Warum Sie automatische Updates in Chrome niemals deaktivieren sollten

Google Chrome führt automatische Aktualisierungen durch. Es gibt zwar keine einfache Option, diese Updates direkt zu deaktivieren, jedoch existieren verschiedene Methoden, um dies zu umgehen, beispielsweise durch das Stoppen des Google Update Dienstes, welcher für die automatischen Aktualisierungen zuständig ist. Es ist jedoch ratsam, dies nicht zu tun.

Die Zuverlässigkeit von Chrome-Updates

Google hat in Bezug auf Sicherheitsupdates für Chrome eine solide Erfolgsbilanz. Chrome wurde erstmals im Jahr 2008 veröffentlicht. Mehr als ein Jahrzehnt später ist es schwer, ein Beispiel für einen gravierenden Fehler bei einem Update zu finden, der zu Problemen geführt hat. Im Gegensatz dazu gab es bei Windows 10 in den vergangenen Jahren einige bemerkenswerte Fehler bei Updates.

Chrome-Updates erfolgen unkompliziert und automatisch. In der Regel veröffentlicht Google alle sechs Wochen neue Hauptversionen und häufiger kleinere Updates, um Sicherheitslücken und andere Probleme zu beheben. Chrome aktualisiert sich kontinuierlich im Hintergrund und gewährleistet so den Schutz. Die meisten Nutzer werden diese Aktualisierungen kaum bemerken.

Diese Browseraktualisierungen sind zudem nicht hinderlich. Im Unterschied zu Windows Update unter Windows 10, kommt Chrome nicht mit Neustartaufforderungen in den Weg. Chrome aktualisiert sich automatisch im Hintergrund. Wenn Chrome länger geöffnet ist, kann es zu einer Aufforderung zum Neustart des Browsers kommen, aber es wird sich nicht automatisch neustarten und Sie dadurch unterbrechen.

Einmal gab es einen Datenbeschädigungsfehler bei einer kleinen Anzahl von Macs, bei denen Nutzer den Systemintegritätsschutz deaktiviert hatten. Dies war ein beispielloser Vorfall, der unter Windows niemals auftrat.

Sicherheitsrisiken durch Browserlücken

Ist Chrome also fehlerfrei? Keineswegs! Wie alle Webbrowser ist auch Chrome nicht frei von Problemen. Diese sind aber nicht mit Updates verbunden, sondern es handelt sich um Sicherheitslücken.

Moderne Browser sind sehr komplex und immer wieder werden Sicherheitslücken entdeckt. Google und andere Browserentwickler veröffentlichen regelmäßig Updates, um entdeckte Schwachstellen zu beheben oder neuartige Zero-Day-Exploits abzuwehren.

Ohne regelmäßige Sicherheitspatches nutzen Sie einen Google Chrome-Browser, der anfällig für Angriffe ist. Eine schädliche Website, die Sie in Chrome besuchen, könnte Ihren Browser gefährden und Malware auf Ihren Computer installieren – allein durch das Aufrufen der Seite.

Diese Sicherheitsupdates, welche Chrome regelmäßig installiert, dienen dem Schutz. Das Deaktivieren automatischer Updates verhindert, dass Chrome diese Sicherheitspatches installiert, wodurch Sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind.

Es gibt keine Möglichkeit, zu entscheiden, wann Chrome-Updates installiert werden sollen; es gibt nur automatische Updates oder gar keine.

Alternativen zu den automatischen Chrome-Updates

Nehmen wir an, Sie möchten die automatischen Chrome-Updates dennoch nicht. Sie möchten Updates möglicherweise manuell genehmigen, weniger umfangreiche Updates erhalten oder schlicht den Google Updater von Ihrem Rechner entfernen.

Wenn dies zutrifft, empfiehlt es sich, auf einen anderen Browser umzusteigen. Hier sind einige Alternativen, die flexibler sind als Chrome:

Um Browserupdates manuell zu bestätigen, können Sie auf Mozilla Firefox umsteigen. Firefox installiert Updates standardmäßig automatisch. Sie können Firefox aber so einstellen, dass Sie benachrichtigt werden, sobald Updates verfügbar sind, damit Sie diese manuell installieren können. Wählen Sie dazu in Firefox unter „Menü > Optionen > Allgemein“ im Bereich „Firefox erlauben“ die Option „Nach Updates suchen, aber Sie können diese installieren“.
Für weniger häufige neue Funktionen und Oberflächeaktualisierungen können Sie stattdessen Mozilla Firefox ESR wählen. Die Extended Support Release-Version erhält grössere Updates nicht alle 6 Wochen, sondern alle 42 Wochen. Mozilla gewährleistet aber stets die neuesten Sicherheitsupdates.
Wenn Sie nach einem Browser suchen, der Chrome ähnelt, jedoch ohne den Google Updater auskommt, sollten Sie den neuen Microsoft Edge testen. Er basiert auf dem gleichen Open-Source-Chromium-Code wie Chrome und ist auch für Mac und Linux erhältlich. Edge aktualisiert sich zwar automatisch wie Chrome, verwendet aber den Microsoft Updater anstelle von Google. Andere Browser basieren ebenfalls auf Chromium, zum Beispiel der Brave Browser. Soweit bekannt, verwenden alle automatische Aktualisierungen wie Chrome, um die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten.

Egal welchen Browser Sie wählen, ist es essenziell, diesen mit den neuesten Sicherheitspatches auf dem neuesten Stand zu halten. Es ist gefährlich, einen veralteten Browser mit Sicherheitslücken zu verwenden.