Warum ich nicht zu einem Google Pixel Telefon wechseln werde

Wesentliche Erkenntnisse

  • Die Hardware der Google Pixel-Telefone erreicht erst jetzt das Niveau, das man von Premium-Modellen von Apple oder Samsung kennt.
  • Pixel-Telefone sind mit Googles Tensor-Chip ausgestattet, der im Vergleich zu den Top-Snapdragon-Chips von Qualcomm leistungsschwächer ist. Dies führt oft zu Leistungsproblemen und einem ungleichmäßigen Nutzungserlebnis.
  • Im Vergleich zu Samsung-Smartphones bieten Google Pixels eine eher eingeschränkte Android-Erfahrung. Google setzt stark auf Cloud-basierte Dienste anstelle von hardwareseitigen Funktionen.

Die Nexus-Reihe von Google war einst der Inbegriff für pures Android. Die aktuellen Pixel-Modelle erfüllen diesen Anspruch meiner Meinung nach jedoch nicht mehr. Wer nicht tief im Google-Ökosystem verwurzelt ist, erhält ein Telefon, das im Vergleich zur Konkurrenz nicht ganz mithalten kann.

1. Die Pixel-Hardware zeigt noch Verbesserungspotenzial

Rajesh Pandey/www

Anfänglich waren die Pixel-Telefone nicht darauf ausgelegt, mit den Top-Geräten von Samsung und Apple zu konkurrieren. Sie waren preisgünstiger und wurden mit einfacheren Materialien gefertigt.

Dieser Abstand hat sich im Laufe der Zeit verringert. Man könnte sogar behaupten, dass er mit der Pixel 9-Serie komplett geschlossen wurde. Die Displays sind nun sowohl hell als auch hochauflösend. Die Art und Weise, wie Google den Metall- und Glasrahmen der Pixel-Geräte zusammenfügt, erzeugt ein ähnliches Premium-Gefühl. Der Einsatz eines Ultraschall-Fingerabdrucksensors ermöglicht das Entsperren des Telefons mittlerweile genauso schnell wie bei einem Samsung-Gerät.

Es sind diese kleinen, oft nicht in Datenblättern aufgeführten Details, die man in der Vergangenheit bei der Entscheidung für ein Pixel vermisst hat. Trotzdem ist es noch zu früh, diese Sorgfalt als selbstverständlich anzusehen.

Die Pixel Watch verwendet beispielsweise immer noch kein Gorilla Glass und ist daher anfälliger für Kratzer als die Apple Watch oder andere vergleichbare Android-Wear-Uhren. Das Pixel Tablet wirkt nach wie vor wie ein mittelmäßiges Gerät mit Kunststoffgehäuse. Google bleibt ein softwareorientiertes Unternehmen, das noch herausfinden muss, wie man hochwertige Hardware bereitstellt.

2. Leistungsdefizite sind spürbar

Apples eigene Mobile-Prozessoren sind nicht zu unterschätzen, und die meisten Top-Android-Smartphones konkurrieren mit den Snapdragon-Chips von Qualcomm. Diese liegen in Benchmarks zwar leicht unter den Apple-Chips, aber es handelt sich um einen Unterschied, der im alltäglichen Gebrauch kaum auffällt.

Statt eines Snapdragon-Chips verwenden die Pixel-Telefone Googles Tensor-Chip. Im Grunde handelt es sich dabei um einen modifizierten Samsung Exynos-Chip. Samsung verwendet Exynos in vielen seiner internationalen Smartphones, setzt in den USA aber auf Snapdragon, da Exynos in der Leistung nicht ganz mit Qualcomms Chips mithalten kann.

Obwohl Pixel-Smartphones in der Lage sind, fast jedes für Android erhältliche Spiel auszuführen, neigen sie eher zu Frame-Rate-Einbrüchen oder Überhitzung. Zudem kann die Akkulaufzeit unvorhersehbar sein und im Laufe der Zeit können Fehler auftreten.

