Die Foto-App von Apple bietet zwar eine integrierte Funktion zum Ausblenden von Bildern und Videos, diese stellt jedoch keinen ausreichenden Schutz vor neugierigen Blicken dar, wenn jemand Zugriff auf Ihr Telefon hat. Wenn Sie Ihre privaten Aufnahmen wirklich geheim halten möchten, sind hier einige effektivere Methoden.
Fotos und Videos in der Foto-App verbergen
Wenn Sie mit Ihrem iPhone oder iPad ein Foto machen, wird dieses automatisch in Ihrer Fotobibliothek gespeichert. Wenn Sie Ihr Smartphone häufig nutzen, um beispielsweise Bilder Ihrer Katze zu zeigen, gibt es womöglich Aufnahmen, die nicht für jedermanns Augen bestimmt sind.
Um zu verhindern, dass bestimmte Fotos oder Videos in Ihrer regulären Bibliothek erscheinen, können Sie in der iOS-Foto-App die Option „Ausblenden“ verwenden. Dadurch werden die ausgewählten Dateien aus der Hauptansicht unter dem Reiter „Fotos“ entfernt. Sie werden dort nicht mehr angezeigt und auch keine „Für dich“-Empfehlungen basierend auf diesen Aufnahmen erstellt.
So blenden Sie ein Foto oder Video aus:
Wählen Sie das Foto oder Video, das Sie verbergen möchten.
Tippen Sie auf das Teilen-Symbol unten links.
Scrollen Sie nach unten und wählen Sie die Option „Ausblenden“.
Das ausgewählte Foto oder Video ist nun ausgeblendet. Alle ausgeblendeten Elemente finden Sie in einem Album namens „Versteckt“, das sich im Reiter „Alben“ der Foto-App befindet. Scrollen Sie in dieser Liste ganz nach unten, um es unter „Andere Alben“ zu finden.
Das Problem mit der Ausblendfunktion in der Foto-App
Die beschriebene Methode bietet nur einen minimalen Schutz. Es ist nicht möglich, das versteckte Album zu sperren oder gar einzelne Fotos mit Face- oder Touch-ID oder einem Passwort zu sichern.
Das größte Problem ist, dass alle ausgeblendeten Medien an einem einzigen, leicht zugänglichen Ort abgelegt werden. Jeder, der Ihr entsperrtes Telefon benutzt, kann mit wenigen Klicks auf diesen versteckten Ordner zugreifen.
Die Funktion „Ausblenden“ dient in erster Linie der Übersichtlichkeit Ihrer Hauptbibliothek. Sie ermöglicht es Ihnen, Aufnahmen zu behalten, ohne diese komplett zu löschen. Viele iPhone- und iPad-Nutzer wenden diesen Trick an, doch wenn Sie Ihre privaten Medien tatsächlich verbergen wollen, sollten Sie auf diese Funktion eher verzichten.
Wenn Sie Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes haben, sollten Sie die Ausblendfunktion nicht nutzen, sofern Dritte Zugriff auf Ihr entsperrtes Telefon haben. Sie ist eher dafür geeignet, die Bibliothek aufzuräumen, sollte aber nicht als leicht zugänglicher Speicherort für Ihre peinlichsten Aufnahmen dienen.
Apple könnte die Funktion verbessern, indem das „Versteckt“-Album mit einem Passwort oder Passcode geschützt und der Zugriff optional über Face- oder Touch-ID möglich wäre.
Es bleibt zu hoffen, dass Apple eine solche Verbesserung in iOS 14 oder einer späteren Version seines Betriebssystems implementiert.
Fotos in der Notizen-App verbergen
Die Notizen-App von Apple bietet die Möglichkeit, einzelne Notizen zu sperren. Sie können also einer Notiz Medien hinzufügen und diese anschließend mit einem Passwort schützen. Auch die Entsperrung per Face- oder Touch-ID ist möglich. Sobald ein Foto oder Video in einer gesperrten Notiz gespeichert wurde, können Sie es auch aus Ihrer Hauptfotobibliothek löschen.
