Topia World Builder: Ein Blick auf innovatives mobiles Gaming
Angesichts der immensen Aufmerksamkeit, die dem mobilen Spielen zuteilwird, und der damit verbundenen fortschrittlichen Hardware, ist es an der Zeit, dass ein unkonventionelles Spiel neue Maßstäbe setzt. Moderne Smartphones besitzen eine beeindruckende Leistung, die oft nicht genutzt wird, um ein breiteres Publikum anzusprechen. Entwickler, die sich ausschließlich auf High-End-Geräte konzentrieren, reduzieren ihre potenzielle Nutzerbasis von Milliarden auf nur wenige Millionen, was ein Risiko darstellt, das Entwickler normalerweise scheuen. Gelegentlich sind solche Risiken jedoch für den Fortschritt unerlässlich. Spiele wie Asphalt, The Room und The Walking Dead sind exzellente Beispiele, die die Leistungspotenziale dieser Plattform ausschöpfen, aber sie sind in ihrem Ansatz nicht so einzigartig wie Topia World Builder. Hier ist unsere Analyse.
Zunächst einmal ist es ein unterhaltsames Spiel, das sollte an erster Stelle stehen. Der Wiederspielwert ist begrenzt, aber es bietet Spaß, bevor diese Grenze erreicht wird. Keine In-App-Käufe, übersichtliche Menüs und eine simple, aber tiefgründige Idee machen es zu einem Spiel, das es wert ist, genauer unter die Lupe genommen zu werden. Es ist wichtig zu erwähnen, dass das Spiel nicht perfekt ist, aber es ist die Hoffnung, die es für die Plattform weckt, die es so besonders macht. Die Hoffnung, dass dadurch völlig neue Spielkonzepte entstehen.
Spielmechanik
Topia ist ein Weltenbauspiel, das Elemente von beliebten Spielen wie SimCity und Black and White aufgreift. Der Spieler erhält einen kompletten Planeten, den er nach seinen Wünschen gestalten kann. Er kann ihn mit Pflanzen- und Fleischfressern bevölkern und die Entwicklung des Planeten beobachten. Der Planet kann jederzeit umgestaltet werden. Mehr dazu, wie dies dem Medium zugutekommt, im Fazit. Beim ersten Start ist das Spiel vielleicht nicht sofort verständlich, außer dass man mit zwei Fingern den Planeten durchscrollen kann. Dann folgt ein Tutorial, das erklärt, wie man mit zwei Fingern scrollt, hinein- und herauszoomt, im Hochformat näher herangeht (für kleinere Bildschirme) und ins Querformat wechselt. Die Pinselgröße kann angepasst werden, um das Terrain fein zu bearbeiten. Tiere können durch Ziehen mit dem Finger über das Gelände an verschiedene Orte geführt werden. Es können Grünflächen oder Wüsten hinzugefügt werden, um den Planeten zu verändern. Insgesamt ist jede Funktion des Spiels sehr gut umgesetzt. Es gibt jedoch einige Schwächen. Wenn man beispielsweise nur einen Fleischfresser auf dem gesamten Planeten platziert, kann er sich aus unerklärlichen Gründen vermehren und alle Pflanzenfresser vernichten. Ein Blitz kann eingesetzt werden, um ein Tier zu töten, aber jedes einzelne Tier muss dafür angeklickt werden, was zeitaufwendig sein kann. Der technische Aspekt ist sehr gut umgesetzt, auch wenn die Logik dahinter Schwächen aufweist. Es wäre wünschenswert, wenn es mehr zu tun gäbe, als nur Tiere freizusetzen, aber da dieser Ansatz bereits vorhanden ist, werden die Entwickler gezwungen sein, das Spiel weiterzuentwickeln.
Grafik
Die grafische Gestaltung ist ansprechend. Das Spiel zeigt die Interaktion mit dem Bildschirm durch einen sternenklaren Kondensstreifen an, der der Bewegung des Fingers folgt. Das Terrain ist ansprechend gestaltet, das Wasser wirkt lebendig und jedes freigesetzte Tier bewegt sich selbstständig. Kein Tier gleicht genau einem realen Tier, aber man bekommt dennoch einen Eindruck, zu welcher Kategorie es gehört. Das Spiel läuft flüssig ohne Verzögerungen, bei Bedarf können die Grafikeinstellungen reduziert werden, um sie an ältere oder leistungsschwächere Geräte anzupassen. Der Himmel bewegt sich unaufdringlich um den Bildschirm, und die Tiere leben ihr eigenes Leben, was interessant zu beobachten ist, solange man nicht einen Fleischfresser aussetzt, der sich exponentiell vermehrt und die gesamte Pflanzenfresserpopulation in kurzer Zeit vernichtet. Das Leben eines einzelnen Tieres kann auf Wunsch sogar verfolgt werden. Das Spiel wurde offensichtlich für einen größeren Maßstab entwickelt, aber aus irgendeinem Grund reduziert. Grafisch ist das Spiel ein bemerkenswerter Erfolg. Die Menüs sind jedoch ein anderes Thema: Sie wirken nicht durchdacht und scheinen zufällig angeordnet zu sein, erfüllen aber ihren Zweck.
Sound
Der Sound ist beeindruckend: Fleischfresser knurren und Pflanzenfresser geben Tiergeräusche von sich. Das Auslösen eines Blitzes zum Töten eines Lebewesens erzeugt einen deutlichen Klang. Einige Geräusche deuten darauf hin, dass die Pegel auf einem Nexus 5 entweder schlecht oder gar nicht getestet wurden, da der Sound stark aus dem hörbaren Bereich herausragt. Die Umgebungsgeräusche, darunter plätscherndes Wasser, raschelnde Bäume und Windböen, erwecken den Planeten zum Leben und sorgen für ein immersives Erlebnis. Ungewöhnlich für ein Handyspiel, beeinträchtigt das Ausschalten des Sounds das Spielerlebnis deutlich, was bemerkenswert ist.
Fazit
Das Spiel hat allein genommen einen begrenzten Wiederspielwert. Sobald eine Welt nach eigenen Vorstellungen aufgebaut und mit Leben gefüllt ist, bleibt nichts weiter übrig als zuzusehen. Dies ist der etwas enttäuschende Aspekt. Ohne das Tutorial ist das Spiel schwer zu verstehen, aber ich bin dennoch der Ansicht, dass dieses Spiel insgesamt einen positiven Einfluss auf das mobile Gaming hat. Dies bedeutet, dass wir bald ein voll funktionsfähiges SimCity für Smartphones sehen könnten (nicht diese Empire-ähnlichen Provisorien) oder vielleicht eine Ära der Portierung von Spielen wie Black and White, Cities XL oder sogar Anno 2070. Wir haben die notwendige Hardware, alles, was fehlt, ist der Anreiz, und dieses Spiel ist genau das.