Sollten Sie HDMI, DisplayPort oder USB-C für einen 4K-Monitor verwenden?

Falls Sie vor kurzem einen neuen 4K-Bildschirm erworben haben, sind Sie möglicherweise von der Vielfalt der Anschlüsse auf dessen Rückseite überrascht. HDMI, DisplayPort, USB-C und Thunderbolt sind heutzutage üblich, doch welche Schnittstelle ist die beste und warum?

HDMI 2.1: Der Vielseitige

High Definition Multimedia Interface (HDMI) ist derzeit die am weitesten verbreitete Schnittstelle für Bildschirme. Sie kommt bei Fernsehern zum Einsatz, um Spielkonsolen und Blu-ray-Player zu verbinden. Sie liefert ein stabiles digitales Signal und erlaubt das problemlose Ein- und Ausstecken im laufenden Betrieb, ohne dass Geräte neu gestartet werden müssen.

HDMI 2.1 ist der neueste Standard, der von Herstellern angenommen wird, und bietet eine Bandbreite von 48 Gbit/s. Dies genügt, um einen 10K-Bildschirm mit 60 Bildern pro Sekunde und voller 10-Bit-Farbtiefe anzusteuern. Für 4K-Bildschirme ist HDMI 2.1 mehr als ausreichend.

Die Reihenschaltung mehrerer Monitore – also das Verbinden eines Computers mit einem Monitor und diesen wiederum mit einem weiteren – ist mit HDMI 2.1 möglich. Allerdings sind Monitore, die das unterstützen, eher selten, und in der Regel lassen sich nur zwei Bildschirme gleichzeitig verketten.

HDMI 2.1 bietet einige zusätzliche Funktionen, wie eine limitierte Stromabgabe (eher unüblich) und die Fähigkeit, als Ethernet-Adapter zu dienen (mit dem passenden Kabel). Es unterstützt zudem FreeSync (oder VESA AdaptiveSync), um Tearing zu vermeiden.

HDMI-Kabel sind kostengünstig, aber es ist wichtig zu wissen, dass man sie gegebenenfalls aktualisieren muss, um den vollen Funktionsumfang des 2.1-Standards nutzen zu können.

Obwohl HDMI 2.1 sehr leistungsfähig ist, ist Vorsicht geboten, denn Ihr 4K-Monitor unterstützt möglicherweise nur den älteren HDMI 2.0-Standard. Das würde bedeuten, dass die Ausgabe auf ein 4K-Signal mit 60 Bildern pro Sekunde und 8-Bit-Farbtiefe begrenzt ist. Zudem wäre die Audioausgabe auf 44,1 kHz und 16-Bit-Pass-Through mit nur zwei unkomprimierten Audiokanälen beschränkt (5.1-Audiokanäle sind komprimiert).

Für Gamer ist wichtig, dass HDMI 2.0 FreeSync nicht unterstützt. HDR-Inhalte sind auf statische Metadaten (der HDR10-Standard) begrenzt, im Gegensatz zu 2.1, das dynamische Metadaten (einschließlich HDR10+ und Dolby Vision) unterstützt. Mit älteren HDMI 2.0 4K-Bildschirmen kann man zwar Geld sparen, verliert aber auch einige Features.

Wenn Sie einen 4K-Monitor mit HDMI 2.1 nutzen, ist es unwahrscheinlich, dass Sie an Leistungsgrenzen stoßen. Sollte Ihr Monitor jedoch nur HDMI 2.0 unterstützen, könnte DisplayPort in Bezug auf die Gesamtleistung eine bessere Erfahrung bieten – insbesondere, wenn Sie mehr als zwei Bildschirme in Reihe schalten möchten.

DisplayPort: Leistungsstärker und schneller

DisplayPort ist seit Langem die erste Wahl für PC-Enthusiasten, und das aus gutem Grund. Während HDMI 2.1 auf 48 Gbit/s begrenzt ist, kann der kommende DisplayPort 2.0-Standard eine Bandbreite von 80 Gbit/s verarbeiten. Es ist allerdings wichtig zu wissen, dass Geräte mit DisplayPort 2.0 voraussichtlich erst Ende 2020 auf den Markt kommen werden.

Das bedeutet, dass die meisten Nutzer weiterhin den DisplayPort 1.4-Standard nutzen werden, der im Vergleich zu HDMI 2.0 immer noch gut abschneidet.

