für dieses Format entwickelt wurde – in den meisten aktuellen Modellen ist das eine SD-Karte in voller Größe. Sie sind heutzutage recht günstig und die zuverlässigere Leistung ist es wert.