So starten Sie Ihren eigenen Gameserver

Obwohl es möglich ist, einen Spieleserver auf dem eigenen Computer zu betreiben, kann es vorteilhafter sein, einen Cloud-Server dauerhaft laufen zu lassen. Die Kosten für das Hosting von Gameservern können erstaunlich gering sein, besonders wenn man nur mit einigen wenigen Freunden spielen möchte.

Dediziertes Hosting versus Shared Hosting

Beim dedizierten Hosting wird ein komplettes Serverrack – oder oft ein Teil der Ressourcen eines solchen Racks – gemietet. Hierbei erhält man in der Regel genaue Angaben zu den erworbenen Leistungen und zahlt im Vergleich zum Shared Hosting meist etwas mehr.

Shared Hosting betreibt mehrere Instanzen eines Spieleservers über verschiedene Serverracks hinweg, was dem Hosting-Anbieter Kosten spart und es ihm ermöglicht, niedrigere Preise anzubieten. Allerdings sind die genauen Spezifikationen nicht immer klar, und es kann zu Überlastungsproblemen kommen, wenn der Server stark beansprucht wird.

Für den Aufbau eines Servers für sich und ein paar Freunde empfiehlt es sich, Kosten zu sparen und Shared Hosting zu nutzen. Wenn jedoch viele Personen auf dem Server spielen sollen, sollte man zunächst Shared Hosting ausprobieren und bei Bedarf auf dediziertes Hosting umsteigen.

Abhängig vom gewählten Anbieter kann man auch Managed Hosting erhalten. Hier stellt der Anbieter Tools bereit, die die Einrichtung, Konfiguration und Verwaltung des Servers erleichtern, z. B. automatische Neustarts und unkomplizierte Mod-Installationen.

Optionen für Shared Hosting

Alle hier aufgeführten Optionen beinhalten auch Managed Hosting. Man muss sich nicht viele Gedanken über die Einrichtung machen, da diese relativ einfach sein sollte oder einem sogar abgenommen wird.

Gameservers.com: Sehr preisgünstige Server für kleinere Anwendungen, da die Abrechnung nach der Anzahl der gewünschten Spielerplätze erfolgt. Es wird ein ordentliches Bedienfeld geboten, jedoch kein DDOS-Schutz.
Niedrig.ms: Ein Mittelweg zwischen dediziertem und Shared Hosting, der trotzdem ein verwaltetes Control Panel für die meisten Spiele anbietet. Man kennt die genauen Spezifikationen, muss aber für einen speziellen Thread extra bezahlen. Außerdem wird ein Branding in den Servertitel eingefügt, dessen Entfernung 2 US-Dollar kostet; man könnte dies jedoch in Kauf nehmen, wenn man Kosten sparen möchte.
Nodecraft: Ein Shared-Hosting-Anbieter, der keine Gebühren pro Spielerplatz berechnet. Es gibt verschiedene Tarife, die nach RAM und der Anzahl der möglichen Instanzen gestaffelt sind. Tatsächlich kann man auf einer Ebene mehrere Server hosten, sofern der Arbeitsspeicher ausreicht.

Unabhängig von der gewählten Option sollte man sicherstellen, dass ein verwaltetes Control Panel verfügbar ist und das gewünschte Spiel unterstützt wird.

Optionen für dediziertes Hosting

Dediziertes Hosting bietet deutlich mehr Freiheit und Kontrolle. Man kann mehrere Spielserver von einer einzigen Box aus hosten, auch verschiedene Spiele, und da man vollen Zugriff auf die Box hat, kann man sogar einen Webserver betreiben, um eine Webseite oder andere nicht spielbezogene Dienste auszuführen.

OVH: Bietet Server mit sehr hoher Leistung zu einem guten Preis, allerdings nur an zwei Standorten: Kanada und Frankreich. Wenn neueste Hardware nicht unbedingt erforderlich ist, kann man ältere Geräte bei der Schwesterfirma SYS mieten. In beiden Fällen erhält man komplett neue Server, die man selbst einrichten muss.
Gameservers.com: Dieses Unternehmen hat sich zwar auf Shared Hosting spezialisiert, bietet aber optional auch dedizierte Server an. Hier ist das verwaltete Control Panel optional, das den Zugriff jedoch auf dieses beschränkt.
Amazon Web Services: Eher eine Premium-Option für Unternehmen. Wenn man ein Spieleentwickler ist und Server hosten möchte, ist AWS GameLift eine Überlegung wert. Wer einen einzelnen, generischen Server sucht, ist mit EC2 besser beraten. Studenten können 100 $ kostenloses Guthaben mit einer .EDU-E-Mail erhalten.

Einrichtung eines dedizierten Servers

Die meisten Steam-Spiele nutzen SteamCMD zum Herunterladen und Ausführen des Servers. Normalerweise muss man eine .bat-Datei mit allen Startanweisungen konfigurieren. Andere Spiele verfügen möglicherweise über ein eigenes Serverprogramm zum Herunterladen. Weitere Informationen finden sich in der offiziellen Dokumentation des jeweiligen Spiels. Wir verlinken hier einige Anleitungen, aber wenn man etwas ausführen möchte, das nicht auf dieser Liste steht, führt eine schnelle Websuche nach dem Spielnamen plus „dedizierte Servereinrichtung“ meist zu hilfreichen Ergebnissen.

Minecraft
Rust
Factorio
Garrys Mod
Team Fortress 2
CSGO
DOTA 2
ARK: Survival Evolved

Sobald der Server eingerichtet und in Betrieb ist, sollte man sicherstellen, dass die Ports auf dem Server geöffnet sind, damit Benutzer darauf zugreifen können. Dieser Schritt unterscheidet sich je nach Hoster. Wenn man in der Systemsteuerung des Providers nichts findet, muss man wahrscheinlich nur die Windows-Firewall-Einstellungen ändern und die Serveranwendung auf die Whitelist setzen.

Nachdem die Ports geöffnet wurden, sollten sich Spieler über die IP-Adresse oder den Serverbrowser im Spiel mit dem Server verbinden können. Je nach Spiel kann es sinnvoll sein, einen Domainnamen für den Server zu beantragen, um sich die IP-Adresse einfacher merken zu können.