So verwandeln Sie einen Raspbery Pi in einen Plex-Server

Plex Media Server sind eine ausgezeichnete Wahl, um Filme, Serien und andere Medien zentral zu speichern und darauf zuzugreifen. Die Hardware für einen Plex Server kann jedoch kostspielig und/oder energieintensiv sein. Eine gute Alternative, um diese Kosten zu senken, ist die Verwendung eines Raspberry Pi als Plex Server.

Wichtige Aspekte

Ein Raspberry Pi als Plex Server bietet einige Vorteile. Er benötigt weniger Platz als ein herkömmlicher Server oder PC und verbraucht deutlich weniger Strom, selbst im Dauerbetrieb. Ein weiterer Pluspunkt ist der geringere Preis im Vergleich zu anderer Hardware, die als Server dienen kann.

Es gibt aber auch Nachteile. Der Raspberry Pi 3 ist mit einem ARM-Prozessor ausgestattet, der für die Transkodierung von Videos nicht optimal geeignet ist. Es empfiehlt sich daher, Videos im MKV-Format zu speichern, da dieses Format üblicherweise keine Transkodierung erfordert. Fast alle Plex-Player unterstützen MKV ohne Probleme, es gibt jedoch einige Smart-TVs, die damit Schwierigkeiten haben könnten.

Zudem ist die Wiedergabe von Videos in Blu-ray-Qualität über das Netzwerk, insbesondere bei Fernzugriff, und 4K-Videos problematisch. Es ist auch wichtig zu wissen, dass die Nutzung eines Raspberry Pi als Plex Server nicht offiziell unterstützt wird und Software-Updates manuell durchgeführt werden müssen.

Unter Berücksichtigung dieser Einschränkungen ist der Raspberry Pi dennoch eine brauchbare Alternative als Plex Media Server.

Erste Schritte

Die Kosten für einen Raspberry Pi als Plex Server sind im Vergleich zu einem dedizierten PC oder einer NVIDIA Shield gering. Benötigt werden:

Optional kann ein Gehäuse mit Kühlkörper sinnvoll sein. Für die Einrichtung wird außerdem ein Monitor, eine Tastatur und eine Maus benötigt, die nach der Installation nicht mehr zwingend notwendig sind.

Die Einrichtung des Raspberry Pi erfolgt in den Standardschritten. Am einfachsten ist die Verwendung von NOOBS zur Installation der aktuellen Raspbian-Version.

Nach der Installation von Raspbian erfolgt die weitere Konfiguration über das Terminal. Hier sind keine Terminal-Kenntnisse erforderlich, die folgenden Befehle können einfach kopiert und eingefügt werden.

Software konfigurieren

Zuerst sollte der Raspberry Pi auf den neuesten Stand gebracht werden. Dies geschieht mit folgenden Befehlen:

sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade

Bei Aufforderung das Root-Passwort eingeben. Alternativ kann ’su‘ verwendet werden, um ’sudo‘ zu umgehen.

Nachdem alle Updates abgeschlossen sind, muss das Paket ‚apt-transport-https‘ installiert werden, um den Download von Plex Server über HTTPS zu ermöglichen. Dies erfolgt mit folgendem Befehl:

sudo apt-get install apt-transport-https

Im nächsten Schritt muss der kryptographische Schlüssel der Webseite dev2day, der Quelle der Software, hinzugefügt werden:

wget -O - https://dev2day.de/pms/dev2day-pms.gpg.key | apt-key add -

Das dev2day-Repository wird nun zur Paketquellenliste hinzugefügt:

echo "deb https://dev2day.de/pms/ stretch main" >> /etc/apt/sources.list.d/pms.list

Nachdem das dev2day-Repository hinzugefügt wurde, ist es Zeit, die Paketliste zu aktualisieren:

sudo apt-get update

Nun kann der Plex Media Server installiert werden. Dazu wird folgender Befehl eingegeben:

sudo apt-get install plexmediaserver-installer

Nach der Installation der Plex Server Software sind noch einige Details zu beachten.

Abschließende Schritte

Um Berechtigungsprobleme zu vermeiden, sollte Plex unter dem Benutzer ‚pi‘ laufen. Dies wird mit folgendem Befehl geändert:

sudo nano /etc/default/plexmediaserver.prev

In der Datei ist folgende Zeile zu finden:

PLEX_MEDIA_SERVER_USER=plex

Das Wort ‚plex‘ wird durch ‚pi‘ ersetzt und die Datei mit Strg+X geschlossen und gespeichert.

Für zuverlässigen Fernzugriff wird eine statische IP-Adresse benötigt. Nach einem Neustart des Raspberry Pi wird im Terminal der Befehl ausgeführt:

hostname -I

Die angezeigte IP-Adresse notieren oder in einen Texteditor kopieren.

Nun die Datei ‚cmdline.txt‘ mit folgendem Befehl öffnen:

sudo nano /boot/cmdline.txt

Am Ende der Datei wird folgender Eintrag hinzugefügt:

ip=DieNotierteIP

Dabei wird ‚DieNotierteIP‘ durch die notierte IP-Adresse ersetzt. Die Datei wird wieder mit Strg+X geschlossen und gespeichert.

Abschließend wird der Raspberry Pi mit dem Befehl neu gestartet:

sudo reboot

Der Raspberry Pi ist nun als Plex Server einsatzbereit. Im Browser kann über plext.tv/web der Plex Server gefunden und mit dem eigenen Konto verknüpft werden. Anschließend muss der Raspberry Pi so konfiguriert werden, dass er ein externes Laufwerk erkennt, DVDs oder Blu-rays gerippt und die Mediendateien gemäß den Plex-Richtlinien organisiert werden.

Nach Abschluss der Konfiguration ist die Mediensammlung auf nahezu jedem Gerät von Smartphone bis Spielekonsole zugänglich. Dies ist eine hervorragende Option, um einen Plex Server zu betreiben, ohne das Budget zu sprengen.