Zunächst müssen Sie das gewünschte Foto oder Video in die Notizen-App übertragen. Gehen Sie dafür wie folgt vor:
Wählen Sie das Bild oder Video aus, das Sie ausblenden möchten. (Sie können auch mehrere Dateien auswählen.)
Tippen Sie auf das Teilen-Symbol unten links.
Wählen Sie in der Liste der Apps „Notizen“ aus. (Falls die App nicht angezeigt wird, tippen Sie auf „Mehr“ und wählen Sie „Notizen“ aus der Liste.)
Wählen Sie die Notiz aus, in der Sie die Anhänge speichern möchten (standardmäßig ist dies eine „Neue Notiz“) und geben Sie eine optionale Beschreibung im Feld darunter ein.
Tippen Sie auf „Speichern“, um die Medien in die Notizen-App zu exportieren.
Gehen Sie nun wie folgt vor, um die gerade erstellte Notiz zu sperren:
Öffnen Sie die Notizen-App und wählen Sie die neu erstellte Notiz aus (diese sollte ganz oben in der Liste stehen).
Wischen Sie auf dem Titel der Notiz nach links, um das Schloss-Symbol anzuzeigen.
Tippen Sie auf das Schloss-Symbol, um die Notiz zu sperren. Wenn Sie zuvor noch keine Notiz gesperrt haben, werden Sie aufgefordert, ein Passwort festzulegen und Face- oder Touch-ID zu aktivieren. Dieses Passwort gilt für alle gesperrten Notizen, also merken Sie es sich gut oder speichern Sie es in einem Passwort-Manager.
Um die Notiz in Zukunft zu sperren oder zu entsperren, tippen Sie darauf und authentifizieren Sie sich mit Ihrem Passwort, Face ID oder Fingerabdruck.
Auch diese Methode hat ihre Grenzen. Beispielsweise können Sie keine Fotoanhänge zu einer bereits bestehenden gesperrten Notiz hinzufügen, selbst wenn Sie diese vorher manuell entsperren. Dies erschwert die Verwendung einer einzigen Notiz für alle Ihre versteckten Inhalte.
Allerdings können Sie in der Notizen-App einen Ordner (z.B. „Privat“ oder „Versteckt“) erstellen und Ihre privaten Notizen dort ablegen. Diese Methode ist zwar nicht ideal, bietet aber mehr Sicherheit als Apples ungesichertes „Versteckt“-Album.
Vergessen Sie bei dieser Methode nicht, nach der Übertragung zu Ihrer Fotobibliothek zurückzukehren und alle in die Notizen-App verschobenen Fotos dort zu löschen!
Sichere Notizen im Passwort-Manager nutzen
Einige Apps, wie zum Beispiel Passwort-Manager, wurden speziell mit dem Fokus auf Sicherheit entwickelt. Sie ermöglichen es, verschiedene Anmeldeinformationen im Web zu nutzen, indem man sich nur ein Master-Passwort merken muss. Die meisten Passwort-Manager speichern jedoch nicht nur Passwörter.
Dazu gehören beispielsweise Bankdaten, Scans wichtiger Dokumente, Geburtsurkunden und sogar Fotos oder Videos. Diese Methode ähnelt dem Speichern Ihrer privaten Medien in der Notizen-App, nur dass Sie hierbei eine Drittanbieter-App verwenden.
Jeder Passwort-Manager, der es ermöglicht, Anhänge an Notizen anzufügen, sollte sich für diese Aufgabe eignen. Allerdings kann die Unterstützung von Videoinhalten je nach benötigtem Speicherplatz variieren. Beispiele für empfehlenswerte Passwort-Manager sind 1Password, Dashlane, oder Bitwarden.
Bedenken Sie, dass viele Passwort-Manager mit dem Web synchronisieren. Das bedeutet, dass Ihre versteckten Inhalte ins Internet hochgeladen werden. Sie sind jedoch durch Ihr Master-Passwort geschützt, was sicherer ist als die Synchronisierung mit iCloud-Fotos oder anderen Online-Fotodiensten.
