So reduzieren Sie die Dateigröße für große 4K-Videos mit VideoProc

4K-Monitore setzen neue Maßstäbe in der Bildwiedergabe. Allerdings benötigen sie auch 4K-Videomaterial, um ihre Fähigkeiten voll auszuschöpfen. Wer Videos erstellt, braucht daher nicht nur gute Schnittprogramme, sondern auch Möglichkeiten, die Dateigröße großer 4K-Videos zu reduzieren, um sie online zu teilen.

Dateigröße von 4K-Videos verringern

Um die Dateigröße von 4K-Videos bei möglichst hoher Qualität zu reduzieren, ist die Wahl der richtigen App entscheidend. Es ist auch wichtig zu wissen, dass nicht alle Kameras 4K-Videos gleich verarbeiten. Einige liefern größere Dateien, andere kleinere.

HEVC/H.265

Die Videokomprimierung spielt eine Schlüsselrolle bei der Dateigröße. Mit zunehmender Verbreitung von 4K-Videos hat sich die Videokomprimierung verbessert. Wenn Ihre 4K-Datei zu groß ist, um sie einfach hochzuladen, überprüfen Sie den verwendeten Komprimierungsstandard.

Optimal ist die HEVC- oder H.265-Komprimierung, die im Vergleich zur älteren AVC- oder H.264-Komprimierung kleinere Dateien erzeugt. Bei großen 4K-Videos reduziert dieser Standard die Bitrate ohne nennenswerten Qualitätsverlust. Zum Komprimieren mit HEVC/H.265 benötigen Sie eine entsprechende App. Die Bitrate lässt sich auch mit AVC/H.264 reduzieren, jedoch mit Qualitätsverlusten.

Trimmen und Schneiden

Ein radikalerer Ansatz ist das Kürzen und Herausschneiden unnötiger Passagen. Auch kleine Änderungen können die Dateigröße erheblich reduzieren. Kombiniert mit der HEVC-Komprimierung lässt sich die Dateigröße so gut managen. Auch hier ist eine App erforderlich, die das bearbeitete Video mit dem gewünschten Komprimierungsstandard speichern kann.

Wenn Ihre Videos ursprünglich in HEVC kodiert waren und die Bearbeitungs-App sie im AVC-Format speichert, kann die Ausgabedatei größer als das Original sein, obwohl weniger Video enthalten ist.

Audio entfernen

Wenn der Ton unwichtig ist, können Sie ihn entfernen und die Dateigröße reduzieren. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn der Ton hauptsächlich aus Rauschen besteht. Es ist ein praktikabler Trick.

Audio-Bitrate reduzieren

Da das Entfernen von Audio nicht immer in Frage kommt, können Sie alternativ die Bitrate des begleitenden Tons reduzieren. Wie die Videoqualität hängt die Audioqualität von der Bitrate ab. Sie kann bis zu einem gewissen Grad reduziert werden, ohne dass es sofort hörbar ist. Audio kann deutlich niedriger geraten als Video, bevor ein Unterschied bemerkt wird. Die Reduzierung der Audio-Bitrate wirkt sich auf die Gesamtgröße des Videos aus und kann die Dateigröße erheblich verringern. Das Video kann weiterhin als 4K-Video gespeichert werden, aber die reduzierte Audioqualität resultiert in einer kleineren Datei.

Es gibt zwei Möglichkeiten zur Reduzierung der Audio-Bitrate: Extrahieren des Audios und Bearbeitung mit einer App wie Audacity oder die Verwendung einer App wie VideoProc, die die Bitrate direkt reduzieren kann, ohne vorherige Extraktion.

Bildrate reduzieren

Die Bildrate pro Sekunde (FPS) ist ein Maß für die Videoqualität. Je höher die Bildrate, desto flüssiger die Wiedergabe. Viele argumentieren, dass das menschliche Auge ab einer bestimmten Bildrate keinen Unterschied mehr wahrnimmt. Hohe FPS sind für Gamer wichtig, aber für 4K-Videos, die einfach gestreamt werden sollen, ist eine Reduzierung auf einen vernünftigen Wert möglich.

Die Bildrate ist nicht dasselbe wie die Auflösung. Ein 4K-Video hat mehr Pixel und mehr Details pro Einzelbild als z.B. ein 1080p-Video. Die Bildrate bestimmt die Anzahl der Bilder, die in einer Sekunde eines Videos aufgenommen werden. Ein Video ist im Grunde eine schnelle Abfolge von Einzelbildern. Das menschliche Auge kann kaum einen Unterschied erkennen, wenn ein Video mehr als 60 Bilder pro Sekunde hat. Wenn Ihr Video also mit 80 oder 120 FPS aufgenommen wurde, können Sie es auf 60 reduzieren, zusammen mit der Beachtung des Komprimierungsstandards.

