So richten Sie den Music Player Daemon unter Linux ein

Für Linux-Enthusiasten, die ein eigenes Musik-Streaming-System aufbauen möchten, stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Obwohl Lösungen wie Emby, Plex und Subsonic viel Aufmerksamkeit erhalten, bevorzugen viele Anwender eine kommandozeilenbasierte Herangehensweise. Dieser Artikel zeigt, wie Sie mit dem Music Player Daemon (MPD) ein maßgeschneidertes Musik-Streaming-Tool unter Linux einrichten können. Wir gehen auf das Streamen über ein Netzwerk ein, die Einrichtung von MPD-Clients und die Nutzung des terminalbasierten MPD-Tools mit einem herkömmlichen Musikplayer unter Linux.

Installation des Music Player Daemon

Die Installation von MPD unter Linux ist ein mehrstufiger Prozess. Zunächst wird der Client auf dem Host des Streams installiert. MPD kann auch ohne Netzwerk genutzt werden, indem man es auf dem selben Rechner installiert und verwendet.

Ubuntu

sudo apt install mpd mpc

Debian

sudo apt-get install mpd mpc

Arch Linux

sudo pacman -S mpd mpc

Fedora

sudo dnf install mpd mpc

OpenSUSE

sudo zypper install mpd mpc

Weitere Linux-Distributionen

Falls MPD nicht über die übliche Paketverwaltung gefunden wird, öffnen Sie ein Terminal und suchen Sie nach „MPD“. Installieren Sie das Paket. Es ist wichtig, auch das MPC-Tool (MPD Client) zu installieren. Wenn Ihre Linux-Distribution MPD nicht offiziell unterstützt, können Sie den Quellcode beziehen und das Programm selbst kompilieren.

Den Quellcode für den Music Player Daemon finden Sie auf der offiziellen MPD-Webseite. Laden Sie dort die .tar.xz-Version herunter, die für Linux geeignet ist.

Konfiguration des Music Player Daemon

Die Konfiguration des Music Player Daemon erfolgt über die Konfigurationsdatei. Hier werden auch alle systembezogenen Anpassungen vorgenommen. Um die Datei zu bearbeiten, öffnen Sie ein Terminal und geben Sie folgenden Befehl ein:

sudo nano /etc/mpd.conf

Standardmäßig speichert MPD Musikdateien in `/var/lib/mpd/music`, Wiedergabelisten in `/var/lib/mpd/playlists` usw. Diese Speicherorte werden aus Gründen der Dateiberechtigung genutzt. Die Standardeinstellungen sollten für die meisten Benutzer jedoch ausreichend sein.

Eine bessere Alternative ist die Verwendung einer Mount-Bindung. Diese Methode ermöglicht es, den Inhalt von `~/Music` automatisch nach `/var/lib/mpd/music` zu spiegeln.

Hinweis: Wenn MPD auf einem Server und nicht lokal betrieben wird, sollten die Musikdateien direkt in `/var/lib/mpd/music` platziert werden.

sudo mount --bind ~/Music /var/lib/mpd/music

Mit dem Befehl `cat` kann die Mount-Zeile in `/proc/mounts` gefunden werden:

cat /proc/mounts | grep ~/Music

Die Kombination aus `cat` und `grep` zeigt die exakte Zeile, die `~/Music` und `/var/lib/mpd/music` miteinander verbindet. Um diese Bindung dauerhaft zu machen, fügen Sie die Mount-Informationen der Datei `/etc/fstab` hinzu, wobei Sie `/home/username/` durch Ihren tatsächlichen Benutzernamen ersetzen:

su
echo '' >> /etc/fstab
echo '# MPD Bind Mount' >> /etc/fstab
echo '/home/username/Music /var/lib/mpd/music none rw,bind 0 0' >> /etc/fstab

Schließlich muss der Dienst mit `systemd` aktiviert und gestartet werden:

sudo systemctl enable mpd
sudo systemctl start mpd

Der Gnome Music Player Client

Es gibt viele grafische MPD-Clients unter Linux mit jeweils unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Wir werden hier den Gnome Music Player Client (GMPC) für die Verbindung zum Stream verwenden. Hier sind die Installationsbefehle:

Ubuntu

sudo apt install gmpc

Debian

sudo apt-get install gmpc

Arch Linux

sudo pacman -S gmpc

Fedora

sudo dnf install gmpc

OpenSUSE

sudo zypper install gmpc

Nach der Installation starten Sie GMPC. Beim ersten Start werden Sie durch einen Einrichtungsassistenten geführt. Für eine Verbindung zu einem entfernten MPD-Server ersetzen Sie „localhost“ mit der IP-Adresse des Servers. Falls Sie die IP-Adresse nicht kennen, verwenden Sie die folgenden Befehle:

Ermitteln der öffentlichen IP-Adresse

ping pcdomainname.com -c1

Beispiel: ping google.com

AUSGABE: PING google.com (172.217.12.110) 56(84) Bytes Daten.

Ermitteln der lokalen IP-Adresse

ping pc-host-name -c1

Beispiel: ping Ubuntu-Server

AUSGABE: PING ubuntu-server (192.168.1.126) 56(84) Byte Daten.

Geben Sie die Verbindungsdetails ein und geben Sie unter „Musikverzeichnis“ `/var/lib/mpd/music/` an. Lassen Sie das Passwortfeld leer und klicken Sie auf „Verbinden“. Nach erfolgreicher Verbindung klicken Sie auf „Weiter“.

Wenn GMPC startet, werden Sie feststellen, dass keine Musik angezeigt wird. Dies ist kein Fehler. GMPC muss zuerst eine Datenbank der Musiktitel erstellen. Dies ist vergleichbar mit dem „Bibliothek scannen“ Button anderer Musikplayer.

Klicken Sie auf „Server“ und wählen Sie „MPD-Datenbank aktualisieren“, um die Datenbank zu aktualisieren. Danach können Sie Musikdateien aus `/var/lib/mpd/music` über GMPC abspielen. Da die Datenbank nicht automatisch aktualisiert wird, muss der Client bei jeder neuen Musikdatei manuell aktualisiert werden.