So laden Sie Ihre Google-Musikbibliothek in Linux über die Befehlszeile herunter

Google Music ist einer der wenigen kostenpflichtigen Musik-Streamingdienste, der Linux ernst nimmt und eine hervorragende Unterstützung bietet. Linux-Nutzer können sicher sein, dass sie das aktuelle Musiktool von Google nutzen und ihre gesamte Musikbibliothek zum Offline-Hören auf ihre Rechner laden können. Obwohl das Download-Tool von Google generell gut funktioniert, gibt es einige Einschränkungen. Beispielsweise ist es nicht möglich, das Tool innerhalb einer virtuellen Maschine oder auf einem Server ohne grafische Oberfläche zu verwenden. Um dieses Problem zu lösen, hat ein Entwickler auf Github das Programm Gmpydl geschaffen. Gmpydl ist ein Python-basiertes Programm, mit dem Sie sich bei Google Music anmelden und Ihre Bibliothek über die Kommandozeile unter Linux herunterladen können.

Installation von Git und benötigten Tools

Gmpydl erfordert einige Programme und Bibliotheken, um korrekt zu funktionieren. Zunächst benötigen Sie Git. Dieses Tool ist wichtig, um den Gmpydl-Code herunterzuladen. Öffnen Sie ein Terminal und geben Sie den entsprechenden Befehl für Ihre Distribution ein:

Ubuntu sudo apt install git
Arch Linux sudo pacman -S git
Fedora sudo dnf install git
OpenSUSE sudo zypper install git
Debian sudo apt-get install git

Des Weiteren werden einige Python-Bibliotheken und -Tools benötigt. Als erstes Python 2. Dies kann etwas komplizierter sein, da die meisten Distributionen Python bereits verwenden und installiert haben sollten. Falls Ihr Rechner aus irgendeinem Grund kein Python 2 hat, müssen Sie es nachinstallieren. Zusätzlich werden PIP und die Python-Bibliothek gmusicapi für Google Music benötigt.

Die Installation von Python 2 kann sich zwischen den Distributionen unterscheiden, daher ist es ratsam, die Suchfunktion zu nutzen. Sie können das Terminal und die Suchfunktion Ihrer jeweiligen Linux-Distribution verwenden.

Jede gängige Linux-Distribution verwendet unterschiedliche Befehle für die Paketverwaltung. Unter Fedora nutzen Sie dnf search, unter Arch pacman -Ss, unter Ubuntu apt search, unter OpenSUSE zypper search und unter Debian apt-cache search. Verwenden Sie diese, um nach Python 2 zu suchen und es zu installieren. Installieren Sie danach Pip. Beachten Sie, dass der Name des Pakets je nach Distribution variieren kann (z.B. python2-pip, python-pip oder einfach pip).

Wenn Python 2 und Pip installiert sind, verwenden Sie Pip, um die Google Music API zu installieren:

pip install gmusicapi

Das Python-Installationstool findet, lädt herunter, erstellt und installiert gmusicapi auf Ihrem System.

Gmpydl herunterladen

Gmpydl hat alles, was zum Funktionieren benötigt wird. Laden wir den Code herunter. Verwenden Sie Git im Terminal, um die Dateien zu erhalten:

git clone https://github.com/stevenewbs/gmpydl

Wechseln Sie nun mit dem cd-Befehl in das Gmpydl-Verzeichnis:

cd gmpydl

Erstellen Sie abschließend den Ordner, in dem Ihre Musikdateien gespeichert werden:

mkdir -p ~/Google-Music-Downloads

Musik herunterladen

Mit Gmpydl können Sie Ihre Google Music-Bibliothek über die Kommandozeile unter Linux herunterladen. Zuerst müssen Sie sich jedoch in Ihrem Google-Konto anmelden. Das geschieht beim ersten Ausführen des Programms. Führen Sie diesen Befehl aus dem Gmpydl-Verzeichnis im Terminal aus:

./gmpydl

Sie werden aufgefordert, Ihre Google-Konto-E-Mail-Adresse einzugeben. Geben Sie im Terminal die E-Mail-Adresse ein, die mit dem Konto verbunden ist, von dem Sie Ihre Google Music-Dateien herunterladen möchten. Danach wird eine Konfigurationsdatei und ein Link generiert. Dieser Link erzeugt einen einmaligen Token, um sich bei Google anzumelden, damit Gmpydl Ihr Passwort nicht direkt verwendet.

Als nächstes müssen Sie dem Download-Tool den Speicherort für die heruntergeladenen Dateien mitteilen. Geben Sie hier den zuvor erstellten Ordner ein: /home/Benutzername/Google-Music-Downloads/

Sobald all diese Informationen eingegeben wurden, kann der Download-Vorgang beginnen.

Zusätzliche Gmpydl-Funktionen

Das Ausführen von Gmpydl nach der Anmeldung ist eine gängige Methode, um alle Ihre Musik in das gewünschte Verzeichnis herunterzuladen. Jedoch bietet Gmpydl noch weitere Funktionen, wie die Nodl-Funktion, Such- und Überschreiboptionen.

NoDL

Um die NoDL-Funktion zu nutzen, führen Sie den Befehl wie gewohnt im Terminal aus, fügen Sie aber den -n-Parameter hinzu. Dadurch werden alle heruntergeladenen Dateien als solche markiert. Dies ist hilfreich, wenn der Download aus irgendeinem Grund fehlschlägt. Sie können dem Programm dann mitteilen, dass alles in Ordnung ist, damit es nicht erneut mit dem Herunterladen beginnt.

./gmpydl -n

Suche

Manchmal möchte man nur bestimmte Elemente und nicht die gesamte Bibliothek herunterladen. So funktioniert es mit Gmpydl:

./gmpydl -s Suchbegriff

Ersetzen Sie „Suchbegriff“ durch den gewünschten Künstler, Songtitel, Album oder das Genre.

Überschreiben

Da es sich bei Gmpydl um ein Programm in der Entwicklung handelt, können manchmal Fehler auftreten. Es kann vorkommen, dass der Download aus irgendeinem Grund abbricht. Wenn Gmpydl während des Downloads stoppt, können Dateien beschädigt werden. Um dies zu beheben, können Sie mit dem Befehl -o alles neu herunterladen.

./gmpydl -o

Fazit

Das offizielle Tool von Google ist zwar nützlich, aber in seiner Interaktionsweise mit dem Dienst etwas limitiert. Aus diesem Grund ist Gmpydl so wertvoll: Es bietet Nutzern eine bessere Möglichkeit, mit Google Music über die Linux-Kommandozeile zu interagieren. Zwar unterstützt das Tool derzeit nur das Herunterladen. Angesichts des wachsenden Bedarfs an einem soliden Kommandozeilen-Tool für Google Music unter Linux ist es jedoch sehr wahrscheinlich, dass in Zukunft weitere Funktionen hinzukommen werden.