DisplayPort 1.4 kann eine 8K-Auflösung bei 60 Bildern mit echter 10-Bit-Farbtiefe verarbeiten, allerdings nur mit Display Stream Compression. Die unkomprimierte Leistung entspricht der von HDMI 2.0 bei 4K/60/8-Bit. Sie können bis zu zwei Monitore per Daisy-Chaining mit 4K-Auflösung verbinden, vorausgesetzt, Ihre Monitore unterstützen dies.

Beim Audio-Passthrough gibt es keine Einschränkungen wie bei HDMI 2.0. DisplayPort 1.4 kann bis zu 192 kHz und 24-Bit-Sound mit 7.1-Kanälen unkomprimierten Audio übertragen. Sie profitieren auch von FreeSync-Unterstützung, da DisplayPort dafür vor der Einführung von HDMI 2.1 erforderlich war.

DisplayPort 1.4a unterstützt auch dynamische Metadaten für HDR-Inhalte, was bedeutet, dass Dolby Vision und HDR10+ für einen erweiterten Helligkeits- und Farbraum unterstützt werden. Die Möglichkeiten Ihres Monitors sind jedoch hier der limitierende Faktor, nicht DisplayPort.

Im Gegensatz zu HDMI fehlt DisplayPort jegliche Form von Ethernet-Unterstützung. Das liegt vor allem daran, dass DisplayPort hauptsächlich für Verbindungen zwischen Computer und Monitor gedacht ist. HDMI hingegen hat ein breiteres Anwendungsfeld, einschließlich dem Anschluss von AV-Receivern, Fernsehern und anderen Unterhaltungselektronikgeräten.

DisplayPort bietet einige Vorteile gegenüber HDMI 2.0, die jedoch meist nur relevant sind, wenn man mehrere Monitore in Reihe schalten möchte. Zukünftig wird mit DisplayPort 2.1 die Wiedergabe von 4K mit Bildraten von mehr als 60 Bildern pro Sekunde in echter 10-Bit-Farbtiefe möglich sein, jedoch nur mit einem Monitor, der das unterstützt.

USB-C: Ideal für Laptop-Nutzer

USB-C bietet ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten. Die Fähigkeit, ein Videosignal über USB-C zu übertragen, basiert auf der Technologie namens USB-C Alt Mode. Im Grunde ist dies DisplayPort über einen USB-C-Stecker. Die Bandbreite und die unterstützten Auflösungen hängen vom verwendeten DisplayPort-Standard ab (momentan wahrscheinlich 1.4).

Das bedeutet, dass alle technischen Aspekte von USB-C DisplayPort über Alt Mode denen eines regulären DisplayPort 1.4 entsprechen. Mit Display Stream Compression ist es theoretisch möglich, ein 4K-Signal mit 60 Bildern und 8-Bit-Farbtiefe trotz 8K-Auflösungen mit 10-Bit zu erhalten.

Einer der Hauptgründe für die Wahl von USB-C ist die Benutzerfreundlichkeit: USB-C-Anschlüsse sind an allen modernen Laptops vorhanden. Sie müssen allerdings sicherstellen, dass Ihr Laptop die Bildausgabe über USB-C Alt Mode unterstützt. Diese Information finden Sie in den technischen Daten oder auf der Webseite des Herstellers.

Die USB-C Alt Mode-Ausgabe sollte auch USB Power Delivery (USB-PD) unterstützen. Wenn Ihr Laptop USB-PD unterstützt (was bei vielen der Fall ist), können Sie Ihren Laptop mit einem einzigen Kabel aufladen und an einen Bildschirm ausgeben.

Es ist ratsam, sich vorab zu informieren, ob Ihr Monitor die benötigte Leistung für Ihren Laptop liefert. Beispielsweise bietet der Dell UltraSharp U3219Q USB-C-Konnektivität mit 90 W USB-PD. Das ist mehr als ausreichend, um ein MacBook Air oder einen Dell XPS 13 Laptop aufzuladen. Es liegt jedoch etwas unter den 96 W, die ein 16-Zoll-MacBook Pro „benötigt“ (obwohl das Gerät selten so viel Strom aufnimmt).

USB-C ist eine gute Wahl, wenn Ihr Laptop kompatibel ist, besonders wenn Sie viel unterwegs sind. USB-PD bedeutet, dass Sie kein Ladegerät mitnehmen müssen, um es an einem Monitor anzuschließen. Zudem profitieren Sie von allen Vorteilen von DisplayPort 1.4, der immer noch ein leistungsstarker Standard ist.

Es gibt jedoch einige Unklarheiten darüber, ob die Verkettung mehrerer 4K-Monitore über USB-C möglich ist. Wenn Ihnen das wichtig ist, sollten Sie sich besser für DisplayPort entscheiden oder einen Thunderbolt 3-Monitor in Betracht ziehen.

Thunderbolt: Optimal für Daisy-Chaining und Macs

Thunderbolt verwendet ebenfalls den USB-C-Anschluss, doch damit enden die Gemeinsamkeiten. Thunderbolt 3 ist eine aktive Technologie, die bei Verwendung eines Thunderbolt 3-Kabels eine Bandbreite von bis zu 40 Gbit/s bietet. USB 3.2 Gen 2 ist eine passive Technologie, die bis zu 20 Gbit/s ermöglicht.

Obwohl beide Technologien denselben USB-C-Anschluss nutzen, sind sie nicht austauschbar. Thunderbolt 3 bietet durch die zusätzliche Bandbreite entscheidende Vorteile gegenüber dem neuesten USB-Standard. Es ist möglich, zwei 4K-Bildschirme (mit 60 Bildern), einen einzelnen 4K-Bildschirm (mit 120 Bildern) oder einen einzelnen 5K-Bildschirm (mit 60 Bildern) über ein einziges Thunderbolt 3-Kabel anzusteuern.

Auf einem 16-Zoll MacBook Pro von 2019 können zwei Thunderbolt-Kabel vier verkettete 4K-Bildschirme oder zwei 5K-Bildschirme ansteuern. Apple ist von Anfang an ein starker Verfechter dieser Technologie, weshalb Thunderbolt die ideale Wahl für Mac-Nutzer sein kann.

Thunderbolt 3 ermöglicht Ihnen nicht nur die Reihenschaltung von Monitoren, sondern auch den Anschluss anderer Geräte wie externer Speicherarrays, Docks oder sogar externe GPU-Gehäuse.

Sie benötigen einen Thunderbolt 3-fähigen Monitor, wenn Sie Thunderbolt 3 zur Bildausgabe nutzen wollen. Diese sind in der Regel teurer als durchschnittliche HDMI- oder DisplayPort-4K-Monitore. Auch die erforderlichen Thunderbolt-3-Kabel sind nicht gerade billig.

Denken Sie an Thunderbolt, wenn es aktuell noch keine Option für Sie ist. Der Highspeed-Thunderbolt-Speicher ist die Investition wert und spart außerdem Kabel.

Wenn Sie bereits die Möglichkeit haben, ist Thunderbolt auf jeden Fall lohnenswert, besonders wenn Sie mehrere 4K-Bildschirme in Reihe schalten wollen.

Es lohnt sich wahrscheinlich nicht, das Geld für ein teures Thunderbolt-3-Kabel auszugeben, wenn Sie nur einen einzelnen Monitor verwenden, da es keine großen Vorteile bringt.

Welche Schnittstelle ist die Richtige für Sie?

Die Wahl der richtigen Schnittstelle hängt letztlich davon ab, was Sie erreichen wollen und welche Technologien Ihnen zur Verfügung stehen. Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels ist HDMI 2.1 bereits auf dem Markt. Es bietet die höchste Bandbreite in Bezug auf maximale Auflösung, Bildrate und Farbtiefe und ist eine solide Wahl.

DisplayPort 1.4 ist aufgrund seiner überlegenen Bandbreite und Daisy-Chaining-Fähigkeiten immer noch HDMI 2.0 vorzuziehen. Wenn Sie jedoch nicht mehrere Monitore verwenden, sind die beiden relativ gleichwertig.

USB-C hängt letztendlich davon ab, ob Ihr Laptop den USB-C-Alt-Modus mit DisplayPort unterstützt und ob der Monitor genügend Strom liefert, um Ihren Laptop aufzuladen. Wenn Ihr Laptop beide Funktionen unterstützt, ist USB-C eine komfortable Wahl.

Thunderbolt 3 ist die schnellste Verbindung mit der höchsten Datenbandbreite. Für die Verkettung von zwei 4K-Monitoren oder den Anschluss eines 5K-Bildschirms ist sie nahezu unschlagbar. Sie können auch andere Geräte anschließen, was ein Pluspunkt ist. Sie benötigen jedoch sowohl auf der Monitor- als auch auf der Computerseite Unterstützung und ein oder zwei teure Kabel.