Windows 10 erfasst Diagnosedaten von seinen Nutzern. Anfangs hat Microsoft die Nutzer für diese Datenerfassung automatisch angemeldet, ohne dass dies im Vorfeld transparent kommuniziert wurde. Erst wenn ein Benutzer zufällig auf die entsprechende Einstellung stieß, bemerkte er, dass seine Daten gesammelt werden. Obwohl diese Daten nicht direkt personenbezogen sind, störte es viele Nutzer, dass Microsoft diese nicht im Voraus angekündigt hatte. Dies führte natürlich zu der Entscheidung vieler Nutzer, die Datenerfassung aus Sorge um ihre Privatsphäre zu deaktivieren. Windows 10 fragt nun bei Updates oder Neuinstallationen des Betriebssystems, ob die Datenerfassung aktiviert oder deaktiviert werden soll. Für diejenigen, die das Sammeln von Informationen erlauben, hat Microsoft eine neue Funktion eingeführt, mit der man die gesammelten Diagnosedaten einsehen kann.
Einsicht in Diagnosedaten
Diese neue Funktion wird über eine App namens Diagnosedaten-Viewer bereitgestellt. Die App kann im Microsoft Store heruntergeladen und installiert werden, funktioniert aber nur unter Windows 10 Insider Build 17083 oder neuer. Wenn die Funktion aktiviert ist, kann sie bis zu 1 GB Speicherplatz in Anspruch nehmen.
Wenn Sie Windows 10 Insider Build 17083 verwenden, können Sie die App über den oben genannten Link installieren. Alternativ können Sie die Einstellungen-App öffnen und zu „Datenschutz“ > „Diagnose & Feedback“ navigieren. Scrollen Sie nach unten und klicken Sie auf den Button „Diagnosedaten-Viewer“. Daraufhin öffnet sich die Seite des Diagnostic Data Viewer im Microsoft Store. Wenn die App bereits installiert ist, wird sie direkt gestartet. Die App kann auch über die Liste der installierten Apps im Startmenü gestartet werden.
Die Diagnosedaten-Viewer-App
Die Diagnosedaten-Viewer-App bietet einen detaillierten Einblick in die gesammelten Informationen. Es ist auch möglich, sich nur grundlegende Informationen anzeigen zu lassen, indem man im App-Menü den Schalter „Nur grundlegende Diagnosen anzeigen“ aktiviert.
Die detaillierten Informationen können nach Kategorien geordnet angezeigt werden. Dazu gehören zum Beispiel der Browserverlauf, die Gerätekonnektivität und -konfiguration, Handschriftdaten, Eingabedaten und Sprachgeschwindigkeit sowie die Produkt- und Serviceleistung. Diese Kategorien vermitteln einen Eindruck davon, welche Art von Informationen von Windows 10 erfasst werden.
Die Daten können exportiert und die Stichprobenrichtlinien von Microsoft eingesehen werden. Über die Schaltfläche „Datenschutzeinstellungen“ kann man direkt zu den entsprechenden Einstellungen in der Einstellungs-App springen, um zu ändern, wie viele Daten Windows 10 erfassen darf. Es ist auch möglich, die Daten jederzeit zu löschen, allerdings wird dadurch nur eine lokale Kopie gelöscht. Falls die Informationen bereits an Microsoft gesendet wurden, werden sie nicht aus deren Datenbank gelöscht.
Es ist wichtig zu betonen, dass die von Windows 10 gesammelten Daten nicht auf einen bestimmten Nutzer zurückgeführt werden können. Die Handschrift- und Eingabedaten beispielsweise werden genutzt, um die Handschriftenerkennung in Windows 10 zu verbessern. Andere Systemdaten helfen Microsoft, nützliche Informationen wie eine App-Kompatibilitätsliste für Windows 10 zu erstellen. Die Datenerfassung ist also nicht nur zum Nachteil des Nutzers.