Fotos und Videos in einer File-Locker-App verstecken
Sie können auch eine spezielle File-Locker-App verwenden, um Bilder oder Videos zu verbergen, die Sie lieber privat halten möchten. Diese Apps wurden mit besonderem Augenmerk auf den Datenschutz entwickelt. Sie bieten eine einfache Passwort- oder Passcode-Sperre und einen Bereich, in dem Sie Dateien speichern können. Sie öffnen die App, entsperren sie mit Ihrem Passwort oder Passcode und können dann auf alle dort gespeicherten Medien zugreifen – ganz einfach!
Beliebte File-Locker-Apps sind beispielsweise Folder Lock, Private Photo Vault, Keepsafe, und Secret Apps Photo Locker. Wählen Sie eine App, der Sie vertrauen. Achten Sie auf gute Bewertungen und vermeiden Sie Apps, die viele Funktionen nur per In-App-Kauf anbieten.
Auch hier gilt: Vergessen Sie nicht, die Medien, die Sie verbergen möchten, nach dem Speichern in einer File-Locker-App aus Ihrer Hauptbibliothek der Foto-App zu löschen.
Fotos vom Telefon löschen
Anstatt private Fotos und Videos auf Ihrem Gerät zu sperren, können Sie sie auch an einem anderen Ort speichern. Auf Ihrem Computer zu Hause sind sie vielleicht sicherer als auf Ihrem Telefon. So sind sie nicht so leicht zugänglich, falls Sie Ihr Smartphone einmal unbeaufsichtigt lassen.
Am einfachsten verschieben Sie die Bilder einfach von Ihrem Gerät. Wenn Sie einen Mac besitzen, können Sie dies kabellos über AirDrop erledigen. Wählen Sie die gewünschten Fotos aus, tippen Sie auf Teilen und anschließend auf „AirDrop“ und wählen Sie Ihren Mac aus, um die Übertragung zu starten.
Sie können Ihr iPhone oder iPad auch an Ihren Mac- oder Windows-Computer anschließen. Wählen Sie „Vertrauen“, um das Gerät zu autorisieren und importieren Sie dann Ihre Bilder wie von einer Digitalkamera.
macOS Fotos bereitet automatisch den Import von Medien vor, wenn Sie ein iPhone anschließen. Wenn Sie einen Windows 10-Computer verwenden, nutzen Sie eine entsprechende Foto-App, um den Import durchzuführen. Ältere Windows-Versionen laden Ihr iPhone als einfaches Wechsellaufwerk, wodurch der Import Ihrer Fotos erleichtert wird.
Wenn Sie den manuellen Import vermeiden möchten, können Sie auch einen Dienst wie Google Fotos oder Dropbox nutzen. Bedenken Sie jedoch, dass jedes Hochladen von Bildern ins Internet ein gewisses Risiko birgt. Zudem sollten Sie sich überlegen, ob Sie Ihre privaten Daten einem Unternehmen wie Google anvertrauen möchten.
Vergessen Sie nicht, Ihre Originalfotos oder -videos zu löschen, nachdem Sie diese an einen anderen Ort übertragen haben.
Sicherheit Ihres Telefons gewährleisten
Es ist wichtig sicherzustellen, dass andere Personen Ihr Telefon nicht einfach entsperren können – vor allem, wenn Sie private Fotos im Standardordner „Versteckt“ in der Foto-App speichern. Sie können einen Passcode zum Schutz hinzufügen. Gehen Sie dazu in den Einstellungen auf „Face ID & Passcode“ (oder „Touch ID & Passcode“ auf älteren Geräten und iPads).
Vermeiden Sie es zudem, Ihr Telefon unbeaufsichtigt zu lassen und stellen Sie sicher, dass es im Falle eines Falles per Passcode gesichert ist, den nur Sie kennen.
Weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit Ihres iPhones umfassen die regelmäßige Überprüfung Ihrer Sicherheits- und Datenschutzeinstellungen und das Befolgen einiger grundlegender iOS-Sicherheitsregeln.