Chrome bietet diverse experimentelle Funktionen an, die Nutzer aktivieren können, um neue Features vorab zu testen. FacePause ist eine Browsererweiterung für Chrome, die eine dieser experimentellen Funktionen nutzt, welche unter anderem Gesichtsbewegungen analysieren kann. Diese Erweiterung ist in der Lage, YouTube-Videos automatisch zu pausieren, sobald man den Blick vom Bildschirm abwendet. Für ihre Funktion benötigt sie Zugriff auf die Webcam, die natürlich mit dem System verbunden sein muss. Obwohl sowohl die zugrunde liegende Funktion als auch die Erweiterung selbst als experimentell gelten, ist sie keineswegs unzuverlässig, sondern arbeitet ausgesprochen reaktionsschnell und zuverlässig.
Experimentelle Webplattform-Funktionen aktivieren
Um die Funktionalität nutzen zu können, öffnen Sie Chrome und navigieren Sie zu folgender Adresse. Hier aktivieren Sie die experimentellen Webplattform-Funktionen und starten den Browser anschließend neu.
chrome://flags/#enable-experimental-web-platform-features
YouTube pausieren bei Blickabwendung
Im nächsten Schritt installieren Sie FacePause und öffnen Sie YouTube. Sie sehen dann unten ein kleines Popup mit einem Schalter zur Aktivierung der Erweiterung. Beim ersten Einschalten ist es möglich, dass Chrome Sie auffordert, den Zugriff auf die Webcam zu erlauben. Achten Sie bei der Ersteinrichtung darauf, dass Sie direkt in die Kamera schauen, damit die Software Ihr Gesicht erkennen und so feststellen kann, wann Sie den Blick vom Bildschirm abwenden.
Sobald dieser Scanvorgang abgeschlossen ist, ist die Erweiterung einsatzbereit.
Starten Sie nun ein beliebiges YouTube-Video. Jedes Mal, wenn Sie wegschauen, wird das Video automatisch pausiert. Dies funktioniert nicht nur, wenn Sie den Blick abwenden, sondern auch, wenn Sie aufstehen und den Schreibtisch verlassen oder sich bücken, um etwas aufzuheben. Die Erweiterung kann erkennen, ob ein Gesicht fehlt, und auch, ob ein Seiten- oder Frontalprofil zu sehen ist.
Die Erweiterung reagiert sehr prompt; es gibt keine spürbare Wartezeit bis das Video pausiert. Ähnliche Funktionalitäten existieren bereits seit einiger Zeit, arbeiten jedoch mit Handgesten. So kann beispielsweise die beliebte App Flutter, verfügbar für Mac und Windows, YouTube und andere Streaming-Dienste anhalten, wenn eine Hand vor die Webcam gehalten wird.
Solche Anwendungen sind naturgemäß auf eine funktionierende Webcam angewiesen, und es ist verständlich, dass nicht jeder möchte, dass die Webcam permanent aktiviert ist. Viele Nutzer decken ihre Kameras lieber ab, wenn sie nicht gebraucht werden. Es scheint derzeit keine Hardware in Entwicklung zu sein, die ausschließlich auf die Erkennung von Handgesten oder ähnlichem spezialisiert ist. Daher werden wohl weiterhin Webcams die Hardware der Wahl für solche Funktionen sein. Sie sind zukunftsorientiert, setzen aber auch ein Vertrauen der Nutzer in die Sicherheit ihrer Webcams voraus.