So optimieren Sie eine SSD unter Linux

Heutzutage erfreuen sich SSDs unter Linux immer größerer Beliebtheit und finden ihren Weg in die Hände zahlreicher Nutzer. Dennoch sind viele Linux-Anwender nicht ausreichend darüber informiert, welches das optimale Dateisystem ist, wie die TRIM-Funktion funktioniert und welche Aspekte beim Lesen und Schreiben zu beachten sind. In diesem Artikel beleuchten wir daher alle wichtigen Aspekte der SSD-Optimierung unter Linux. Wir werden die besten Dateisystemoptionen vorstellen, die Aktivierung von TRIM erläutern und weitere nützliche Tipps geben.

Achtung: Am Ende dieses Artikels finden Sie ein Video-Tutorial zu diesem Thema.

Dateisystemwahl für SSDs

Solid-State-Drives (SSDs) sind hochmoderne Speicherlösungen, die auf der NAND-Technologie basieren, um extrem schnelle Lese- und Schreibgeschwindigkeiten zu gewährleisten. Unabhängig vom verwendeten Dateisystem arbeiten SSDs in der Regel sehr schnell. Um jedoch das volle Potenzial einer SSD unter Linux auszuschöpfen, ist die Wahl des optimalen Dateisystems entscheidend. Im Folgenden stellen wir einige der gängigsten Dateisysteme für Linux vor und bewerten, welche sich besonders gut für SSDs eignen.

Ext4

Das Ext4-Dateisystem ist aus gutem Grund die Standardwahl für viele Linux-Distributionen. Es zeichnet sich durch seine Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit aus. Ext4 ist ein „Allround“-Dateisystem, das für den Einsatz auf einer Vielzahl von Speichermedien konzipiert wurde. Obwohl es nicht speziell für SSDs entwickelt wurde, bietet es dennoch viele nützliche Funktionen für SSD-Nutzer, wie z.B. die TRIM-Unterstützung und Mechanismen zur Reduzierung von Lese- und Schreibvorgängen, um die Lebensdauer zu verlängern.

Wenn Sie unsicher sind, welches Dateisystem Sie verwenden sollen, ist Ext4 eine solide Wahl. Es ist vielseitig und erfüllt die meisten Anforderungen.

XFS

Das XFS-Dateisystem ist eine ältere Option, die in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt wird. Ähnlich wie Ext4 unterstützt XFS TRIM, was die Gesundheit Ihrer SSD unter Linux gewährleistet. Darüber hinaus bietet es Funktionen wie eine Dateisystemdefragmentierung und die Möglichkeit, das Journaling zu deaktivieren, was besonders wichtig ist, um die Lebensdauer Ihrer SSD zu maximieren.

XFS ist eine ausgezeichnete Wahl für SSDs, wenn Sie höchste Leistung anstreben. Das XFS-Dateisystem kann während der Installation der meisten Linux-Distributionen ausgewählt werden.

TRIM-Unterstützung aktivieren

FS-TRIM ist ein Dateisystem-Tool, das ungenutzte Blöcke identifiziert und diese freigibt. Flash-Speicher und NAND-Technologie sind so konzipiert, dass die Performance von SSDs mit zunehmender Anzahl belegter Blöcke abnimmt. Die Aktivierung von TRIM ist daher sehr wichtig, um die optimale Performance und Lebensdauer Ihrer SSD zu gewährleisten.

Die meisten Linux-Distributionen (z.B. Ubuntu) aktivieren TRIM standardmäßig. Jedoch ist nicht jede Distribution identisch. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob TRIM aktiviert ist, befolgen Sie die folgenden Anweisungen:

Installation von util-linux

Um TRIM zu nutzen, benötigen Sie das Paket `util-linux`. Hier sind die Befehle für verschiedene Distributionen:

Ubuntu
sudo apt install util-linux
Debian
sudo apt-get install util-linux
Arch Linux
sudo pacman -S util-linux
Fedora
sudo dnf install util-linux
OpenSUSE
sudo zypper install util-linux

Nach der Installation von util-linux müssen Sie die systemd-Dienste aktivieren, um sicherzustellen, dass FS-TRIM regelmäßig ausgeführt wird.

sudo systemctl enable fstrim.service
sudo systemctl enable fstrim.timer

Starten Sie die beiden Dienste mit dem Befehl `systemctl start`:

sudo systemctl start fstrim.service
sudo systemctl start fstrim.timer

Reduzierung von Lese- und Schreibvorgängen

SSDs arbeiten anders als herkömmliche rotierende Festplatten. Im Gegensatz zu HDDs, die durch Drehzahl (RPM) gekennzeichnet sind, haben SSDs eine begrenzte Anzahl von Schreibvorgängen. Sobald diese maximale Anzahl erreicht ist, wird das Laufwerk schreibgeschützt und kann ausfallen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

Vermeiden Sie die Erstellung einer Swap-Partition auf Ihrer SSD. Das Auslagern auf eine gesamte Partition kann zu häufigen Lese- und Schreibvorgängen führen und die Lebensdauer Ihrer SSD verkürzen. Es ist empfehlenswert, eine Auslagerungsdatei zu erstellen oder ganz auf die Auslagerung zu verzichten.

Die Verwendung einer Auslagerungsdatei ist in der Regel besser, da es sich nur um eine einzelne Datei und nicht um eine gesamte Partition handelt, die das System nutzen kann. Auslagerungsdateien lassen sich außerdem einfacher aktivieren, deaktivieren, ändern usw. Swap-Partitionen sind in dieser Hinsicht weniger flexibel.

Eine weitere Maßnahme zur Reduzierung von Lese- und Schreibvorgängen ist die Deaktivierung des Journalings im Dateisystem. Obwohl dies nicht zwingend erforderlich ist, kann es die Anzahl der Lese- und Schreiboperationen deutlich reduzieren. Konsultieren Sie hierfür die Dokumentation Ihrer Linux-Distribution.

Halten Sie die Firmware Ihrer SSD stets auf dem neuesten Stand. SSDs erhalten Updates wie andere Hardwarekomponenten. Versäumen Sie es nicht, diese Updates zu installieren, da sie Effizienzverbesserungen mit sich bringen und die Datenverarbeitung verbessern können. Informationen zur Aktualisierung der Firmware Ihrer SSD finden Sie im Handbuch des Herstellers, auf dessen Webseite oder im Wiki Ihrer Linux-Distribution.