Das Nutzererlebnis ist uneinheitlich. Manche Pixel-Nutzer berichten jahrelang von hervorragenden Erfahrungen, während andere ratlos sind, warum ihr Gerät innerhalb weniger Jahre zu einem großen Problemfall wird. Ich bevorzuge den zuverlässigeren Snapdragon-Chip, da er sich in all meinen bisherigen Handys als zuverlässig erwiesen hat.

3. Ich ignoriere den Großteil des Google-Ökosystems (einschließlich Gemini)

Kris Wouk / www

Ich mag Android, aber ich bin kein Fan des Google-Ökosystems. Bei jedem Android-Gerät lehne ich während der Ersteinrichtung die meisten Google-Funktionen ab und deinstalliere die vorinstallierten Google-Apps. Bei Pixel-Telefonen bedeutet das, dass ich nach der Einrichtung mit einer Vielzahl von Google-Apps konfrontiert werde, die ich loswerden möchte, und nur wenige wirklich nützliche Apps übrig bleiben.

Von den zwanzig auf dem oben gezeigten Foto sichtbaren vorinstallierten Apps würde ich nur sieben behalten, von denen lediglich vier Google-Apps sind (Google Maps, Google News, YouTube und der Play Store). Ich bin jahrelang als Android-Nutzer gut ohne Google-Apps ausgekommen.

An Gemini habe ich noch weniger Interesse. Google bewirbt die Pixel 9-Serie als Gemini-Telefone und zeigt beim Hochfahren dieser Geräte das Gemini-Logo anstelle des Android-Logos. Dies ist für mich kein Anreiz, die Google-Flaggschiffe für 2024 zu kaufen. Es wirkt eher abschreckend, obwohl es sich um Googles bislang beste Hardware-Angebote handeln soll.

4. Reines Android bietet weniger Funktionen

Manche Nutzer haben Schwierigkeiten, von Pixel-Telefonen zu wechseln, da sie möglicherweise Funktionen verlieren, die sie schätzen. Oftmals handelt es sich dabei aber nicht um in reines Android integrierte Funktionen, sondern um Google-Funktionen, die man nur nutzen kann, wenn man ein Pixel-Telefon mit einem Google-Konto einrichtet. Das Standard-Android, das auf Pixel-Telefonen installiert ist, ist tatsächlich relativ rudimentär.

Im Gegensatz dazu bietet Samsung die funktionsreichste Android-Implementierung. Man kann mehr Einstellungen direkt nach dem Auspacken vornehmen und fast alles andere mit Hilfe von Samsungs Good Lock-App anpassen. Auch die Funktionen des S Pen steigern meine Produktivität mit dem Telefon erheblich. Viele Apps von Samsung sind so gut durchdacht und funktionsreich, dass ich keine Alternativen suche.

Wenn meine Frau und ich beispielsweise ein Video auf meinem Telefon ansehen möchten, ohne die Kinder zu stören, können wir zwei Bluetooth-Kopfhörer mit meinem Telefon verbinden und gemeinsam zuhören. Um etwas Ähnliches auf einem Pixel zu realisieren, muss man zusätzliche Adapter kaufen. Und so wichtig mir diese Funktionen sind, mein größtes Gegenargument ist noch nicht genannt.

5. Google hat keine Alternative zu Samsung DeX

Bertel King / www

Samsung DeX ist das Feature, das mich letztendlich überzeugt hat, ein Samsung-Telefon zu kaufen. Es ermöglicht das Anschließen eines Monitors, Fernsehers oder eines beliebigen externen Displays, um eine Desktop-Arbeitsumgebung mit dem Samsung-Smartphone zu nutzen.

Dies bedeutet, dass ich nicht auf einen Computer zugreifen muss, wenn der Bildschirm meines Handys zu klein für eine bestimmte Aufgabe ist. Auf diese Weise kann ich mein Telefon nicht nur als PC verwenden, sondern auch mit AR-Brillen verbinden, um Spiele und Filme in meinem eigenen privaten Kino zu genießen. Ich kann mein Telefon auch an einen Projektor anschließen, um Familienfilme anzusehen, Präsentationen zu halten oder Fotos zu zeigen.