VideoProc zur Verkleinerung von 4K-Videos

Die oben genannten Methoden erfordern eine App, die den richtigen Komprimierungsstandard unterstützt, Videobearbeitungsfunktionen bietet, Audio bearbeiten kann usw. Es gibt Apps, die all das können, wie beispielsweise Audacity für Audio und Handbrake für Video. Beide Apps sind kostenlos, aber nicht unbedingt einfach zu bedienen. Sie bieten eine detaillierte Kontrolle über Audio- und Videoaspekte, die nicht notwendig ist, um 4K-Videos in der Größe zu reduzieren.

Eine viel einfachere Option ist VideoProc. Es unterstützt den HEVC/H.265-Standard und viele andere. Die App kann Audio im Video bearbeiten und Audiodateien separat. Ein großer Vorteil gegenüber Apps wie Handbrake ist die Möglichkeit, die verwendete GPU zu bestimmen und somit die Systemressourcen bei der Videokonvertierung zu steuern.

Videokomprimierung

Klicken Sie auf „Video“ und fügen Sie Ihr Video hinzu. Bei mehreren Videos legen Sie diese in einen Ordner und fügen diesen über „Videoordner“ hinzu.

Wählen Sie auf den Registerkarten unten das Komprimierungsformat aus. Gehen Sie zu „Video“ und suchen Sie das Format H.265 oder HEVC.

Klicken Sie anschließend unten rechts auf „Ausführen“, um die Konvertierung zu starten.

Video schneiden

Zum Schneiden fügen Sie das Video hinzu und klicken auf die entsprechende Schaltfläche.

In einem neuen Fenster können Sie das Video zuschneiden, Teile des Bildes entfernen, Effekte hinzufügen oder ein Wasserzeichen einfügen. Nach der Kürzung können Sie zur Hauptoberfläche zurückkehren und mit HEVC komprimieren.

Audio-Bitrate

Um Audio zu entfernen oder die Bitrate zu reduzieren, klicken Sie auf die Zahnradschaltfläche. Ein neues Fenster öffnet sich mit Einstellmöglichkeiten. Unten finden Sie den Audiobereich.

Über das Dropdown-Menü rechts können Sie die Audio-Bitrate ändern.

Zum Entfernen des Tons gehen Sie zurück zur Hauptoberfläche und klicken auf die Pfeilschaltfläche neben dem Audio. Deaktivieren Sie den Audiostream, und das Video ist stumm.

Bildrate

Zum Reduzieren der Bildrate fügen Sie das Video hinzu und klicken auf die Zahnradschaltfläche. Unter „Video-Codec-Optionen“ wählen Sie den Video-Codec aus. Unter der Option „Videocodec“ befindet sich die Option „Bildrate (FPS)“. Wählen Sie die gewünschte Bildrate. Vorsicht: Eine Reduzierung unter 60 FPS kann auffallen.

Aufnahme von 4K-Videos und Screencasts

Neben der Verkleinerung von Dateien kann VideoProc auch 4K-Videos per Webcam oder 4K-Screencasts aufzeichnen. Dies erfordert jedoch die entsprechende Hardware. Die App erweitert nicht die Hardware-Kapazitäten.

Zum Aufzeichnen kehren Sie zum Startbildschirm zurück und klicken auf „Rekorder“. Wählen Sie aus, was aufgezeichnet werden soll: Bildschirm, Webcam, Bildschirm mit PiP-Feed der Webcam oder beides unabhängig. Sie können Audio von Mikrofon oder Lautsprechern aufnehmen oder den Ton stumm schalten. Den Aufnahmebereich können Sie ebenfalls zuschneiden.

Weitere Funktionen

VideoProc kann DVDs brennen und Online-Videos von diversen Social-Media-Seiten herunterladen. Die entsprechenden Schaltflächen befinden sich auf dem Startbildschirm.

Die App zeigt auch eine Übersicht über die Systemhardware und welche Funktionen damit nutzbar sind.

Einschränkungen

Die Screencasting-Funktion von VideoProc unterstützt nicht mehrere Monitore. Es kann nur der Hauptbildschirm aufgezeichnet werden. Sie können das umgehen, indem Sie den gewünschten Bildschirm als Hauptmonitor festlegen. Ansonsten unterstützt die App viele Audio- und Video-Codecs und kann Videos für fast jedes Gerät konvertieren.

Preis

VideoProc hat eine kostenlose Version mit einer Beschränkung auf 5-minütige Videos. Eine lebenslange Lizenz kostet 42,95 $. Wer oft mit großen 4K-Dateien arbeitet, wird den Preis als gerechtfertigt empfinden. Alternativ gibt es kostenlose, aber oft unübersichtliche Apps. VideoProc ist benutzerfreundlich und bietet professionelle Videobearbeitungsfunktionen.