Der VLC Media Player ist auf den meisten Linux-Distributionen verfügbar. Oftmals ist jedoch eine ältere Version (2.x) vorinstalliert, anstelle der aktuellen Version 3.0. Eine der wichtigsten Neuerungen in VLC 3.0 ist die Unterstützung für Chromecast. Wer also Videos via Chromecast mit VLC streamen möchte, muss auf die Version 3.0 aktualisieren. Hierfür gibt es verschiedene Wege.
Aktualisierung auf VLC 3.0
Beginnen Sie, indem Sie den Update-Manager Ihres Linux-Systems aktualisieren und sämtliche verfügbaren Updates installieren. Möglicherweise ist darunter auch ein Update für VLC. Sollte dies nicht der Fall sein und Sie verwenden immer noch nicht VLC 3.0, folgen Sie den Anweisungen für Ihre jeweilige Linux-Distribution.
Entfernen der alten Version
Obwohl VLC 3.0 als stabil gilt, wird es von vielen Linux-Distributionen nicht standardmäßig bereitgestellt. Auch die Zuverlässigkeit einiger „stabiler“ Software-Repositories ist fragwürdig. Um diese Schwierigkeiten zu umgehen, fokussieren wir uns auf das Upgrade von VLC via Snap und Flatpak. Falls Sie keine Snaps oder Flatpaks verwenden möchten, können Sie den Quellcode von VLC herunterladen und diesen selbst kompilieren.
Bevor Sie mit der Anleitung fortfahren, öffnen Sie bitte ein Terminal und deinstallieren Sie die vorhandene VLC-Version von Ihrem Linux-System. Im Anschluss können Sie die Anweisungen für die Installation von VLC 3.0 via Snap oder Flatpak befolgen.
Hinweis: Arch Linux sollte die Version 3.0 bereits in den Standard-Repositories anbieten. Arch-Nutzer können also ihr System aktualisieren und dann dem restlichen Tutorial folgen.
Deinstallation unter Ubuntu/Debian
sudo apt remove vlc --purge
oder
sudo apt-get remove vlc --purge
Deinstallation unter Fedora
sudo dnf remove vlc
Deinstallation unter OpenSUSE
sudo zypper remove vlc
Installation von VLC 3.0
Nachdem die vorherige VLC-Version entfernt wurde, können wir gefahrlos Snap oder Flatpak nutzen, um auf eine neuere Version der Software zu wechseln. Folgen Sie den nachstehenden Anweisungen zur Installation.
Installation von VLC 3 via Snap
VLC 3.0 ist via Snap verfügbar. Sollten Sie noch keine Snap-Unterstützung auf Ihrem Linux-System haben, finden Sie hier eine Anleitung zur Einrichtung. Nach der Einrichtung verwenden Sie folgenden Befehl, um die aktuelle Version von VLC zu installieren:
sudo snap install vlc
Zum Entfernen von VLC via Snap nutzen Sie folgenden Befehl:
sudo snap remove vlc
Installation von VLC 3 via Flatpak
Dank Flathub kann VLC 3.0 auch als Flatpak heruntergeladen werden. Um diese Version zu installieren, müssen Sie zuerst Flatpak auf Ihrem Linux-System aktivieren. Öffnen Sie danach ein Terminal und installieren Sie die Software mit diesem Befehl:
flatpak install flathub org.videolan.VLC
Zum Deinstallieren von VLC via Flatpak nutzen Sie:
sudo flatpak uninstall org.videolan.VLC
Ubuntu 18.04 LTS
Während die Installation der neuesten stabilen Version von VLC (3.0) auf aktuellen Ubuntu-Versionen schwierig sein kann, wird das neue LTS diese Version bereitstellen. Ubuntu 18.04 wurde am 17. April veröffentlicht. Möchten Sie nicht so lange warten? Dann finden Sie hier eine Anleitung zur frühzeitigen Nutzung von Ubuntu 18.04.
Für die Installation von VLC 3 in Ubuntu 18.04 verwenden Sie:
sudo apt install vlc
VLC mit Chromecast nutzen
Das Abspielen von Videodateien von VLC auf einem Chromecast-Gerät unter Linux ist unkompliziert. Starten Sie den VLC-Player und klicken Sie auf „Medien“ und dann auf „Datei öffnen“. Wählen Sie im sich öffnenden Dateibrowser Ihre Lieblingsvideodatei aus. Alternativ können Sie auch die Umschalttaste gedrückt halten und mehrere Dateien gleichzeitig zur Wiedergabeliste hinzufügen.
Starten Sie die Wiedergabe, um zu prüfen, ob alles reibungslos funktioniert. Sollte dies nicht der Fall sein, ist ein Übertragung via Chromecast möglicherweise nicht sinnvoll.
Falls die Wiedergabe jedoch problemlos funktioniert, klicken Sie auf „Wiedergabe“ und anschließend auf „Renderer“. Standardmäßig ist hier „lokal“ ausgewählt, was bedeutet, dass die Wiedergabe auf dem lokalen Rechner erfolgt. Unter „lokal“ sollte VLC die verfügbaren Google Chromecast Geräte (sowie Google Cast-fähige Geräte wie Smart TVs oder Android TVs) auflisten.
Wählen Sie Ihr Chromecast-Gerät aus dem Menü aus, um die Videoausgabe auf den Chromecast zu übertragen. Von dort aus können Sie das VLC-Wiedergabefenster als Fernbedienung nutzen.
Zum Beenden der Wiedergabe schließen Sie einfach das Fenster. Sollten Sie die Wiedergabe auf dem Chromecast beenden, ohne die eigentliche Wiedergabe anzuhalten, gehen Sie wieder zu „Wiedergabe“, klicken auf „Renderer“ und stellen die Ausgabe von Chromecast wieder auf „lokal“.
Chromecast unter Linux
Mit der neuen Version VLC 3.0 können Sie nun komfortabel lokale Medien von Ihrem Linux-Rechner auf Google Cast-Geräte übertragen. Es können jedoch gelegentlich Probleme auftreten. Sollten Sie Probleme mit der Übertragung von Medien via VLC haben, können Sie sich das Castnow-Tool ansehen. Es ist eine Terminalanwendung, mit der Sie lokale Medien über die Kommandozeile an Google-Geräte senden können.
Alternativ zur Verwendung von VLC oder Castnow können Sie auch Google Chrome mit integrierter Google Cast-Unterstützung nutzen. Falls weder VLC noch Castnow Ihren Ansprüchen gerecht werden, stellt die Installation von Chrome eine weitere Option dar. Mit dem Chrome Browser und der DriveCast Erweiterung können Sie Dateien aus Google Drive auf Chromecast abspielen.