Samsung-Telefone bieten DeX seit über einem Jahrzehnt an. Hochwertige Motorola-Telefone bieten mittlerweile eine ähnliche Funktion, die Smart Connect heißt (ehemals Motorola Ready For). Vor dem Pixel 8 bewirkte das Anschließen eines Pixel-Telefons an ein externes Display jedoch gar nichts. Selbst mit dem Pixel 8 und Pixel 9 kann man das integrierte Display nur auf dem externen spiegeln – zumindest bis Google seinen experimentellen Desktop-Modus einführt.

6. Pixel bieten die schlechteste Falt-Erfahrung

Zarif Ali / www

Obwohl ich dachte, dass ich Samsung DeX häufig nutzen würde, kommt es tatsächlich nicht so oft zum Einsatz, wie ich erwartet hatte. Auch wenn ich hauptsächlich remote arbeite, nutze ich dennoch hauptsächlich den Bildschirm meines Handys. Das liegt daran, dass ein faltbares Smartphone wie das Galaxy Z Fold 5 viel leistungsfähiger ist, als ich zunächst angenommen hatte.

Es ist nicht nur die Größe des Innenbildschirms, die Faltgeräte so großartig macht, sondern auch die Software. Auf einem Samsung-Falttelefon kann ich mit bis zu drei Apps im Splitscreen Multitasking betreiben, auf eine integrierte Taskleiste zugreifen, jede App in ein schwebendes Fenster ziehen, jede App zu einer schwebenden App-Blase verkleinern oder jede App in ein Fenster minimieren, das ich in die Ecke des Bildschirms schiebe.

Samsung hat großen Aufwand betrieben, um jede App an die gewünschte Größe anzupassen, unabhängig davon, ob der App-Entwickler Tablet-Formate oder App-Fenster unterstützt.

Die Split-Screen-Ansicht des Pixel 9 Pro Fold ist auf zwei Apps gleichzeitig beschränkt. Es gibt überhaupt keine Unterstützung für schwebende Fenster. Wenn eine App keine Tablet-Version hat, sieht man wahrscheinlich schwarze Balken. Während ich also problemlos zwischen fünf Apps auf meinem Z Fold 5 jonglieren kann, müsste ich mich bei einem Pixel auf zwei beschränken.

Innovative Funktionen, wie das Open Canvas-Feature des OnePlus Open, gibt es dort nicht. Diese Funktion bietet ohne Frage eine nahtlose Möglichkeit, mehrere Apps auf einem kleinen Tablet-ähnlichen Bildschirm zu verwalten.

Meine Nutzung eines Android-Smartphones mag weit von der Mainstream-Nutzung entfernt sein, aber ein Pixel kann einfach nicht das tun, was ich von ihm erwarte. Es ist bedauerlich, dass das, was oft als die beste Darstellung von Android angesehen wird, nicht besser zeigt, was das Betriebssystem alles leisten kann. Dies gibt selbst langjährigen Pixel-Nutzern einen Grund, ihre Pixel-Telefone gegen Angebote von Samsung einzutauschen.

Zusammenfassende Bewertung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Pixel-Telefone von Google zwar Fortschritte gemacht haben, aber immer noch hinter den Premium-Geräten von Apple und Samsung zurückbleiben. Von der Hardware über die Leistung bis hin zur Integration in das Google-Ökosystem gibt es Bereiche, in denen Pixel-Nutzer Kompromisse eingehen müssen. Sie bieten zwar einzigartige Funktionen innerhalb des Android-Universums, aber in Bezug auf Vielseitigkeit und Funktionalität können sie mit den führenden Wettbewerbern nicht ganz mithalten. Potenzielle Käufer sollten dies bei der Entscheidung für ein Pixel-Gerät bedenken.