So verwenden Sie den Gnome-Modus „Nachtlicht“.

Die Bedeutung des Nachtlichtmodus unter Linux

Blaues Licht, das von Bildschirmen ausgestrahlt wird, kann eine erhebliche Belastung für Ihre Augen darstellen und Ihren natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus, auch bekannt als zirkadianer Rhythmus, negativ beeinflussen. Es suggeriert Ihrem Gehirn fälschlicherweise, dass es Tag ist. Eine solche Störung kann zu Problemen mit Ihrem Immunsystem und einer reduzierten Produktion des schlaffördernden Hormons Melatonin führen, was wiederum Ihren Schlafzyklus durcheinanderbringen kann.

Für Linux-Nutzer gab es bisher Tools wie RedShift und F.lux, um den Blaulichtanteil zu reduzieren. Jedoch sind diese Anwendungen nicht immer einfach zu bedienen, was viele Nutzer davon abhalten kann, sie einzusetzen. Das Gnome-Projekt hat dies erkannt und eine benutzerfreundliche „Nachtlicht“-Funktion entwickelt. Diese einfache Option ermöglicht es, Blaulicht automatisch herauszufiltern.

Wichtig: Bevor Sie den „Nachtlicht“-Modus von Gnome aktivieren, stellen Sie bitte sicher, dass andere Blaulichtfilter-Programme wie Redshift oder F.lux deaktiviert sind, da es sonst zu Konflikten kommen kann.

Gnome Shell aktualisieren

Der „Nachtlicht“-Modus wurde mit Gnome Shell Version 3.24 eingeführt. Um diese Funktion nutzen zu können, benötigen Sie mindestens diese Version oder eine neuere. Falls Sie nicht sicher sind, wie Sie Gnome aktualisieren können, finden Sie hier eine Anleitung für verschiedene Distributionen:

Ubuntu

Ubuntu 18.04 LTS wird mit Gnome Shell 3.28 ausgeliefert, sodass Sie den „Nachtlicht“-Modus problemlos nutzen können. Nutzer von 16.04 LTS müssen jedoch ein Upgrade durchführen, da die mitgelieferte Gnome-Version zu alt ist.

Um von 16.04 LTS auf 18.04 LTS zu aktualisieren, suchen Sie in der Anwendungsübersicht nach „Software-Updates“ und starten Sie das Programm. Lassen Sie Ubuntu die Aktualisierung durchführen. Ihnen wird dann eine Benachrichtigung zum Upgrade auf 18.04 angezeigt. Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm, um Ihr System auf die neueste Version von Ubuntu zu bringen und die neue Nachtlichtfunktion zu genießen.

Debian

Debian ist bekannt für seine Stabilität, was oft bedeutet, dass die mitgelieferte Gnome Shell-Version nicht die aktuellste ist. Viele Debian-Nutzer verpassen daher neue Funktionen. Glücklicherweise gibt es eine Möglichkeit, Gnome Shell unter Debian zu aktualisieren, indem Sie von „Stable“ auf „Testing“ wechseln.

Ändern Sie dazu die Codenamen in der Datei `/etc/apt/sources.list` von „Stable“ oder „Stretch“ zu „Testing“ oder „Buster“.

Benötigen Sie weitere Hilfe beim Aktualisieren Ihres Debian-Systems? Hier finden Sie eine ausführliche Anleitung.

Arch Linux

Arch Linux ist oft eine der ersten Distributionen, die Gnome Shell-Updates erhalten. Wenn Sie Arch Linux verwenden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie bereits Zugriff auf den „Nachtlicht“-Modus haben.

Falls Sie Ihr Arch-System schon länger nicht mehr aktualisiert haben, führen Sie im Terminal ein schnelles Pacman-Update aus, um sicherzustellen, dass Sie die aktuellste Version von Gnome verwenden:

sudo pacman -Syyuu

Fedora

Jede Version von Fedora beinhaltet die neueste Version der Gnome Shell. Die Entwickler bemühen sich stets, diese auf dem aktuellen Stand zu halten. Um die neue Gnome Nachtlicht-Funktion unter Fedora Linux nutzen zu können, stellen Sie sicher, dass Ihre Version des Betriebssystems auf dem neuesten Stand ist.

OpenSUSE

Viele OpenSUSE-Nutzer bevorzugen die LEAP-Version wegen ihrer Stabilität und Zuverlässigkeit. Das führt jedoch oft dazu, dass die Gnome Shell-Version nicht immer auf dem neuesten Stand ist und neue Funktionen später verfügbar sind.

Um die Gnome Night Light-Funktion nutzen zu können, müssen OpenSUSE-Nutzer möglicherweise auf Tumbleweed wechseln, da LEAP Software nicht so schnell aktualisiert.

Generisches Linux

Die meisten Linux-Distributionen haben eine einigermaßen aktuelle Version der Gnome Shell. Wenn Sie unsicher sind, welche Version auf Ihrem System installiert ist, öffnen Sie das Terminal und geben Sie folgenden Befehl ein:

gnome-shell --version

Sollte es Ihnen nicht möglich sein, die neueste Gnome-Version auf Ihrem Linux-System zu installieren, erwägen Sie eine Distribution wie Ubuntu, Arch Linux oder Fedora, da diese zuverlässig aktuelle Versionen bereitstellen.

Nachtlicht aktivieren

Der Nachtlichtmodus ist in den Gnome-Anzeigeeinstellungen integriert. Um ihn zu aktivieren, drücken Sie die Windows-Taste, suchen Sie nach „Anzeige“ und starten Sie die Einstellungen.

Suchen Sie im Fenster der Anzeigeeinstellungen nach „Nachtlicht“ und klicken Sie darauf.

Im Optionsfenster „Nachtlicht“ schieben Sie den Regler von „Aus“ auf „Ein“. Sobald das Nachtlicht aktiviert ist, sollte sich die Farbtemperatur Ihres Bildschirms automatisch an die von Gnome vorgeschlagene anpassen.

Gnome Nachtlicht konfigurieren

Der Nachtlichtmodus ist sehr praktisch, da er die Einrichtung automatisch übernimmt. Technisch versierte Benutzer bevorzugen jedoch möglicherweise eine manuelle Konfiguration.

Um den Nachtlichtmodus in Gnome Shell manuell zu konfigurieren, öffnen Sie die Gnome-Anzeigeeinstellungen und klicken Sie auf „Nachtlicht“.

Klicken Sie auf die Schaltfläche „Manuell“. Dadurch können Sie den Zeitplan für den Nachtlichtmodus optimieren und an Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen.