Chrome bot einst die praktische Funktion, Webseiten als separate Fenster ohne Browseroberfläche zu öffnen oder externe Links in neuen Tabs zu laden. Jedoch wurde diese Funktionalität mit einem Update Ende 2018 unter Windows und macOS von Google deaktiviert.
Es ist unklar, warum Google entschied, diese Funktion auf ChromeOS-Geräte zu beschränken. Viele Nutzer, die die „Als Fenster öffnen“-Funktion schätzten, um Web-Apps schnell zu erstellen und zu verwalten, bedauern diesen Verlust.
Doch es gibt eine Möglichkeit, diese Funktion zurückzuerlangen, zumindest vorübergehend. Hier ist die Anleitung:
Update: Seit Chrome Version 72 ist die „Als Fenster öffnen“-Funktion in der Windows-Version von Chrome wieder verfügbar. Sie ist auch in Chrome für macOS vorhanden, jedoch müssen in chrome://flags
folgende Optionen aktiviert werden:
- Das neue Lesezeichen-App-System
- Erlauben, dass gehostete Apps in Windows geöffnet werden
Nachdem diese beiden Flags aktiviert wurden, klickt man auf die Chrome-Menüschaltfläche, wählt „Weitere Tools“ und dann „Verknüpfung erstellen“. Die Option „Als Fenster öffnen“ ist nun wieder vorhanden.
Alternative Methode: Nutzung von Applicationize.me
Applicationize.me ermöglicht es, jede beliebige Webseite in eine herunterladbare CRX-Datei umzuwandeln. Diese Datei kann dann in Chrome „installiert“ werden, so als wäre es eine Chrome-Erweiterung. Tatsächlich ist die „App“ jedoch lediglich die ausgewählte Webseite, die in einem separaten, schlanken Fenster geöffnet wird. Diese Methode ist dennoch ein nützlicher kleiner Trick.
Es ist normalerweise ratsam, bei Browsererweiterungen und -anwendungen vorsichtig zu sein. In diesem Fall verwendet man jedoch eine Standard-Webseite, welche nicht gefährlicher ist als jede andere. Die Sicherheit der jeweiligen Webseite sollte jedoch trotzdem stets überprüft werden.
Zuerst öffnet man die Webseite, die man als „Als Fenster öffnen“-Link nutzen möchte und danach Applicationize.me in einem neuen Tab. Die URL der ersten Webseite wird nun kopiert und in das Feld mit der Bezeichnung „WEB APP URL“ eingefügt.
Anschließend klickt man auf die Schaltfläche mit der Beschriftung „CHROME-ERWEITERUNG GENERATE & DOWNLOAD“. Nun wird eine CRX-Datei auf den Desktop heruntergeladen, die nach der verwendeten Web-URL benannt ist.
Installation der CRX-Datei
Als nächstes öffnet man einen weiteren Tab in Chrome und navigiert zur Adresse chrome://extensions
. Auf dieser lokalen Seite werden alle installierten Erweiterungen angezeigt.
Falls noch nicht geschehen, muss der „Entwicklermodus“ in der oberen rechten Ecke aktiviert werden.
Nun wird die CRX-Datei vom Desktop in den Erweiterungen-Tab gezogen und dort abgelegt. Anschließend wird im Bestätigungsfenster auf „App hinzufügen“ geklickt.
Erstellung der Verknüpfung
Ein weiterer neuer Tab wird geöffnet und diesmal zu chrome://apps
navigiert. Die installierte CRX-Datei wird in der Liste angezeigt.
Mit einem Rechtsklick auf das neue Symbol wählt man „Verknüpfungen erstellen“. Unter Windows wird man gefragt, ob die Verknüpfung auf dem Desktop, im Startmenü oder beiden platziert werden soll. In diesem Beispiel wird der Desktop gewählt. Unter macOS wird die Verknüpfung in den „Chrome Apps“-Ordner heruntergeladen, welcher sich automatisch öffnen sollte.
Wenn man nun auf die Verknüpfung doppelklickt, wird die ausgewählte Webseite in einem eigenen Fenster ohne Adressleiste oder andere Elemente der Benutzeroberfläche geöffnet. Alle Links, die nicht zur Domain gehören (z.B. ein Download-Link in einem Artikel von etoppc.com), werden in einem separaten Chrome-Fenster oder Tab geöffnet. Ein Rechtsklick auf einen Link führt nicht zum üblichen Kontextmenü, während ein Rechtsklick auf ein Bild das Kontextmenü anzeigt.
Die Verknüpfung kann unter Windows und macOS beliebig platziert werden und verhält sich wie eine gewöhnliche Verknüpfungsdatei. Es ist beispielsweise möglich, ein benutzerdefiniertes Symbol zu setzen und die Verknüpfung an die Taskleiste anzuheften, um quasi-permanente Web-Apps zu erstellen.
Es ist zu beachten, dass diese manuell geladenen „Apps“ nicht zwischen verschiedenen Chrome-Installationen synchronisiert werden. Wer diesen Trick auf mehreren Computern nutzen möchte, muss ihn auf jedem Gerät neu einrichten.